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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter
Autoren: Christopher Paolini
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abrupt, »ist es schon spät. Komm morgen mit Geld zurück. Ich habe geschlossen. «
    Eragon funkelte ihn an. »Ich kann nicht bis morgen warten, Sloan. Aber es wird sich für dich lohnen. Ich habe etwas gefunden, womit ich dich bezahlen kann.« Er holte den Stein hervor und legte ihn behutsam auf die zerkratzte Theke, wo er im Lichtschein der tanzenden Flammen aufleuchtete.
    »Den hast du wohl eher gestohlen«, murmelte Sloan und beugte sich interessiert vor.
    Eragon ignorierte die Bemerkung und fragte: »Wird das reichen? «
    Sloan nahm den Stein und wog ihn abschätzend in der Hand. Er strich über die glatte Oberfläche und betrachtete das feine weiße  Aderngeflecht darin. Dann legte er ihn mit berechnendem Blick auf die Theke zurück. »Er ist hübsch, aber was ist er wert?«
    »Ich weiß nicht«, gestand Eragon, »aber niemand hätte sich die Mühe gemacht, ihn so glatt zu polieren, wenn er nichts wert wäre.«
    »Das ist einleuchtend«, sagte Sloan mit aufgesetzter Geduld. »Aber wie viel? Da du es nicht weißt, solltest du zu einem Händler gehen und ihn fragen oder mein Angebot von drei Kronen annehmen. «
    »Das ist das Wort eines Geizhalses! Der Stein ist mindestens zehnmal so viel wert«, protestierte Eragon. Für drei Kronen bekam er nicht einmal genügend Fleisch für eine Woche.
    Sloan zuckte mit den Schultern. »Wenn dir mein Angebot nicht gefällt, dann warte, bis die Händler kommen. So oder so, ich habe jetzt genug von dieser Unterhaltung.«
    Die fahrenden Händler waren eine Nomadengruppe von Kaufleuten und Spielmännern, die im Frühling und Winter Carvahall besuchten. Sie kauften die Überschüsse der ansässigen Handwerker und Bauern und handelten mit allem, was die Leute brauchten, um durch das folgende Jahr zu kommen: Saatgut, Tiere, Stoffe und Vorräte wie Salz und Zucker.
    Aber Eragon wollte nicht warten, bis die Händler kamen; es würde noch eine Weile dauern und seine Familie brauchte das Fleisch jetzt. »Na schön, ich nehme das Angebot an«, knurrte er.
    »Gut, dann hole ich dein Fleisch. Nicht dass es wichtig wäre, aber wo hast du ihn gefunden?«
    »Vorgestern Nacht im Buckel …«
    »Raus mit dir!«, keifte Sloan ihn an und schob den Stein von sich. Wutentbrannt stapfte er ans Thekenende und begann, mit einem Messer alte Blutflecken abzukratzen.
    »Warum?«, fragte Eragon. Er zog den Stein näher zu sich heran, als wollte er ihn vor Sloans Zorn schützen.
    »Ich nehme nichts an, was aus diesen verdammten Bergen stammt! Bring deinen Zauberstein woanders hin.« Sloans Hand rutschte ab, und er schnitt sich mit dem Messer in den Finger,  schien es aber gar nicht zu merken. Er kratzte weiter und beschmierte die Klinge mit frischem Blut.
    »Du weigerst dich, mir etwas zu verkaufen?«
    »Richtig. Außer du bezahlst mit Münzen«, knurrte Sloan, wandte sich um und hob das Messer. »Verschwinde, bevor ich dich rauswerfe! «
    Hinter ihnen flog die Tür auf. Eragon wirbelte herum, auf den nächsten Ärger gefasst. Hereinmarschiert kam Horst, ein bulliger Mann. Sloans Tochter Katrina - ein großes, 16-jähriges Mädchen - folgte ihm mit entschlossener Miene. Es überraschte Eragon, sie zu sehen; normalerweise hielt sie sich aus den Streitigkeiten ihres Vaters heraus. Sloan sah vorsichtig zu den beiden hinüber, dann begann er, Eragon zu beschuldigen. »Er weigert sich …«
    »Ruhe«, sagte Horst mit donnernder Stimme und ließ seine Fingerknöchel knacken. Er war der Dorfschmied von Carvahall, das bezeugten sein stiernackiger Hals und seine zerkratzte Leder-schürze. Seine kräftigen Arme waren bis zu den Ellbogen entblößt; ein breites Stück seines behaarten, muskulösen Brustkorbs war oberhalb seines geöffneten Hemds zu sehen. Ein schwarzer, wild wuchernder Bart bebte im Rhythmus seiner zuckenden Kiefermuskeln. »Sloan, worüber regst du dich denn jetzt schon wieder auf?«
    Der Angesprochene warf Eragon einen finsteren Blick zu, dann spuckte er aus. »Über diesen … Jungen. Er kam hier rein und fing an, mich zu bedrängen. Ich bat ihn zu gehen, aber er tat es nicht. Ich habe ihm sogar gedroht, aber selbst das hat er ignoriert!« Sloan schien unter Horsts Blick zusammenzuschrumpfen.
    »Ist das wahr?«, wollte der Schmied wissen.
    »Nein!«, antwortete Eragon. »Ich habe ihm diesen Stein als Bezahlung für etwas Fleisch angeboten und er hat akzeptiert. Als ich ihm sagte, dass ich den Stein im Buckel gefunden habe, wollte er ihn nicht mehr haben. Welchen Unterschied macht es denn, woher
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