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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Autoren: Liz Carlyle
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Faust geballt.
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte Alasdair leise.
    Merrick zog gelassen den Hut. »Guten Morgen, Chutley.«
    Der Mann war hochrot im Gesicht und roch nach Alkohol. »Sie haben gut reden!«, polterte er anklagend los. »Es ist die reine Vorsehung, dass ich Sie hier treffe, nicht wahr?«
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Merrick. »Darf ich Ihnen meinen Bruder vorstellen, Sir Alas ...«
    »Sparen Sie sich die Mühe«, knurrte der Mann. »Ich hatte gestern Abend Besuch, MacLachlan. Von einem Ihrer Gangster aus der Threadneedle Street.«
    Merrick zog eine Augenbraue hoch. »Sie sprechen von meinen Anwälten in der City?«
    »Nennen Sie sie, wie Sie wollen«, erwiderte der Mann barsch. »Habe ich das richtig verstanden, MacLachlan? Sie haben vor, mir mein Darlehen zu kündigen? Entgegen dem, was wir vereinbart haben?«
    Alasdair räusperte sich laut, aber Merrick wollte darauf antworten. »Sie haben zugestimmt, das Darlehen in vierteljährlichen Raten zu tilgen, Chutley.«
    »Großer Gott, Mann! Es ist doch noch Mai!«
    »Richtig. Aber das Darlehen wurde am 2. Februar ausgezahlt«, erwiderte Merrick. »Die erste Zahlung war neunzig Tage später fällig.«
    »Gentlemen, müssen wir das jetzt diskutieren?«, zischte Alasdair. »Wir stehen vor einer Kirche, um Himmels willen!!«
    Die beiden Männer würdigten ihn keines Blickes. »Aber jeder Engländer weiß, dass in diesem Fall der 24. Juni der nächste Quartalstag ist«, protestierte Chutley.
    Merrick zog beide Augenbrauen hoch. »Tatsächlich?«, murmelte er. »Nach dieser Auslegung hätte ich die Zahlung am Lady Day bekommen müssen, am 25. März. Ich fange an zu glauben, dass Sie das Kleingedruckte nicht gelesen haben, Chutley. Darin wurde die Rückzahlung nach schottischem Recht vereinbart. Und dementsprechend war die Zahlung am 15. Mai fällig.«
    Chutley sackte in sich zusammen. »Aber - ich habe das Geld nicht, MacLachlan!«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Verdammt! Sie spekulieren auf meine Ziegeleien! Wollen Sie das? Geht es darum?«
    »Dann würde ich zumindest ein paar Ziegel als Entschädigung für meinen Ärger bekommen«, entgegnete Merrick scharf. »Wenn ich Ihre verdammte Ziegelei übernehmen muss, um diese Sache vom Tisch zu kriegen, dann sei es so.«
    Alasdair berührte ihn leicht an der Schulter. »Also wirklich, Merrick, das ist jetzt aber mehr als kleinkrämerisch.«
    Sein Bruder wandte sich kurz zu ihm um. »Aye, aber so ist das Geschäft«, entgegnete er. »Chutley, mein Bauleiter hat mir berichtet, dass Sie uns bei den letzten drei Projekten vierzehn Tage zu spät beliefert haben. Ohne Steine kann ich nicht bauen, Mann, und ich habe Ihnen dieses Darlehen nicht aus reiner Herzensgüte gewährt -«
    »Nein, weil Sie gar kein Herz haben!«, fiel ihm der Mann ins Wort.
    »Aye, und Sie tun gut daran, das nicht zu vergessen«, riet Merrick ihm. »Das Darlehen wurde Ihnen gewährt, damit die Chutley-Ziegelei ihre Ausrüstung auf den neuesten Stand bringen und mir meine verdammten Baumaterialien rechtzeitig liefern kann. Ich brauche diese Ziegel jetzt, Chutley, und Sie haben Ihren Hof voll davon. Ich weiß das, weil ich es gestern gesehen habe.«
    Chutleys wurde noch röter. »Aber diesen Bestand habe ich Fortnoy versprochen!«
    »Dann brechen Sie Ihr Versprechen, verdammt noch mal!«, donnerte Merrick. »Oder war es etwa Fortnoy, der Ihnen zehntausend Pfund geliehen hat? Nein, ich denke nicht, dass er das getan hat. Guten Tag, Chutley. Bis heute Abend erwarte ich ein Dutzend Wagenladungen Ziegel in Walham Green, und den Rest dann bis zum Ende der Woche.«
    Der Mann zitterte vor Wut und sah aus, als würde er jeden Moment auf dem Bürgersteig zusammenbrechen. Ohne weiteres Wort machte er auf dem Absatz kehrt und ging zu seinem wartenden Landauer.
    »Oh, vielen Dank, Merrick!«, bemerkte sein Bruder kalt. »Danke, dass du diesen Tag so besonders für mich gemacht hast!«
    Merrick wandte sich um und sah Alasdair verständnislos an. Dann fasste er sich und ihm wurde wieder bewusst, wo er sich befand. Inzwischen hatte sich eine kleine Gruppe von Hochzeitsgästen an der entgegengesetzten Seite des Portikus eingefunden. Sie wandten ihre Blicke ab und sprachen leise miteinander. Er begriff sofort, dass sie mit angesehen haben mussten, dass ein Streit stattgefunden hatte, auch wenn sie die Worte nicht verstanden hatten.
    Er spürte, wie ihm heiße Röte ins Gesicht stieg. Der Bruder des Bräutigams zertrat im Portikus von St. Georges einen
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