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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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vom Krater relativ subtil quälten, wurden mit einemmal stärker. Aber als sie fast unerträglich wurden, hatte der Gleiter die Stadt schon erreicht. Der Assistent bat den Geologen, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Es wurmte ihn, dass sein Freund sich nur halbherzig dafür interessierte, was ihm fehlte. Vielleicht musste er sich auch deswegen übergeben. Der Geologe war nur erleichtert, dass er es außerhalb des Gleiters getan hatte. Er versprach, ihn bald zu besuchen, und fuhr zu dem Labor, wohin der Container bald gebracht werden würde.
    Der Geologe taumelte über die Straße. Vor wenigen Minuten hatte die Regierungsmaschine ihm versichert, dass sein Name in jedem Bericht über die Entdeckungen in dieser Wüste unbedingt erwähnt werden würde. So emotionslos die mechanische Stimme geklungen hatte, sie hatte sich für den Geologen süßer angehört, als die Stimme seiner Frau, nachdem er ihr davon berichtet hatte.
    Er erinnerte sich an sein Versprechen und änderte die Richtung. Je schneller er den Besuch hinter sich brachte, desto besser. Er hatte noch einiges zu tun.
    Es gab nie viele Verletzte, aber das Krankenhaus von Atacama besaß gleich sechs Genesungsmaschinen. Sie waren allerdings alle leer. Eine stand halb offen und war innen mit etwas von undefinierbarer Farbe beschmiert. Der Geologe musste etwas warten, bis einer der vier Menschen erschien, die im Krankenhaus arbeiteten. Der Arzt wirkte ein wenig erschrocken, aber wie bei Medizinern üblich, lächelte er den Geologen sogleich an. Auf die Frage, wo Gool sei, antwortete er, dass es eine Komplikation gab und dass der Assistent sich gerade in der Genesungsmaschine befand, die mit dem medizinischen Konglomerat der Südhalbkugel verbunden war. Der Mediziner vermutete, dass es nur noch ein paar Minuten dauern würde und bat den Geologen, kurz zu warten.
    Die Nacht im Labor am Container forderte nun ihren Tribut. Der Geologe schlief sofort ein, kaum dass er sich in den Wartsessel gesetzt hatte.
    Nachdem er aufgewacht war, überkam ihn sofort der Unmut, als er nach dra ußen blickte. Die Schatten waren so lang, dass es schon Abend sein musste. Und niemand hatte ihn geweckt. Und der Container war bestimmt schon zerlegt.
    Erst in der Tür realisierte der Geologe, was ihm beim Blick ins Fenster so sel tsam vorgekommen war. Diesmal sah er es deutlich. Der Anblick lebloser verkrümmter Menschen, die auf der Straße lagen, ließ ihn erstarren.
    Im nächsten Moment wurde er grob gegen die Wand geschleudert. Der Au fprall löste sein Entsetzen auf und er griff nach dem Arm des Arztes von vorhin, der ihn gestoßen hatte und nun panisch und völlig sinnlos an der Tür rüttelte.
    "Was ist los?", wollte der Geologe wissen.
    Er musste die Frage zweimal wiederholen, und zwar erst schreiend, dann brüllend, bevor der Mediziner wieder halbwegs zu sich kam und ihn anblickte.
    "Sie sind alle tot!", kreischte er auf und verstummte sogleich verzagt.
    Nur seine Augen rollten panisch hin und her. Allein diese winzigen hastigen Bewegungen ließen das Herz des Geologen wie vor eisiger Kälte erstarren.
    " Wer ist tot?", verlangte er dann mit reißender Stimme zu wissen.
    " Die ganze Stadt!" Der Arzt rüttelte wieder an der Tür. "Seit dem Nachmittag fallen sie einer nach dem anderen um und sterben. Nur einige nicht..."
    In seinem Blick war nur noch das blanke Entsetzen. Das spornte den Geologen an. Er schob den Mediziner zur Seite und langte zu dem Hebel, mit dem die Tür beim Stromausfall entriegelt und geöffnet werden konnte.
    " Sie... sie werden", stammelte der Arzt indessen verloren weiter, "sie werden so wie Gool, sie...sie verwandeln sich...sie werden... werden..."
    "Was?", schrie der Geologe und riss den Hebel hoch. "Was werden sie?"
    Die Tür ging auf. Im selben Moment weiteten sich die Augen des Mediziners im endlosen Schrecken, sein Gesicht wurde vollkommen blass und er fiel auf die Knie. Aber dann setzte seine pure Angst den längst vergessenen Überlebensinstinkt frei. Anstatt das Bewusstsein zu verlieren, kroch der Arzt hinaus auf die Straße. Schwankend rappelte er sich hoch und stolperte auf einknickenden Beinen zwischen den verdrehten Körpern der Toten davon.
    Die Erinnerung an die zerbrochenen Ampullen im Container ließ jede Zelle im Körper des Geologen vor undefinierbarer Furcht vibrieren. Er versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen, als er plötzlich etwas hinter sich hörte. Er schaffte es, den Kopf zur Seite zu drehen und über die Schulter zu
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