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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen
Autoren: Faye Kellerman
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Spartanisch, selbst für Menschen, die keine materiellen Bindungen hatten. Doch waren sie auch ohne emotionale Bindungen? Nach Vater Jupiters Tod waren viele Tränen geflossen.
    Schließlich kam Decker an den doppeltürigen Eingang zur Küche. Die Küche war riesig und zweckmäßig eingerichtet mit Metallschränken, Edelstahlflächen, großen Spülbecken und eingebauten Kühlschränken. Das Licht, das durch das große, kuppelförmige Oberlicht hereinflutete, machte sie sehr hell.
    Die Küche war zwar menschenleer, aber ein würziger Geruch hing in der Luft, ließ Decker das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er sah auf die Uhr – zehn Uhr zweiundvierzig. Dreiundzwanzig Minuten waren vergangen, seit die Prozession begonnen hatte.
    Er betrat die Küche und ließ den Zeigefinger über die Arbeitsflächen gleiten. Fleckenlos und staubfrei. Schwere Kessel hingen an einem ovalen Gestell, das mit Ketten an der Decke befestigt war. Auf dem Herd standen vier gewaltige Töpfe. Decker benutzte seinen Jackettärmel als Topflappen, hob einen Deckel, bekam eine Ladung Dampf ins Gesicht. Suppe oder Eintopf. Er schloss den Deckel wieder und öffnete eine Backofentür. Warm, aber nicht heiß. Ein Blech mit Brotlaiben, die noch am Aufgehen waren. Rasch schloss er den Backofen wieder und hoffte, dass er keinen Schaden angerichtet hatte.
    Viel Helligkeit durch das Oberlicht, aber auch hier kaum Fenster. Hoch oben an den Wänden lange, schmale Schlitze. Die Hände in die Hüften gestemmt, sah Decker sich um.
    Immer noch allein.
    Er öffnete einen der Schränke über der Arbeitsplatte – Säcke mit Mehl, ein Dutzend Päckchen Trockenhefe und Gläser voll getrockneter Kräuter. Im Schrank daneben genau dasselbe. In einem dritten standen Büchsen mit verschiedenen Teesorten. Die Unterschränke waren voller Wasserkanister – mindestens hundert Zwanzig-Liter-Kanister. Decker schloss die Schranktüren und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte.
    Keine Teller, keine Schüsseln, keine Tassen, kein Besteck und keine weiteren Töpfe bis auf die Kessel. Suppe oder Eintopf auf dem Herd, eine kleine Schüssel und ein Becher in jedem Zimmer. Wahrscheinlich gab es hauptsächlich Suppe oder Eintopf zu essen, und jeder hatte eine eigene Schüssel und einen Löffel. Vielleicht ein persönlicher Becher für den Tee. Und das war’s.
    Als Decker einen der Einbaukühlschränke öffnete, hatte er Reihen von Einmachgläsern mit Obst und Gemüse vor sich, jedes sorgfältig beschriftet. Einiges war eingelegt, anderes zu Pürees oder Soßen verarbeitet. Die Zitrusfrüchte waren teilweise kandiert. Eines musste man dem Orden lassen: Die Leute hier waren besser auf jedes Erdbeben vorbereitet als er. Sollte alles zusammenbrechen, würde die Sekte monatelang überleben können.
    Decker zog seinen Notizblock heraus und skizzierte rasch den Grundriss der Küche. Während sein Blick durch den Raum wanderte, fiel ihm eine weitere Tür an der Rückwand auf. Er öffnete sie und entdeckte einen großen Garten mit Reihen von Gemüsebeeten, durch Obstbäume begrenzt. Das Gelände schien groß genug zu sein für eine Handelsgärtnerei.
    Er steckte den Block weg, stieg die drei Stufen hinab und schlenderte zwischen niedrigen Spalieren hindurch, an denen sich Tomaten- und Gurkenpflanzen hochrankten. Für die Stangenbohnen waren größere Metallspaliere aufgestellt worden. Es gab auch hüfthohe, aus Ziegelstein gemauerte Beete. Darin wuchsen Kürbisse mit senffarbenen Blüten, sechzig Zentimeter hohe, lila blühende Auberginen und verschiedene Paprikasorten. Dazwischen waren noch die Reste der Wintergemüse zu sehen – Salat und Spinat, die kurz vor dem Ausschlagen waren. Zwischen all dem Essbaren waren Blumenbeete angelegt – frisch gepflanzte Ringelblumen und Petunien. Ein schöner Anblick und gleichzeitig praktisch, da Ringelblumen Insekten abhielten. Ein weiterer Pluspunkt für die Selbstständigkeit des Ordens. Der Gemüsegarten war äußerst beeindruckend.
    Decker blieb stehen, weil er etwas gehört hatte. Hundegebell – die Dobermänner. Er hoffte, dass sie eingesperrt waren, hatte aber den Verdacht, sie könnten ganz in der Nähe sein. Dumm, sich hier umzuschauen, solange sie frei herumliefen. Trotzdem ging er weiter.
    Er kam an einen geräumigen Werkzeug- und Pflanzschuppen. Drinnen das Übliche – Pflanzenheber, Jätkrallen, Harken, Hacken und andere Gartengeräte. Borde mit Tontöpfen und Dutzende von Sämlingen in Eierkartons. Auf anderen Borden standen Dünger,
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