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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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den Chip.«
    »Was schlagen Sie dann vor?«
    Mrs. White überlegte. Da tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie wandte den Kopf und starrte direkt in seine Augen.
    »Hallo, Lydie«, sagte Vigilante und grinste breit.
     
    *
     
    Er sah, wie sie in der Passage zwischen Tunnelende und Halle stehenblieb und offenbar nach ihm Ausschau hielt. Vigilante tat weiter so, als blättere er in einer Zeitung und drückte sich noch sein Smartphone ans Ohr. Er wählte eine Nummer und bekam sofort ein Freizeichen.
    »Alter, ich wusste, dass du früher oder später anrufst.«
    Wolverine. Rick Mercer. Der Hacker. Vigilante sah einfach keinen anderen Ausweg, als sich noch einmal mit der Rotznase zu verbünden. Zugegeben, er hatte vor ein paar Tagen einen ordentlichen Job gemacht, ohne den Vigilante nicht weitergekommen wäre.
    »Nicht so vorlaut, Bürschchen. Du musst mir einen Gefallen tun.«
    Ein Lachen war zu hören. »Also waren wir doch ein tolles Team.«
    »Meinetwegen. Ja. Und wenn du dich benimmst, dann kommen wir vielleicht hin und wieder ins Geschäft.«
    »Apropos Geschäft, Sie wissen schon, dass wir darüber reden müssen. Ich bin nicht gerade billig, und jetzt, da meine Aktien gestieg...«
    »Halt einfach die Klappe.« Vigilante blickte an der Zeitung vorbei. Mrs. White alias Lydia Robertson oder besser gesagt alias Desdemona DaSilva, stand immer noch dort und suchte die Umgebung ab. Sie wirkte nachdenklich und verwirrt.
    »Hör zu, du musst folgendes für mich tun. Hack dich in die Leitstelle der Metro Police und löse einen Alarm für den Dulles Airport aus. Terroristische Aktivitäten. Die Mitglieder tragen gefärbte Haare, am Auffälligsten sind gelb und blau. Insgesamt vier Täter. Davon mindestens eine Frau. Eine weitere Frau befindet sich tot im Waschraum der AeroTrain Station, ich denke, der Sicherheitsdienst hat die Polizei bereits informiert, sodass sie die Angaben prüfen können.«
    »Langsam, langsam.«
    Ein Knacken drang aus dem Ohrhörer, den Vigilante von Miss Magenta erbeutet hatte.
    »Ich muss Schluss machen.«
    »Warten Sie, Alter, ich kann doch nicht ...«
    »Du kannst. Denk an … diesen McClane.« Vigilante unterbrach die Verbindung, ehe Wolverine noch etwas erwidern konnte. Dann widmete er sich dem Gespräch, dass die Mitglieder von True Colors über ihren Funkkanal führten. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich an Mrs. White heranzuschleichen und sie in eine ruhige Ecke zu bugsieren, um aus ihr herauszuquetschen, was mit Zabette geschehen war. Doch als er mitbekam, dass die Attentäter auf einen anderen Plan ausweichen und ihm in seinem Apartment auflauern wollten, war ihm klar, dass Zabettes Entführung nichts mit True Color zu tun hatte. Sie wären kaum so dumm, noch einmal zu seiner Wohnung zurückzukehren, wenn sie vorher dort eingebrochen hatten. Die Polizei hatte den Tatort sicherlich abgeriegelt und war noch vor Ort.
    Na gut, dann eben anders .
    Vigilante schob das Handy in seine Tasche, warf einen Fünf-Dollar-Schein auf den Tresen des Kiosk und schnappte sich eine Ausgabe der Washington Post, die er leger über den Arm legte. Darin verbarg er die Baby Glock mit dem aufgesetzten Schalldämpfer und näherte sich Mrs. White von schräg hinten. Während sie noch mit ihrem Team sprach, klopfte er ihr auf die Schulter. Sie drehte sich um. In ihren Augen stand Verwirrung und Entsetzen.
    »Hallo, Lydie.« Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Bevor sie irgendetwas versuchen konnte, trat Vigilante dicht an sie heran. Er rammte ihr die Pistolenmündung, verdeckt von der Tageszeitung, mit Nachdruck in die Seite und riss ihr mit einer schnellen Bewegung den Funkempfänger aus dem Ohr.
    »So sieht man sich wieder, nicht wahr? Oder sollte ich Sie Madonna nennen? Wo ist der Rest Ihres Teams?«
    Desdemona DaSilva runzelte die Stirn, schwieg jedoch.
    »Ich habe kein Problem damit, jetzt abzudrücken, Sie aufzufangen und dann irgendwo abzusetzen. Bis jemand merkt, dass Sie tot sind, bin ich längst über alle Berge.«
    »Sie sind kein Killer, Vigilante.«
    »Da hab ich was anderes gehört. Wollen Sie es wirklich riskieren?« Er schnalzte mit der Zunge. »Keine Bange, wenn Sie nicht reden wollen, bekomme ich das, was ich wissen will, aus einem Ihrer Kollegen heraus.«
    Sie sah ihm in die Augen und begriff, dass er es ernst meinte.
    Vigilante fühlte sich gut bei dem Gedanken. Er war kein Auftragsmörder, damit hatte DaSilva Recht, aber Prag und was danach kam hatten aus dem braven Secret Service
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