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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Autoren: Andreas Parsberg
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einmal bewusst, aber sie ist da, in deinem Innern, und sie ist sehr, sehr mächtig. Meditiere, und sie wird sich entwickeln. Du wirst sie entdecken, so wie du lernen wirst, sie zu benutzen!“
    Ganz plötzlich zuckte die Hellseherin zurück und riss ihre Hand weg, als hätte sie sich die Finger an einem rotglühenden Eisen verbrannt. Sie schnappte röchelnd nach Luft und stolperte fast auf den freien Stuhl.
    „Du schwebst in Gefahr, schönes Mädchen. Aber ich kann dir helfen. Soll ich in einer Séance für dich nachfragen, wer dich bedroht?“
    Chloé schloss ihre Augen und holte tief Luft, während sie ein ängstliches Zittern tief in ihrer Brust spürte. Sie dachte an den unheimlichen Mann in der weißen Robe, der ihr im Traum und heute in der Geisterbahn begegnet war.
    „Ja! Bitte, helfen Sie mir!“, erklärte Chloé beschwörend. Henri zitterte nervös und bekam ein ganz schlechtes Gefühl. Die ganze Situation gefiel ihm nicht. Es erinnerte ihn an frühere Erlebnisse. Vor drei Jahren hatte er zwei Séancen im Haus seiner Großmutter erlebt. Danach wurde sein Bruder Cedric ein völlig anderer Mensch, er hatte sich verändert, ohne jemals den Grund hierfür zu sagen. Aber Henri spürte, dass damals etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Er wollte keine Hilfe von einer Hellseherin!
    „Chloé, nein! Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei“, flüsterte er drängend.
    „Bitte, Henri! Es ist wichtig für mich. Lass mich nicht allein“, antwortete sie mit einer flehenden Stimme.
    „Aber ...“
    Weiter kam er nicht mehr. Er wollte etwas erwidern, Chloé umstimmen, sie aus diesem Zelt fortzerren, aber die Wahrsagerin hob ihren rechten Arm. Es wurde still im Raum, man hätte eine Stecknadel fallen hören.
    „Conjurationes adversus principem tenebrarum“, sprach die alte Frau mit einer magischen, rauen Stimme.
    Henri spürte nach diesen Worten, wie die Kraft seinen Körper verließ. Er konnte seinen Mund nicht mehr öffnen, es war für ihn unmöglich, auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen. Eine merkwürdige Lähmung ergriff ihn.
    „Nimm seine rechte Hand“, befahl die Wahrsagerin Chloé, die unverzüglich dieser Aufforderung nachkam und Henris Hand ergriff.
    Die alte Frau ging zu dem seitlich stehenden Schrank, öffnete eine Tür, holte eine weiße Kerze hervor, die mit schwarzen Symbolen verziert war. Nachdem sie diese in die Tischmitte gestellt und angezündet hatte, ließ sie sich auf dem letzten freien Stuhl nieder. Sie ergriff links Chloés freie Hand und rechts die von Henri. Der Kreis war geschlossen!
    Henri spürte, wie sein Herz raste, sich kalter Schweiß auf der Haut bildete, aber er konnte sich immer noch nicht bewegen. Wie einem inneren Befehl folgend, schlossen beide ihre Augen.
    „Du großer, mächtiger Djehuti, ich beschwöre dich an diesem Tag und zu dieser Stunde hier, um dir bestimmte Angelegenheiten aufzutragen. Bevor ich aber damit fortfahren kann, ist es notwendig, dass du dich gut sichtbar vor mir zeigst. Und höre, solltest du unter irgendeinem Bann stehen oder anderswo beschäftigt sein, dich dennoch nichts befähigen wird, der Kraft meiner fürchterlichen Beschwörung zu widerstehen! Ich kommandiere dich, und solltest du meinen Worten nicht gehorchen oder unwillig sein zu kommen, dann verfluche ich dich auf die schrecklichste Art und Weise, indem ich dir deine Macht nehme und dich in einen schauerlichen Ort verbanne!“, sprach die Wahrsagerin, als wäre es ein sakrales Gebet.
    Henri musste dem Zwang nachgeben. Er öffnete seine Augen! Die alte Frau vor ihm begann sich zu verändern und ein untrügliches Gefühl der Angst hüllte ihn ein, wie gigantische Glasscherben, die von allen Seiten auf ihn zeigten. Unfähig, seinen Blick vom Gesicht der Wahrsagerin abzuwenden, beobachtete er, wie sich ihre Haut kräuselte und verzog, wie sich ihre Züge verzerrten, dehnten und völlig veränderten. Während er in entsetzter Faszination zuschaute, verwandelte sich das Gesicht der alten Frau in ein heimtückisches, grinsendes, grünes Dämonengesicht. Die Erscheinung streckte eine widerliche Zunge heraus, lang, schwarz und geschuppt wie der Körper einer Schlange, und zwinkerte Henri diabolisch zu.
    Nach einer kurzen Pause des Schweigens fuhr sie fort.
    „Deshalb komme sofort und werde sichtbar, o du mächtiger Djehuti, und erscheine in dem magischen Dreieck außerhalb dieses Kreises.“
    Die Temperatur sank schlagartig, verwandelte das Zelt in einen Eiskeller. Voller Panik
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