Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
vorsichtig versuchte, ihre Finger zu lösen, verstärkte sie ihren Griff und zwang ihn, sich mit einer gewissen Gewalt zu befreien. Dann nahm er ihre Hand und umschloß sie.
    »Können Sie mich hören, Lilah?« flüsterte er.
    Keine Reaktion.
    Die Sanitäterin kniete sich neben Decker. Sie war jung und hatte kurze, braune, lockige Haare, die ihr rundes Gesicht betonten. Laut Namensschild hieß sie Gomez.
    Decker versuchte, Lilahs Hand loszulassen, doch sie hielt ihn fest.
    »Sie scheinen eine Freundin gefunden zu haben«, sagte Gomez, während sie eine kleine Taschenlampe auf Lilahs Pupillen richtete. Dann kontrollierte sie Puls und Atmung.
    »Sie muß irgendwie bei Bewußtsein sein«, sagte Decker. »Sie reagiert bloß nicht verbal.«
    »Haben Sie die Decke über sie gelegt?«
    »Yeah«, sagte Decker. »Sie war kalt und grau, als ich reinkam.«
    »Schock.« Gomez steckte die Taschenlampe ein. »Ihr Pupillarreflex ist normal. Ihr Puls ist schwach, aber regelmäßig.« Sie starrte auf das Gesicht. »Ist das nicht … Sie wissen schon … die Tochter dieses Filmstars? Der die Beauty-Farm gehört.«
    »Das ist Lilah Brecht.« Erneut versuchte Decker seine Hand wegzuziehen, doch ihre kalten Finger hatten sich um sein Handgelenk geschlossen.
    »Ich glaube, sie versucht, Ihnen was zu sagen.« Gomez schlug die Decke zurück und untersuchte rasch den Körper der blonden Frau. »Lilah, können Sie mich hören? Drücken Sie …« Sie sah Decker an.
    »Sergeant Decker«, sagte er.
    »Drücken Sie Sergeant Deckers Hand, wenn Sie mich hören.«
    Keine Reaktion.
    »Vielleicht ist es ja etwas Ernsteres«, sagte Gomez.
    Ihr Kollege, ein dünner junger Mann mit hängenden Schultern, kam mit der Tragbahre herein.
    »Können Sie bei ihr bleiben?« sagte Gomez zu Decker. »Ich muß Eddie mit der Bahre helfen.«
    »Yeah. Versuchen Sie, nichts durcheinanderzubringen.«
    Gomez sah sich im Zimmer um. »Könnten Sie das denn feststellen?«
    »Es geht um das Durcheinander, das der Täter angerichtet hat, nicht um Ihres.« Der Rücken tat ihm vom Knien weh. Er setzte sich auf den Boden. »Lilah, ich bin Sergeant Decker. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Können Sie mich hören? Drücken Sie meine Hand, wenn ja.«
    Keine Reaktion.
    »Lilah, Miss Gomez …«
    »Teresa.«
    »Lilah, Teresa und Eddie werden sich gut um Sie kümmern. Sie bringen Sie jetzt ins Krankenhaus. Alles wird wieder gut.«
    Sie drückte zwar nicht seine Hand, doch unter ihren geschlossenen Lidern kamen Tränen hervor.
    »Lilah, ich weiß, daß Sie mich hören können, aber ich weiß auch, daß Sie zu schwach zum Reden sind. Probieren Sie es gar nicht erst. Ich werde versuchen herauszufinden, was mit Ihnen passiert ist. Sobald es Ihnen besser geht, komme ich zu Ihnen ins Krankenhaus, und dann reden wir miteinander. Nur Mut! Ich muß jetzt meine Hand wegnehmen, damit die Sanitäter Sie ins Krankenhaus bringen können.«
    Doch als er seine Hand wegziehen wollte, packte sie noch fester zu.
    Eddie sagte: »Sie können ruhig ihre Hand weiter halten.« Seine Stimme klang blechern. »Sie stören uns nicht.«
    Decker versuchte erneut, sich loszumachen. »Lilah, ich würde mich gern ein bißchen in Ihrem Haus umsehen. Um so eher finde ich heraus, was passiert ist.«
    Statt ihn loszulassen, grub sie ihre Finger in sein Fleisch.
    »Halten Sie einfach weiter ihre Hand, Sergeant, während wir sie aufladen«, sagte Teresa. »Es hat keinen Sinn, sie aus der Fassung zu bringen.«
    Decker tat wie geheißen, fühlte sich jedoch unwohl dabei. Soviel Verzweiflung lag in ihrem Griff – und soviel Kraft. Es war unheimlich, weil Lilah so geschunden und schwach wirkte. Vielleicht wich langsam der lähmende Schock. »Sie sind jetzt in Sicherheit, Lilah«, flüsterte er. »Niemand wird Ihnen etwas tun. Sie sind in Sicherheit.«
    »Lilah, wir werden Sie jetzt hochheben«, sagte Teresa. »Ich stütze Sie bloß ein bißchen im Nacken. Keine Angst, es wird schon gehen.« Sie wandte sich an Decker. »Wo Sie schon mal hier sind, helfen Sie uns doch beim Aufladen, indem Sie eine Hand unter ihren Rücken schieben.«
    Decker nickte.
    »Ich zähl bis drei«, sagte Eddie. »Eins … zwei … drei, los!«
    Wie ein eingespieltes Team hoben sie zu dritt Lilah auf die Tragbahre, während sie immer noch Deckers Hand umklammert hielt. Doch zumindest konnte er jetzt stehen, seine Schultern und den Rücken entspannen. Erneut versuchte er, seine Hand wegzuziehen, aber Lilah ließ nicht locker.
    Teresa reckte den Hals, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher