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Das Voltigier-Turnier

Das Voltigier-Turnier

Titel: Das Voltigier-Turnier
Autoren: Henriette Wich
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Reihe. Lena stellte sich lieber weiter hinten an. Pepper lief brav im Schritt. Zuerst lief Moritz neben ihm her, sprang ab und landete sicher im Vorwärtssitz. Danach kniete Hannes hinter ihm. Als Letzte sprang Caro auf und stellte sich hinter Moritz und Hannes. Stolz streckte sie die Arme aus. Lena konnte gar nicht hinsehen. Musste Caro schon wieder so angeben?

    „Ja, gut so!“, sagte Antonia. „Und die Nächsten!“
    Jetzt kamen Lena, Sofia und Marie dran. Endlich hatte Lena Glück: Sie durfte als Letzte anlaufen und sich zum Stehen aufrichten. Aufgeregt wartete sie, bis Sofia und Marie ihre Positionen eingenommen hatten. Dann lief sie los und sprang ab.
    Als sie sich zum Stehen aufrichtete, zitterten ihre Knie.

    „Mach dich nicht so steif, Lena“, sagte Antonia. „Schwing schön mit.“
    Lena versuchte, sich Peppers Bewegungen anzupassen, aber sie schaffte es nicht so richtig.
    „Kein Problem“, sagte Antonia. „Absprung -und dann die Nächsten.“
    Abwechselnd übten sie zu dritt auf dem Pferd. Alle waren konzentriert bei der Sache, nur Sofia und Jule konnten es nicht lassen und kicherten ab und zu.

    Als sie gerade zusammen mit Caro Sitzen, Stehen und Standwaage übten, fing Sofia plötzlich wieder an zu kichern. Eigentlich sollte sie Caro stützen, die gerade oben in die Standwaage ging, doch vor lauter Kichern ließ sie ein bisschen locker.
    Und dann ging alles ganz schnell. Caro schwankte, rutschte ab und fiel vom Pferd. Unsanft landete sie hinter Pepper auf dem Boden.

    Lena zuckte zusammen. Dann brüllte sie: „Caro!“, und rannte zu ihr hin. Caro richtete sich gerade langsam wieder auf. „Ist dir was passiert? Tut dir was weh?“, fragte Lena.
    Caro rieb sich den Oberschenkel. „Geht schon“, sagte sie und lächelte schwach. Antonia und die anderen standen besorgt um Caro herum.
    „Es tut mir so leid, das wollte ich nicht!“, sagte Sofia.
    Caro winkte ab. „Ich weiß!“
    Vorsichtig betastete Antonia Caros Oberschenkel. „Tut das weh?“, fragte sie.
    Caro schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Gut“, sagte Antonia. „Dann versuch mal aufzustehen. Ganz langsam, ja?“
    „Ich helf dir“, sagte Lena und streckte Caro den Arm hin.

    Caro zögerte, aber dann ließ sie sich von Lena stützen. Bald war sie wieder auf den Beinen und klopfte sich den Staub von der Hose. „Es ist nichts passiert“, sagte sie. „Es geht mir gut.“
    „Da bin ich aber froh“, sagte Antonia. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
    Caro lächelte schon wieder, als wäre nichts gewesen. Trotzdem merkte Lena, dass sie noch ein bisschen blass war.
    Kein Wunder nach dem Sturz!
    „Genug für heute“, sagte Antonia. „Soll ich dich nach Hause fahren, Caro?“
    „Nein, danke“, sagte Caro. „Es geht schon, wirklich.“
    „Ich begleite sie“, sagte Lena.

    Antonia nickte. „Okay. Dann bis bald und gute Besserung!“
    „Soll ich auch mitkommen?“, fragte Sofia. Caro schüttelte den Kopf. „Nein, das brauchst du nicht. Mach dir keinen Kopf.“ Nachdem auch die anderen Lena gute Besserung gewünscht hatten, gingen Lena und Caro zusammen los. Schweigend liefen sie nebeneinander her.
    Dann gab sich Lena einen Ruck und sagte: „Du, ich wollte schon die ganze Zeit mit dir reden, aber..."
    „Aber?“, fragte Caro leise.
    Lena seufzte. „Aber ich war noch so sauer auf dich und ... Aber jetzt bin ich nicht mehr sauer und ... überhaupt, unser Streit...“ „... der war total bescheuert!“, sagte Caro zu Lena. „Tut mir wirklich leid, dass ich dauernd oben turnen wollte. Das war auch bescheuert.“
    Lena spürte, wie der letzte Rest ihrer Wut dahinschmolz wie Vanilleeis in der Sonne. „Von mir aus kannst du gern die Fahne auf der Bank machen.“
    „Nein, die musst du machen!“, rief Caro. „Nein, du!“, sagte Lena.
    Sie sahen sich an und lachten gleichzeitig los. Dann fielen sie sich um den Hals.
    Und Lena merkte jetzt erst richtig, wie sehr sie Caro vermisst hatte.

Lampenfieber
    Lena konnte es immer noch nicht glauben: Heute war der große Tag! Heute würden sie mit ihrer Kör auftreten. Schon früh am Morgen packte sie ihre Sporttasche und lief hinüber zu Caro. Diesmal wartete ihre Freundin bereits an der Tür.
    „Du hast ja noch gar nicht deinen Gymnastikanzug an!“, sagte Caro.
    „Komm, du kannst dich bei mir umziehen.“
    Schnell tauschte Lena Jeans und T-Shirt gegen den neuen Gymnastikanzug. Caro hatte genau den gleichen, wie alle anderen aus der Nachwuchsgruppe. Er war
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