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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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seine Aussage vor einem Untersuchungsausschuss entlastet. Als Dunoire dann vor einem Jahr erfuhr, dass Vigilante von Uncle Sam an die frische Luft gesetzt worden war, nahm sie sich seiner an und vermittelte ihm Jobs für die sich niemand sonst fand.
    Vigilante stand auf dem Rollfeld des Ronald Reagan Washington National Airports, zog sich den Kragen seines Trenchcoats höher. Der Wind blies von Westen und brachte kühle Zugluft mit. Vereinzelt kamen Tropfen aus dem bewölkten Himmel. Nicht gerade das beste Wetter für eine Fahrt ins Blaue. Der Vorhersage nach war mit heftigen Schauern und vereinzelten Gewittern zu rechnen. Da Vigilante jedoch nicht wusste, wohin ihr Flug ging oder ob sie überhaupt aufstiegen, war jede Spekulation darüber, ob sie in Turbulenzen geraten konnten, müßig.
    Die beiden Wachen vor der Gangway verrieten Vigilante, dass der Besuch an Bord der Belle Aire 1 alles andere als eine Vergnügungstour wurde. Seit er draußen wartete hatte er auch noch keine der Damen aus Madame Dunoires Belegschaft gesehen. Eines aber verrieten ihm die beiden Wachmänner. Nicht nur die Art, wie sie sich kleideten, sondern auch die Weise, wie sie sich bewegten und verhielten, wie sie das Umfeld im Auge behielten, wie sie Ihre Hände hielten, sagten Vigilante eindeutig, dass ihr Arbeitgeber der United States Secret Service war. Oder gewesen war. Wie bei ihm.
    Er hatte bereits versucht, an Bord zu gelangen, doch die Bodyguards ließen ihn nicht, bevor das Reiseteam komplett war. Vigilante hoffte, dass dies bald geschah, denn so langsam bekam er kalte Füße, im tatsächlichen Sinn des Spruchs.
    Eine Böe zerrte an seinem Mantel. Während er fluchend versuchte, sich aus dem Wind zu drehen, bemerkte er die Limousine, die von zwei schwarzen SUVs begleitet auf das Rollfeld fuhr.
    Secret Service , dachte Vigilante. Was war das für eine Nummer? Sein Ex-Arbeitgeber wollte sicherlich nicht, dass er einen Job für ihn erledigte oder ihn gar wieder einstellen.
    Die SUVs hielten vor und hinter dem Flugzeug. Jeweils zwei Männer in dunklen Einreihern stiegen aus, die Sakkos geöffnet, eine Hand in der Nähe des Pistolenholsters. Genau zwischen den beiden Fahrzeugen und der Belle Aire 1 stoppte die Limousine. Fahrer und Beifahrer stiegen aus, ihre Augen von Sonnenbrillen beschirmt, beide suchten die Umgebung ab, ehe sich der Fahrer der Tür hinter ihm zuwandte und sie öffnete, während sein Partner es auf der anderen Seite des Wagens ihm gleichtat.
    Das ist also Madame Dunoire , dachte Vigilante.
    Die Frau war groß und schlank. Ihr Haar so schwarz, wie ihr Name bereits andeutete. Sie trug es kurz und leicht gewellt. Sie wirkte auf Vigilante durchaus attraktiv, doch ein Makel zerstörte den Ausdruck, der aus Attraktivität eine echte Schönheit hätte machen können. Ihre Augen standen zu weit voneinander ab. Und ihr Lächeln war eine Spur zu breit.
    Vigilante vermochte Dunoires Alter nicht zu schätzen. Sie konnte als Mittvierzigerin durchgehen, aber auch eine sehr gut erhaltene Dame Anfang Sechzig sein. Wer ihr ein Kompliment machen wollte, würde sie wohl auf Anfang Vierzig schätzen, falls er es wagte ein Wort über ihr Alter zu verlieren.
    Als Dunoire ihn erblickte, winkte sie Vigilante zu sich, doch der interessierte sich plötzlich für den anderen Fahrgast der Limousine. Sister Black mochte einigen Einfluss haben, aber sie ließ sich gewiss nicht vom Secret Service beschützen. Der Herr, der die Limousine auf der Fahrerseite verließ, indes doch.
    »Da laust mich doch ...« Vigilante ging auf Madame Dunoire zu, machte sich jedoch keine Mühe, sich zu beeilen, sondern behielt den Schützling der Agenten im Auge. Er hatte richtig gesehen. Der Stabschef des Weißen Hauses persönlich.
    »Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug, Jed«, sagte Madame Dunoire und hielt ihm zur Begrüßung eine Hand hin. Vigilantes Blick wanderte zu der Frau, ergriff die Hand und deutete einen Kuss auf ihrem Rücken an.
    »Aber sicher doch. Die Tickets waren erster Klasse und bis Dubai hatte ich sehr angenehme Begleitung.«
    »Und Sie wollen es sich mit Zabette nicht noch überlegen?«
    Vigilante zog eine Braue hoch. »Nein.«
    »Schade. Das Mädel mag Sie, mein Lieber. Aber auf der anderen Seite ist es natürlich gut für mich. So verliere ich keine meiner Top-Angestellten.«
    »Verstehe.« Vigilante nickte mit dem Kinn zur anderen Wagenseite. »Was will er hier?«
    »Er ist Teil des Auftrags.« Dunoires Hand entglitt seiner. Sie drehte sich um
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