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Das Wolkenvolk 02 - Lanze und Licht

Titel: Das Wolkenvolk 02 - Lanze und Licht
Autoren: Kai Meyer
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es unser aller Verlust ist. Drachen und Xian sind immer Verbünd e te gewesen. «
    » Dann sollst du auch wissen, großer Yaozi, dass dies dort die Schuldige am Tod meiner Brüder und Schwestern ist. «
    Niccolo fasste sich ein Herz und rief mitten hinein in dieses Gespräch zwischen zwei übermenschlichen Wesen : » Mondkind wird sterben! Das Schwert Silberdorn hat sie verletzt! Wir brauchen deine Hilfe, Drachenkönig. « Er geriet ins Stocken und fügte mit schwankender Stimme hinzu: » Nugua, bitte – sag ihm, dass er uns helfen muss.«
    G uo Lao hob sein Schwert. » Nein! «
    Niccolo sah, wie Nugua nach oben griff und an einem Bar t haar des Drachenkönigs zog. Ungehalten kniff er ein Auge zusammen, dann wurde der riesige Schädel ein Stück zurückg e zogen und zugleich gesenkt, bis Nugua sich zu ihm umdrehen und in ansehen konnte. Mit einer Hand hielt sie sich weiterhin an Lis Schaufellanze fest, aber mit der anderen gestikulierte sie wild, während sie auf Yaozi einredete. Was sie sagte, war oben in der Luft nicht zu verstehen.
    » Alles wird gut «, flüsterte Niccolo Mondkind zu und wusste nicht, ob sie ihn überhaupt noch hörte.
    » Ich bin nicht hier, um zu verhandeln! «, rief Guo Lao zum Felsenportal hinüber. » Drachen und Xian sind Freunde, und so soll es bleiben. Lass keinen Zwist zwischen uns entstehen, Yaozi, indem du eine Entscheidung triffst, die wir alle bereuen werden. «
    Nugua redete noch immer, aber der Drachenkönig nahm den Blick von ihr und blickte zu dem Unsterbliche n a uf. » Dies sind schwere Zeiten, Guo Lao. Für jeden von uns. Wir sollten sie nicht schlimmer machen, indem wir uns gegenseitig bedrohen. «
    Der Xian neigte das Haupt. » Das ist wahr, und ich bitte um Verzeihung. Aber sie muss bestraft werden für das, was sie getan hat. Ich bin der Letzte der acht Unsterblichen, und du weißt, was das bedeutet. «
    Nugua war merklich entrüstet, dass Yaozi ihr nicht mehr zuhörte, und so pikte sie ihn mit einer Spitze der Schaufellanze in die Nase. Der Gigant stieß ein Schnauben aus, das sie nach hinten umblies, fing sie aber zugleich mit einem seiner Fühler auf und stellte sie sanft auf die Füße. Empört holte sie aus und trat dagegen, fuhr dann herum und rief: » Niccolo, die Drachen haben mich gesund gemacht, und sie können auch Mondkind – «
    » Schluss damit! «, donnerte Guo Lao. » Ich bin nicht hier, um zu verhandeln. Die Gerechtigkeit ist auf meiner Seite. Niemand kann das anzweifeln. «
    Hinter Niccolo regte sich Mondkind im Sattel. » Müssen uns … beeilen «, wisperte sie schwach. » Der Aether … erholt sich. Seine Wunden halten ihn nicht mehr … lange auf. « Er wusste nicht, was genau der Aether dann tun würde, tun konnte, aber er erinnerte sich sehr wohl an die Schmerzen, die Mondkind erlitten hatte, als sie sich ihrem Meister oben auf den Lavatü r men widersetzt hatte. Möglicherweise war Niccolo selbst jetzt ebenso anfällig dafür wie sie, und es würde keine große Mühe kosten, sie unter Krämpfen vom Rücken des Vogels in die Tiefe zu schleudern.
    Der Xian riss seinen Kranich herum, brachte das Schwert erneut in Anschlag und rief dem Tier einen Befehl zu. Unve r mittelt schoss es auf Niccolo und Mondkind zu. Die Durchschlagskraft, die Phönixfeder allein durch die Geschwi n digkeit erhielt, war groß genug, um sie beide mit einem einzigen Hieb zu töten.
    » Nein! « , schrie Nugua. Plötzlich riss sie Lis Lanze hoch . Die mondsichelförmige Klinge an ihrem Ende blitzte im Goldschein des Drachenkönigs, und selbst als das Mädchen die Waffe schleuderte, hielt das Glühen an und zog eine feurige Bahn durch die Nacht.
    Guo Lao brüllte auf, als er dem Wurfgeschoss auswich . Die Lanze verfehlte ihn um eine Mannslänge, aber für ein Mädchen wie Nugua war es ein ganz erstaunlicher Wurf . Sie selbst hätte nie die Kraft dazu aufgebracht, und es musste die Magie der Lanze selbst sein, einst erschaffen in denselben Schmiedefeuern wie Silberdorn und Phönixfeder, die sie himmelwärts rasen ließ, die ganzen zweihundert Meter weit. Selbst der Drachenkönig war einen Moment lang sprachlos.
    Mondkind flüsterte etwas, so unverständlich wie alle früheren Befehle, die sie dem Kranich gegeben hatte. Augenblicklich setzte sich der Vogel in Bewegung, jagte an Guo Lao vorbei, der noch immer Mühe hatte, sich zu fangen, und schoss in gerader Linie auf das Portal der Heiligen Grotte zu.
    Der Xian stieß ein zorniges Brüllen aus, zwang den Kranich zurück unter
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