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Das Sterneninferno

Das Sterneninferno

Titel: Das Sterneninferno
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Gebäude bis an die Schleifen. Wenn sie noch in Betrieb sind, dann haben wir viel größere Chancen. Wir könnten dann versuchen, die Kraftwerke zu erreichen oder die unterirdischen Speicherbänke. Oder das, was die Moroni dort errichtet haben.« »Was?« »Keine Ahnung.« Er zuckte die Achseln. »Schätze, wir werden es erkennen, sobald wir es sehen.« Charity nickte besorgt. »Diese ganze Anlage ist so gewaltig«, sagte Skudder. »Wenn die Moroni dort oben wirklich irgend etwas aufgebaut haben, das uns auf der Erde gefährlich werden könnte, dann wird es mindestens genauso groß sein. Wir könnten nur ein paar Beulen hineinbomben, mehr nicht.« »Irrtum«, sagte Harris. »Deshalb haben wir dieses kleine Ungeheuer hier dabei«, fügte er erklärend hinzu und tätschelte die Kiste, auf der er saß. »Zwölf Megatonnen Deuterium-Tritium. Das gute Stück stammt aus einem russischen Arsenal; es war ursprünglich für Kanalausschachtungen im Ural gedacht. Bevor sich jemand Gedanken über Fallout gemacht hat. Die Moroni kamen, ehe die Russen das Baby wieder auseinandernehmen konnten.« Er lächelte den Würfel an, und zum ersten Mal zeigte sich aufrichtige Freude auf seinem Gesicht. »Und unser liebenswerter Helfer hier wird so nett sein, die Rolle des Zünders zu übernehmen.« »Wie?« fragte Charity knapp. »Mit ein wenig Improvisation und der entsprechenden Begeisterung für die Sache.« Harris deutete auf ein Bauteil an der Frontseite der Kiste, das im Vergleich zum angelaufenen Metall drumherum neu und sauber wirkte. »Wir haben einen Adapter gebastelt.« Sehr zuverlässig, dachte Charity mißmutig. Ich vertraue diesem sogenannten Adapter genausowenig wie den Leuten, die ihn gebastelt haben. »Einen Moment mal«, sagte Skudder, der unwillkürlich einen Meter zurückgewichen war. »Das da ist eine Bombe?« »Aber natürlich«, sagte Harris liebenswürdig. »Eine erstklassige Wasserstoffbombe aus sowjetischer Produktion, solide und zuverlässig, nicht dieser neumodische Moroni-Schnickschnack.« Er warf dem Indianer einen Blick zu, und an seinen Augenwinkel zeichneten sich winzige Falten ab. »Ich verstehe, man hat versäumt, Sie über unsere Fracht zu unterrichten.« Charity seufzte und ignorierte den düsteren Blick, den ihr Skudder zuwarf. »Mach nicht so ein Gesicht«, sagte sie. »Wie transportieren wir das Ding?« »Keine Ahnung.« Harris schien sich großartig zu amüsieren. »Ich glaube, bei diesem Unternehmen ist zuviel gehandelt und zuwenig geplant worden. Notfalls werden wir sie tragen müssen. »Nichts leichter als das«, murmelte Skudder. »Auf dem Mond wird es leichter sein«, erwiderte Harris. »Ziemlich genau fünf Sechstel leichter. Wir haben diesen Transportschlitten außen an der Hülle, den wir aus einem havarierten Moroni-Gleiter gebaut haben.« Charity nickte. »Wieviel von unserer Ausrüstung ist eigentlich auf der Hülle, und wieviel bei uns im Inneren?« »Das meiste ist draußen. Tut mir leid, aber während Sie in Köln waren, hatten wir ein paar Probleme mit dem Umbau. Es war wesentlich weniger Platz hier im Inneren als erwartet. Die Jared sind wohl mit der Moroni-Konstruktion nicht so vertraut, wie sie sagen.« Er grinste. »Ganz zu schweigen von militärischer Taktik und Planung. Ich bin ganz froh darüber, daß wir sie nicht bei uns haben.« »Ja«, stimmte Charity einsilbig zu. Das war ein Streitpunkt gewesen, und ein Grund, warum sie vom Pol aus nach Köln geflogen war, um sich die Daten über MacDonald persönlich zu holen. Seit Stone innerhalb der Jared aufgestiegen war, vertraute sie ihren seltsamen Verbündeten noch weniger als den Moroni. In Köln hatte sie ein wenig Ruhe zum Nachdenken gehabt, aber während ihrer Abwesenheit waren am Pol einige Entscheidungen getroffen worden, die ihr nicht gefallen hatten. So, wie es Stone nicht gefallen hatte, daß sie keine Jared an Bord genommen hatte. Sie dachte an Hartmann, dessen Sachverstand ihr jetzt fehlte. Eine Pilotenausbildung befähigte sie dazu, Soldaten und Ausrüstung von A nach B zu transportieren, aber sie half ihr wenig dabei, sicherzustellen, daß hinterher auch etwas von B nach A zurücktransportiert werden konnte. Und sie dachte an Kyle. Es war dringend an der Zeit, einem Jared einige Fragen über die Jared zu stellen, aber es gab nur einen Jared, dessen Antworten sie zumindest ansatzweise Vertrauen schenken würde. Sie verzog unwillkürlich das Gesicht zu einem Lächeln. Es war wohl typisch für diese
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