Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]

Todestrakt.
    Was? Wieso?
    Weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, dass er allein lebt und sein Zeugnis selbst unterschreiben darf. Das finde ich ziemlich cool.
    Allerdings.
    Ich sollte mich mal beim Mittagessen zu ihm setzen.
    Und wie ist es mit den Mädchen? Irgendjemand Nettes?
    Ein paar haben sich vorgestellt, aber…ich weiß nicht. Noble ist irgendwie anders. Als wären alle mehr am Lernen interessiert als daran, Spaß zu haben. Stimmt. (Puh, ein Glück. Sie hat auch noch niemanden kennengelernt.)
    Wohin wollen wir jetzt?
    Ich zuckte mit den Schultern, weil ich es wirklich nicht wusste. Eigentlich wollte ich nur nach Hause und an meinem Tagebuch weiterschreiben. Verrückt, ich weiß. Aber genau so war es und deswegen habe ich es getan. Oprah wäre stolz auf mich.
    Auf der Heimfahrt haben Audri und ich abgemacht, dass wir ab sofort alles zusammen machen würden – zur Schule fahren, lernen, schauspielern und beieinander übernachten, sofern sie nicht in Montclair bei ihrem Dad war –, damit wir uns nicht so einsam fühlen. Audri hat sogar vorgeschlagen, dass wir füreinander geheime Nachrichten in der Cafeteria verstecken, weil sie die frühe Mittagspause hat und ich die späte. Ist das nicht total süß von ihr?
    Unsere Einkaufstour war toll, obwohl ich nichts gekauft habe. Aber durch die Pläne, die Audri und ich geschmiedet haben, fühle ich mich jetzt besser als mit 1000 neuen Kostümen.
    ENDE DER SZENE.

DUFFY
    Freitag
    Ich bin in meinem Zimmer und warte darauf, mit Amelia zu skypen. Ich versuche schon seit drei Tagen, sie zu erreichen, damit sie mir erklärt, wie man etwas über Gefühle schreibt. Aber das College nimmt sie so in Anspruch, dass sie »einen Termin« vereinbaren musste. Freitag um 18.40 Uhr ist jetzt unser »Termin«. Also ehrlich. Manchmal ist sie wirklich…
    Okay, wir haben geredet. Für jemanden, der so »beschäftigt« ist, hatte sie wirklich viel Zeit, mich damit zu langweilen, wie unterschiedlich das weibliche und das männliche Gehirn »Emotionen verarbeiten«. Hätte sie nicht einfach meine Frage beantworten können? Ich hab gefragt: Hey, ich soll 250 Seiten über meine Gefühle schreiben. Was soll ich tun?
    Und sie: Oh, toll! Wie cool. Wer ist deine Lehrerin? Ist sie neu? Entschuldige. Es war falsch von mir, gleich davon auszugehen, dass es eine Frau ist. Aber irgendetwas sagt mir, dass ich recht habe…(Ich nicke und Amelia ist stolz auf sich.) Tagebuch zu schreiben, sollte eine Pflichtübung an der Highschool werden, vor allem für Jungs. Ihnen fällt es besonders schwer auszudrücken (gähn = taub)…denk nur an Dad und…(gähn= taub)…Andrew, hör auf zu gähnen, das ist unhöflich…das hier ist wirklich wichtig…Stress bewältigen…die Gefahr eines Herzinfarktes minimieren…(gelangweilt = taub)…ganz zu schweigen davon, ein besserer Ehemann und Vater zu werden, vor allem für kleinere Kinder…
    Mom ruft mich zum Abendessen.
    Damit unterbreche ich sie, denn ich kann nicht länger stillsitzen.
    Irgendwelche Tipps? Du weißt schon, wie ich es machen soll. Worüber soll ich schreiben?
    SIE: Schreib über das wichtigste Ereignis jeden Tages und darüber, wie du dich dabei füüüühlst . Sobald du dich damit vertraut gemacht hast, können wir den nächsten Schritt wagen und dann wirst du –
    ICH: Komme, Mom! Ich muss gehen. Danke, Amelia. Hab dich gern.
    Amelia ist superklug, aber auch immer so ernst. Und dann ist da noch Mandy, die sich nur für ihren aalglatten Freund Gardner und Mode und solches Zeug interessiert. Sie ist zwar cool, aber irgendwie sind die beiden auch nervig. Ich würde nie mit Mädchen wie Amelia oder Mandy ausgehen. Es wäre echt super, eine zu finden, die ein Mix aus beiden ist, klug und an Mädchenkram interessiert. Sozusagen ein Schwesternmischling.
    Aber ich hab kapiert, was Amelia mir sagen wollte. Über das wichtigste Ereignis des Tages schreiben und wie ich mich dabei fühle. Also so war es heute:
    Schule war total öde.
    Mittagspause mit Hud, Coops und vier Mädchen, die dauernd geflüstert und gekichert haben.
    Noch sechs Tage bis zum Basketball-Probetraining.
    Kein Körbewerfen nach der Schule, weil es geregnet hat.
    Gefühl = gelangweilt.
    Bubbie Libby sagt, wir sollen die Tiere zusammentreiben und eine Arche bauen. Ich spende die beiden Malteser, die Mom gekauft hat, um Amelia zu ersetzen. Wir haben sie seit drei Wochen. Sie kläffen pausenlos und kacken auf den Teppich im Wohnzimmer. Mandy weigert sich, bei Regen mit ihnen rauszugehen,