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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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würde, um nicht noch einen Y-chromosomigen Frauenunterdrücker auf die Welt zu bringen. (Mr G meinte lachend, das sagt sie nur, weil ihr Hormonhaushalt durcheinander ist, aber ich wäre mir da an seiner Stelle nicht so sicher. Mom ist eine ziemlich radikale Y-Chromosomen-Gegnerin).
    Zum Schluss haben sie Fat Louie an den Hörer gehalten, damit
ich ihm fröhliche Weihnachten wünschen konnte, und er hat total sauer gefaucht. Gott sei Dank. Also geht es ihm gut.
     
    5 TOMM

Aus dem fürstlichen Terminplaner: Freitag, 26. Dezember
    Musste zu einem Benefiz-Golfturnier, bei dem Dad und mein Cousin Prinz René gegen Tiger Woods spielten. Tiger hat gewonnen, was mich nicht überrascht hat, weil Dad nicht mehr der Jüngste ist und René gestern auf einer Grappa-Trinkprobe versackt ist. Die einzige Sportart, die mich noch mehr anödet als Golf, ist Polo. Und wem muss ich in ein paar Tagen beim Polospielen zuschauen? Erraten: Dad und meinem Cousin René. Wobei dieser René bloß um elfhundert Ecken mit mir verwandt ist und eigentlich kaum als Cousin bezeichnet werden kann. Außerdem ist er zwar ein italienischer Prinz, darf aber per Gesetz nie mehr einen Fuß nach Italien setzen, weil die Sozialisten irgendwann alle Mitglieder des Königshauses aus dem Land gejagt haben. Der Arme. Der königliche Palazzo seiner Ahnen gehört jetzt einem berühmten Schuhdesigner, der ihn in ein Hotel für stinkreiche Amerikaner umgewandelt hat, die übers Wochenende mal schnell nach Italien jetten, hausgemachte Pasta essen und dazu zweihundert Jahre alten Aceto Balsamico trinken.
    René macht das aber anscheinend nichts aus, weil er hier in Genovia trotzdem von allen mit »Königliche Hoheit« angeredet wird und alle Privilegien eines Mitglieds der Fürstenfamilie genießt.
    Aber: Dass er vier Jahre älter ist als ich und an so einer blöden französischen Eliteuni BWL studiert, gibt ihm noch lange
nicht das Recht, mich herablassend zu behandeln. Ich finde jede Art von Glücksspiel nun mal unmoralisch, und dass er stundenlang am Roulettetisch hockt, statt seine Zeit sinnvoll zu nutzen, ist sehr bedauerlich. Das hab ich ihm auch gesagt. Er soll sich klar machen, dass er nicht sein Leben lang im Alfa Romeo herumrasen und im Pool des Fürstenpalastes plantschen kann. Erst recht nicht in diesen perversen Badehöschen, die hier in Europa anscheinend total angesagt sind. (Ich hab Dad schwören lassen, nie, nie im Leben solche Winzdinger anzuziehen, was er zum Glück auch versprochen hat.)
    Und René? Der hat bloß frech gelacht.
    Wenigstens muss ich mir später nicht vorwerfen lassen, nicht alles Menschenmögliche versucht zu haben, um diesem Spaß-Prinzen klar zu machen, dass seine Vergnügungssucht selbstsüchtig und schändlich ist.
     
    6 TOMM

Aus dem fürstlichen Terminplaner: Samstag, 27. Dezember
    Sehr deprimierender Tag, weil: 25. Todestag von Grandpère. Musste Kranz an seinem Grab niederlegen, schwarzen Schleier tragen usw. Der Schleier klebte immer an meinem Lipgloss fest, und weil ich ihn nicht wegpusten konnte, hab ich ihn irgendwann ganz runtergerissen. Dabei wurde leider mein Hut ins Hafenbecken geweht. Prinz René hat ihn zwar dank hilfsbereiter, barbusiger Sonnenanbeterinnen rausgefischt, aber er hat jetzt irgendwie eine ganz andere Form als vorher.
     
    7 TOMM

Aus dem fürstlichen Terminplaner: Sonntag, 28. Dezember
    Prinz René ist im Palastpool mit den hilfsbereiten, barbusigen Sonnenanbeterinnen erwischt worden. Dad war stinksauer. Mit seinen achtzehn Jahren müsse René sich darüber im Klaren sein, dass er einen Ruf als »Prinz William des europäischen Festlandes« (allerdings ohne Kronjuwelen, seine Familie besitzt nur noch den Titel, das Vermögen ist futsch) zu verlieren habe, außerdem hätten die Mädchen ihn bloß ausgenutzt. Darauf René: Auf die Art ließe er sich sehr gerne ausnutzen, und solange es ihm egal sei, könne es Dad erst recht egal sein. Da ist Dad voll in die Luft gegangen. Vielleicht hätte ich René vorher den Tipp geben sollen, Dad lieber nicht zu widersprechen, wenn die Ader auf seiner Stirn so angeschwollen ist, aber dazu ging alles zu schnell.
    Habe versucht, Michael anzurufen. War stundenlang besetzt. Wahrscheinlich hat er im Internet gesurft. Ich hätte ihm gemailt, wenn der einzige internetfähige Computer des Palasts nicht im fürstlichen Sekretariat stehen würde, das abgeschlossen war.
     
    8 TOMM

Aus dem fürstlichen Terminplaner: Montag, 29. Dezember
    Treffen mit den Betreibern des
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