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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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das Gesicht wirkte leer und leblos. Ebenso die Augen.
    Sie glotzten. Ein stumpfer Blick begegnete dem des Reporters. Ihre Lippen waren geschlossen und blass. Er ließ seinen Blick über ihren nackten Körper gleiten bis hin zu den dünnen Beinen, die schon fast knochig aussahen und kaum Waden besaßen.
    Wer war die Nackte?
    Bill hätte keinen Eid darauf geleistet, dass es die gleiche Person war, die er im Freien gesehen hatte.
    Dazu war er draußen zu schnell an ihr vorbeigefahren.
    Aber warum war sie nackt? Bei diesen Temperaturen konnte sie auch innerhalb der schützenden Mauern erfrieren. Danach sah sie nicht aus. Sie konnte demnach kein Mensch mit normalen Empfindungen sein.
    Weil sich Bill Conolly dabei sicher war, regte sich in ihm eine andere Idee, die immer stärker wurde und sich allmählich ausbreitete und in seinem Kopf festsetzte.
    Diese nackte Person war kein Mensch mehr, sie musste einfach ein...
    »Scheiße, wer ist das denn?« Die Flüsterstimme des Fotografen unterbrach Bill’s Gedankengang. Ariston war ihm gefolgt und hatte die Frage ausgesprochen.«
    Bill spürte, dass er von einer zittrigen Hand berührt wurde, und er gab eine Antwort. »Das ist die Nackte, die ich gesehen habe. Das glaube ich zumindest.«
    Ari schmatzte mit seinen Lippen. »Jetzt, wo du es sagst, glaube ich es auch.« Er schob sich noch etwas nach vorn. »Was sollen wir denn jetzt machen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was will sie?«
    »Du musst sie fragen, um eine Antwort zu bekommen«, schlug Bill vor.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Ich glaube nicht, dass sie dir eine Antwort geben wird, Ari.« Bill dachte den Gedanken vor der Störung zu Ende. »Ich vermute, dass es sich bei ihr um einen Zombie handelt. Um eine Leiche, die lebt.«
    »Scheiße! Wie auf dem Totenfeld?«
    »So ähnlich.«
    »Und jetzt?«
    »Lass mich mal mit ihr allein«, sagte Bill. »Die Tür bleibt offen. Du ziehst dich am besten zurück in den Gang. Da kannst du Wache halten. Sollte etwas passieren, sagst du mir sofort Bescheid. Klar?«
    »Werde ich tun.«
    Bill war über Ari’s Einsicht froh. Er selbst wartete noch einen Moment, bevor er sich wieder auf die Nackte konzentrierte, bei der sich nichts verändert hatte. Nach wie vor saß sie wie eine Puppe auf dem Bett, ohne allerdings die glatte Plastikhaut einer Schaufensterpuppe zu haben.
    Bill dachte darüber nach, ob er seine Pistole ziehen sollte oder nicht. Da er nichts provozieren wollte, ließ er die Waffe stecken und näherte sich der Nackten völlig normal.
    Bei ihr veränderte sich nichts. Sie dachte gar nicht daran, ihre Position aufzugeben. Man hätte sie anheben und wegschaffen können.
    Dicht vor ihr blieb er stehen. Sie hätten sich jetzt beide berühren können, was nicht passierte. Niemand traute sich, auch nur eine falsche Bewegung zu machen.
    Was Bill schon an der Tür stehend aufgefallen war, das bekam er jetzt bestätigt. Die Frau aus dem Bett atmete nicht mehr. Sie holte keine Luft und stieß auch keine aus.
    Sie war starr. Sie schien nicht mehr zu leben. Sie war nur noch eine Hülle.
    Ein Zombie?
    Allmählich verdeutlichte sich der Gedanke in Bill’s Innern. Er hielt sich zwar neben der Frau auf, aber er stand zugleich wie auf dem Sprung, um rechtzeitig genug verschwinden zu können. Er hatte den Eindruck, als würde von dieser Person eine besondere Kälte ausstrahlen, die so leicht nicht zu beschreiben war. Das war nicht die Kälte, die man draußen erlebte, sie stammte nicht von...
    Bill brach seinen Gedanken bewusst ab. Das lange Theoretisieren brachte ihn nicht weiter. Es musste etwas geschehen. Er wollte sich nicht weiterhin wie auf einer Bühne Vorkommen.
    Er trug keine Handschuhe. Wenn er seine Hand auf die Schulter der Unperson legte, dann berührten sich Haut und Haut, und er hoffte, eine Reaktion zu erleben.
    Die Haut der Nackten war kalt und trocken. Zudem empfand er sie nicht mehr als straff, sondern widerlich weich. Man konnte sie zusammendrücken wie die Haut am Hals eines Huhns.
    Es passierte urplötzlich. Die Berührung hatte die Frau nicht kalt gelassen. Sie zuckte und schien in sich zusammenzusacken. Im nächsten Augenblick drehte sie sich nach links. Was dann folgte, war ein Angriff!
    Sie packte zu.
    Der Reporter sprang zurück. Er tat es noch im rechten Moment. So konnte ihn die Hand nicht fassen, denn die Finger rutschten ab und schlugen gegen das alte Betttuch auf der Unterlage.
    Bill tat noch einen Sprung zurück – und legte zu viel Kraft hinein.
    Er
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