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Das Verlangen des Milliardaers - Band 2

Das Verlangen des Milliardaers - Band 2

Titel: Das Verlangen des Milliardaers - Band 2
Autoren: June Moore
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beunruhigt. Du hast keine Schuld daran. Ich habe meiner Mutter von unserer Beziehung erzählt. Sie ist momentan sehr zerbrechlich und sie ist dabei, den Verstand zu verlieren. Als ich ihr gesagt habe, dass das mit uns beiden etwas Ernstes ist, hat sie sich völlig in sich zurückgezogen und spricht seitdem kein Wort mehr.“
    Ich bin schockiert.
    „Aber warum?“
    „Ich weiß es nicht. Sie will, dass wir uns nicht mehr sehen.“

    Er setzt sich mir gegenüber aufs Bett und wirft mir einen verzweifelten Blick zu.

    „Ich will nicht zwischen euch wählen, aber ich habe Angst vor dem, was sie tun könnte. Und außerdem …“
    Er holt tief Luft.
    „Ich mache mir solche Vorwürfe! Ich sollte tot sein und nicht Charles.“
    „Charles?“, hake ich ganz leise nach und denke an seinen Albtraum.
    „Ja, der Unfall. Ich hatte einen Zwillingsbruder, Charles. Wir waren acht Jahre alt, meine Mutter ist gefahren. Charles und ich hatten im Auto unsere festen Plätze. Mein Sitz war rechts und der von Charles links. Aber manchmal haben wir unsere Plätze vertauscht, einfach zum Spaß, denn meine Mutter konnte uns nicht auseinanderhalten, wenn wir die gleichen Sachen anhatten und die gleiche Frisur trugen. Aber sie hatte trotzdem eine deutliche Vorliebe für Charles. Ich weiß es. Ich war viel verschlossener als er und er war so ein toller Junge und viel lebhafter als ich. Er stiftete mich immer zu seinen Streichen an! Kurz gesagt, irgendetwas ist mit dem Auto passiert. Ich habe ein merkwürdiges Geräusch gehört, als ob etwas zerbrochen sei, und das Auto raste in einen Pfosten. Man hat mir gesagt, dass der Aufprall so heftig war, dass Charles aus dem Wagen geschleudert wurde und man ihn erst zehn Meter weiter fand. Er hat nicht überlebt.“
    Alexanders Körper wird von wilden Zuckungen geschüttelt.

    „Ich hätte sterben sollen! Nicht er! Ich! Wir hatten die Plätze getauscht, verstehst du?“

    Diese Traurigkeit in ihm … dieses Schuldgefühl.
    Ich nehme sein Gesicht in meine Hände.
    „Alex! Das ist lange her, du hast keinen Grund, dir etwas vorzuwerfen! Ihr wart doch nur Kinder! Du kannst nichts dafür!“
    Er schaut mich dankbar an.

    „Glaubst du das wirklich? Das Schlimmste ist, dass ich letzte Nacht einen wirklich eigenartigen Traum hatte. Ich habe gesehen, wie meine Mutter sich nach dem Unfall über mich beugt und sagt: ,Alex wird uns nicht mehr stören.‘ Sie hielt mich für Charles. Das war nur ein Traum, aber ich habe das Gefühl, das bereits erlebt zu haben. Und nun beginnt sie, mich Charles zu nennen.“

    Der gleiche Mann, der noch vor wenigen Minuten so verliebt und selbstsicher gewirkt hat, ist völlig verändert. Ich sehe, wie sehr ihm das alles zu schaffen macht.
    „Lou, bevor wir unsere Beziehung weiterführen können, muss ich, glaube ich, erst mal diese Geschichte klären. Ich muss das Wahre vom Falschen trennen. Erst dann werde ich meinen Frieden gefunden haben und dich voll und ganz lieben können.“
    Also liebt er mich wirklich?
    „Aber … willst du sagen, dass wir uns nicht mehr sehen können?“
    „Ja. Das muss sein. Nur für kurze Zeit.“
    „Darf ich dich wenigstens anrufen?“
    „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagt er zögernd.
    Er wirft mir einen Blick voller Zärtlichkeit zu, dann steht er auf und dreht sich noch einmal zu mir um, bevor er geht:
    „Ich melde mich bei dir. Aber du musst mich erst einmal in Ruhe lassen.“
    Seine plötzliche Distanziertheit verletzt mich zutiefst. Ich möchte ihm so gerne sagen, dass ich ihn liebe, dass ich furchtbar darunter leiden werde, ihn nicht mehr zu sehen, aber kein Wort kommt aus meinem Mund, so sehr habe ich Angst, ihn zu verletzen. Schmerzhaft überwältigt mich der Kummer. Ohne mir auch nur einen letzten Blick zuzuwerfen, verlässt Alex das Zimmer, und ich habe das schreckliche Gefühl, dass ich ihn niemals wiedersehen werde. Ich bleibe allein zurück, auf dem Bett sitzend, nur von einem Laken verhüllt.
    Er ist fort. Er hat mich verlassen. Nach dieser Nacht?
    Unten höre ich eine Tür ins Schloss fallen. Den Rest des Vormittags verbringe ich mit Schlafen, ohne mein iPhone auch nur eine Sekunde aus der Hand zu legen.
    Wenigstens hat er mir das gelassen.
    Aber schließlich passt es nicht zu mir, so völlig den Mut zu verlieren. Ich bleibe bestimmt nicht das ganze Wochenende allein hier und hoffe auf seine Rückkehr. Das wäre doch einfach lächerlich.
    Nach einer kurzen Dusche ziehe ich mich schnell an und frisiere mich
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