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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis
Autoren: Emily Bold
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dich!“
    „Du wirst zu diesem Mann, Payton! Zu dem Mann, der mich geheiratet hat, zu dem Mann, der mein Leben ist und meine Zukunft! Dazu wirst du. Glaub an dich und an uns, denn das hier …“, ich hob die Arme und schloss die Turmspitze und den Sonnenaufgang mit ein, „… das hier ist echt, Payton. So wird es sein zwischen uns! Später! Ich will dich küssen und lieben – ohne die Schmerzen, die dich beinahe umbringen.“
    „Das will ich auch, Sam, aber …“
    Ich schüttelte den Kopf und löste mich aus seiner Umarmung.
    „Dann lass mich gehen.“
    Ich schloss die Augen, weil ich nicht sehen konnte, wie er litt. „Lass mich gehen, Payton – denn du wartest dort drüben auf mich. Ich muss jetzt zu dir gehen, Payton, weil ich nicht länger ohne dich sein will.“
    Er schwieg, und ich spürte, wie er einen Schritt zurücktrat.
    „Payton?“, hauchte ich und sah ihm in die Augen. Uferlose Seen, die mich bis auf den Grund seiner Seele blicken ließen. All sein Schmerz lag offen, wie eine tödliche Fleischwunde.
    „Ich bin nicht stark genug, dich noch einmal gehen zu lassen“, flüsterte er.
    „Ich verlasse dich nicht, Payton. Ich gehe nach Hause. Zu dir. Mein Leben für dich, so war es schon immer.“
    Er wischte sich die tränennassen Augen mit dem Ärmel ab, und seine Lippen verzogen sich zu einem gequälten Lächeln.
    „Danke für das Geschenk.“ Der Muskel an seinem Kiefer zuckte. „Ich werde es hüten, tief in meiner Seele, bis wir uns wiedersehen, mo luaidh .“
    Ich nickte und trat zu der Öffnung, die von der Turmspitze hinab führte.
    Ein dunkler Schlund, der mich für die nächsten Jahrhunderte von diesem Mann trennen würde.
    Ich stieg die erste Stufe hinab, als Paytons Hand meine Wange berührte.
    „Dein Kuss, Sam, er schmeckt nach Sommer. Nach endlosem Sommer.“
    Damit trat er zurück und wandte mir den Rücken zu. Ich sah seine Schultern beben, und wie meine Tränen mussten auch seine heiß über seine Wangen strömen.

Kapitel 31

     
    Ich bekam keine Luft, konnte nicht denken. Ich floh vor dem Schmerz, der mich zerriss, und rannte hinunter in den Hof. Ich stolperte, blind von meinen Tränen, aber Seans starke Arme fingen mich auf.
    „Sam, Himmel, was …“
    „Ich liebe dich, Sean, für das, was du getan hast“, heulte ich und presste mich an seine Brust. Er strich mir über den Rücken und flüsterte gälische Liebkosungen in mein Haar. Ich zitterte und fühlte mich verloren wie ein Kind, als er mich in den Sattel hob.
    „Leb wohl, Lassie .“ Er küsste meine Wange und reichte mir die Zügel. „Mein Bruder wartet auf dich.“
    Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah durch das Burgtor hinaus auf den Hügel, wo sich Paytons Silhouette noch immer dunkel gegen das Morgenlicht abzeichnete.
    „Kommst du nicht mit?“, fragte ich heiser, denn meine Kehle schmerzte vor zurückgehaltener Tränen und hinuntergeschluckten Worten, die für immer ungesagt bleiben würden.
    „Nein, ich werde versuchen Alasdair und Nathaira zu finden. Nicht, dass sie euch noch Ärger machen. Und nun geh, er wartet auf dich!“
    „Er wird nie wieder auf mich warten müssen, Sean“, versprach ich und sah hinauf auf die Zinnen des Wohnturms. Ich konnte nichts erkennen. Vielleicht war es besser so? Mein Herz schrie seinen Namen hinaus, aber ich behielt die Fassung.
    „Ich sage dir nicht Lebewohl, Sean, denn ich sehe dich schon bald wieder. Bis bald, mo bràthair !“
    Er nickte und schlug dem Pferd auf die Flanke.
    „ Slan leat “, hallte sein Gruß mir nach, als ich Burg Burraghund seine Bewohner hinter mir ließ und auf den Mann meines Herzens zuritt.
    Nie wieder würde ich zweifeln, nie wieder irgendetwas zwischen uns lassen. Unser Glück war jetzt.
    Er blickte in meine Richtung, als ich auf ihn zukam, aber er sah nicht mich an. Erst, als ich ihn erreichte, senkte er den Blick, stieg aus dem Sattel und kam auf mich zu. Er hob mich vom Pferd und riss mich in seine Arme.
    „Du bist hier“, sagte er schlicht und küsste mich. Er brach mir fast die Rippen, so fest hielt er mich, und ich fand es wunderbar.
    „Warum weinst du?“, fragte ich, als er sich von mir löste.
    Payton küsste meinen Mundwinkel und meine Nase, ehe er einen kurzen Blick zu der Turmspitze warf.
    „Ich hatte recht. Du schmeckst nach Sommer.“
    „Payton …“
    Ein weiterer Kuss brachte mich zum Schweigen, und ich wollte nur noch eines.
    „Lass uns nach Hause gehen, Payton“, murmelte ich gegen seine Lippen, und er
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