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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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zusammen und trat mit stolz erhobenen Hauptes auf den Anführer zu. Auf einmal wurde alles still. Die Welt selbst, schien die Luft anzuhalten. Lil hatte aufgehört zu zappeln und blickte erschrocken in mein kaltes Gesicht. Tränen liefen ihr über die Wangen und ihre Augen waren gerötet. Meine Wut kochte über.
    Kail grinste höhnisch und setzte zum ersten Schlag an. Als ich nach hinten taumelte, griff ich nach seinen Schultern und bohrte meine Fingernägeln in sein Fleisch. Er riss sich los und Blut tropfte auf sein Shirt. Ich rammte ihm meine rechte Schulter in die linke Seite und trat ihn gleich darauf mit dem Fuß. Er knurrte böse doch plötzlich schrie Lil vor Schmerz auf. Ein gewagter kurzer Blick, bezeugte meine Vermutung. Der Griff des Vampirs wurde fester und die Hand meiner Schwester lief blau an. Sie wimmerte. Ich wollte ihr helfen, konnte jedoch nichts tun. Meine Kameraden waren ebenso hilflos wie ich. Würden sie etwas unternehmen, wollte ich nicht wissen, was mit meiner Schwester geschehen würde.
    Auf einmal bekam ich einen Schlag in mein Gesicht und abermals hörte ich meine Nase knacken. Mit einem knurren zeigte ich ihm meine spitzen Reißzähne.
    Ich sprang und wollte ihm von hinten in den Rücken fallen, doch er war darauf gefasst, packte meine Arme und riss sie mir auf den Rücken. Vor Schmerz ging ich keuchend zu Boden und verzog das Gesicht. Ich wand mich, um mich aus seinem Griff zu befreien, aber ich saß fest und konnte mich nicht mehr bewegen.
    Langsam beugte er sich über mich und hauchte in mein rechtes Ohr:
    "Jetzt hab ich dich, deine Schwester und den Rest deiner Art. Keiner kann entkommen und ich werde euch alle vernichten."
    Meine Arme klemmte er sich unter die Seinen und packte mit den Händen meinen Kopf. Verzweifelt blickte ich auf und sah Jace, der versuchte, an ein paar Nightvamps vorbei zu mir zu gelangen, aber es waren zu viele, die ihm den Weg versperrten. Tess und all meine restlichen Kameraden blickten mir entsetzt in die Augen, unentschlossen etwas zu unternehmen.
    Mein Ende war gekommen und ich war überrascht, dass ich keine Trauer empfand. Die größte Angst war die Sorge um meine Familie und hauptsächlich um meine Schwester. Meine Mutter hatte mich gebeten, auf Lil aufzupassen und jetzt war diese Aufgabe, wie es schien, schon zu Ende. Aber Lil durfte nicht sterben. Ihr Leben war noch viel zu jung und sie hatte noch nicht die Leidenschaft der Welt zu spüren bekommen. Sie durfte nicht sterben!
    Kail bog langsam meinen Kopf nach vorn, um ihn dann mit einem Ruck nach hinten ziehen zu können.
    Jace konnte sich nicht mehr halten und griff einen der Nightvamps an. Es dauerte jedoch nicht lange und er konnte sich nicht mehr bewegen. Die Vampire hielten ihn an den Armen und am Kopf fest.
    "Ja und mit Verrätern werden keine Ausnahmen gemacht."
    Jace begann vor Wut und Hass zu zittern. Hass auf Kail und auf alle, die seine Meinung teilten. Lil wimmerte und schluchzte und ab und an schrie sie schmerzerfüllt auf. Auch ich schrie meine Gefühle heraus und aus den Augenwinkeln erblickte ich meine Sunnyvamps, die sich instinktiv an den Bauch griffen.
    Barb sackte zu Boden und begrub das Gesicht in den Händen. Tom strich ihr sanft über das braune Haar. Er versuchte sich ihr gegenüber stark zu verhalten, aber ich konnte seine Trauer in den Bernsteinaugen erkennen.
    Doch plötzlich wurde Lil aus den Armen des Vampirs gerissen und stolperte verwirrt mehrere Meter nach vorn. Ich wandte meinen Blick von meiner Schwester ab, die sich verblüfft umsah, um den Vampir, der sie festgehalten hatte, zu beobachten. Er duckte sich und versuchte sich vor den unsichtbaren Schlägen zu schützen. Blut tropfte von seiner Wange zu Boden. Meine Kameraden waren genauso verblüfft wie die Nightvamps, bis auf Jace und mich.
    Ich riss mich zusammen und nutzte den Moment um meiner Schwester zuzurufen, dass sie gefälligst die Beine unter die Arme nehmen und schleunigst verschwinden sollte. Lil ließ es sich nicht zweimal sagen, drehte sich um und rannte. Eine braunhaarige Nightvamp nahm die Verfolgung auf.
    "Bring sie lebend. Ich will beide!"
    Innerlich hoffte ich, dass die Vampirin auf ihren Anführer hörte.
    Der Nightvamp, der angegriffen worden war, fauchte und knurrte wütend. Er schlug wild um sich und auf einmal traf er auf einen Widerstand. Etwas Schimmerndes wurde durch die Luft geschleudert und kam hart auf die Erde auf. Geschmeidig sprang Arianna auf und ihre Tarnung verflog. An ihren
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