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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Autoren: Liz Carlyle
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Stück weit zurück. Phipps hatte ihm die Krawatte zu eng gebunden, verdammt. MacLachlan steckte den Zeigefinger in den Kragen und versuchte, sie zu lockern.
    Der Verkehr auf der St. George Street nahm allmählich zu. Verdammt. Er hatte kein Verlangen, hier noch länger auf und ab zu gehen wie ein gefangenes Tier. Aber er konnte sich auch nicht überwinden, in die Kirche zu gehen. Abrupt wandte er sich um und ging die schmale schattige Gasse hinunter, die entlang der Kirchenmauer verlief. Hier war die Luft dick vom Geruch moosbewachsener Steine und feuchter Erde. Vom Geruch, der aus den Gruften und Katakomben aufstieg, von kalten, toten Dingen. Vielleicht wie aus das Grab der Hoffnungen und Träume eines Menschen.
    Es war ein Fehler gewesen, hierherzukommen. Zu dieser Kirche. In diese Gasse. Er schaute hoch und sah die Sonne durch grüne Baumkronen scheinen. Ihre Strahlen schufen ein flirrendes Licht. MacLachlan schloss die Augen. Der Lärm des Straßenverkehrs wurde leiser, verschwand dann ganz.
    »Küss mich, Maddie.« Seine Stimme klang rau in der Dunkelheit.
    »Merrick, meine Tante!« Sie schaute sich verschämt um und legte die Hand gegen seine Brust. »Sie wird schimpfen, wenn wir hinter den anderen zurückbleiben.«
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen. »Schsch, Maddie«, erwiderte er »Sie haben nicht einmal bemerkt, dass wir nicht mehr da sind.« Er beugte den Kopf und berührte mit den Lippen leicht ihren Mund. Aber so, wie es immer geschah, brachte dieser Kuss sofort eine Flamme zum Lodern. Seine Zunge drang tief in ihren Mund ein, ihre Hände verschlangen sich ineinander.
    Ihr Duft machte ihn schwindelig. Er fühlte die Seide ihres Kleides unter seinen Händen, die Wölbung ihres Hinterns, fest und verheißungsvoll unter seinen Händen. Maddies Atem ging schneller, bis er zu einem süßen köstlichen Seufzen wurde. Sie besaß so viel Verstand, ihn von sich wegzuschieben.
    »Merrick, wir sind in einer Kirche!«
    Er lächelte auf sie herunter »Richtig, Mädchen, so ist es«, bestätigte er. »Aber an meinen Gefühlen für dich ist nichts Sündhaftes. In den Augen Gottes sind sie gut und rein.«
    Sie schlug die Augen nieder und wandte den Blick ab, ihre Wangen färbten sich blütenblattrosa. Er wollte sie wieder küssen. Er wollte sie so berühren, wie ein Mann eine Frau berührte, die ihm gehörte. Aber er wagte es nicht, es hier an diesem Ort zu tun. Stattdessen lehnte er seine Schläfe gegen ihre und spürte, wie ihre Schultern sich entspannten, die sich gegen die kalte Mauer der Kirche drückten.
    »Maddie.« Er flüsterte ihren Namen in ihr Haar, schlang die Arme um sie und zog sie an sich. »Ja?«
    »Ist dies die Kirche, in der ihr Mayfair-Leute heiratet?«
    »Ich gehöre nicht zu den Mayfair-Leuten«, wisperte sie zurück. »Nicht richtig jedenfalls. Aber ja, hier ist es.«
    »Dann werde ich dich hier heiraten, Maddie«, schwor er. Seine Stimme war angespannt vor Gefühl. »Am Ende der Ballsaison, vor all diesen feinen Leuten werde ich das tun, das schwöre ich bei Gott.«
    »Wird man ... uns das erlauben, Merrick?«
    Er vergaß manchmal, wie jung sie war. »Sie können uns nicht daran hindern«, sagte er rau. »Niemand, Maddie, kann wahre Liebe aufhalten.«
    Vom Gang her waren plötzlich die lauten Schritte ihrer Tante zu hören ...
    »Großer Gott, hier steckst du!« Die Schritte verharrten.
    Merrick wandte sich in der engen Gasse um und blinzelte in das Morgenlicht.
    »In einer halben Stunde geht es los!« Sir Alasdair MacLachlans Stimme klang fast wie ein Knurren. »Kommst du jetzt mit hinein oder nicht?«
    »Ja, gleich.«
    »Nein, sofort!«, entgegnete der zukünftige Bräutigam. »Du warst damit einverstanden, Merrick. Und so schlimm ist es schließlich nicht. Dir soll doch kein Zahn gezogen werden! Du musst nur neben mir stehen.«
    Merrick versuchte, sich zusammenzunehmen, während er langsam an der Kirchenmauer zurückging. Er hoffte, man würde ihm seine Gemütserregung nicht anmerken. »Du hast natürlich recht«, sagte er und trat aus dem Schatten in die Sonne. »Entschuldige bitte. Ich war mit den Gedanken woanders.«
    »Deine Gedanken waren da, wo sie immer sind, würde ich meinen«, bemerkte sein Bruder garstig. »Bei deinen verdammten Geschäften.« Während er sprach, fuhr ein offener Landauer an der Kirche vorbei, schwenkte dann jäh nach links und hielt an. Ein korpulenter Mann stieg aus und kam den Gehsteig entlang auf die beiden MacLachlan-Brüder zu, eine Hand zu einer festen
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