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Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]

Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]

Titel: Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]
Autoren: Arena
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sind Konkurrenten. Aber das ist okay.
    ICH: Schmeckt ganz gut, schätze ich.
    DAD: Gut.
    Das war's. Nichts weiter.
    Gefühl = froh, dass Dad ein Kerl ist.

JAGGER
    8. Sept.
    Endlich regnet es nicht mehr. Aber der Himmel ist grünlich schwarz, also kommt da noch mehr.
    Ich sitze auf einer Betonbank im Regal Park und sehe ein paar Typen beim Körbewerfen zu.
    Die Pfützen scheinen sie nicht zu stören. Es muss schön sein, etwas so gern zu tun, dass einem sogar Pfützen egal sind.
    Zwei von ihnen sind in meinem Englischkurs, aber sie bemerken mich nicht. Vielleicht tun sie auch nur so, weil mein Tagebuch in Boxershorts eingewickelt ist.
    Ich hasse das Wochenende.
    48 Stunden nichts zu tun.
    Keine Eltern. Keine Geschwister. Keine DS. Kein Fernsehen. Kein Sport. Keine Übernachtung bei irgendwem. Keine Pfadfinder. Kein nettes Häuschen. Keine Freunde.
    Vielleicht eines Tages.
    Noble ist cool.
    Es geht nur um Leistung. Nicht darum, was Mommy und Daddy auf dem Konto haben oder wer auf der Party von Soundso mit wem tanzt.
    Ich bin diese Woche neun Mal von jemandem gefragt worden, ob wir zusammen mittagessen. Das ist neun Mal mehr als in Sagewood und da habe ich volle zwei Jahre festgesessen.
    Die Schule dort war voller verwöhnter reicher Gören. Die hammerharten Dinge, die in meinem Leben abliefen, konnten sie nicht begreifen. Nicht, dass sie es versucht hätten. Für sie war es schon eine Katastrophe, wenn irgendeine Cheerleaderin über Weihnachten ein halbes Kilo zunahm.
    Wisst ihr, wie viele Hundekekse ich essen muss, um ein halbes Kilo zuzunehmen?
    63.
    Mich mit Weihnachtsplätzchen vollzufressen, wäre ein echter Traum. Und kein Vorwand, um danach bis zum nächsten Valentinstag hungern zu müssen.
    Aber das war alles anders, als meine Eltern noch da waren. Bevor sie verhaftet wurden.
    Danach konnte ich dann hinziehen, wohin ich wollte, und neu anfangen.
    Nicht, dass ich an der Noble High irgendwie anders wäre. Ich bin es gewohnt, allein zu sein.
    Diese Sache mit meinem Namen erregt Aufsehen, vor allem bei den Mädchen.
    Sie kommen immer auf mich zu, ganz verlegen, Schulter an Schulter, und fragen, ob es bei »Moves Like Jagger« um mich geht.
    Da dieser Song im letzten Jahr rausgekommen ist und ich fünfzehn bin, überlasse ich ihnen das Rechnen.
    Als Nächstes fragen sie mich dann, ob ich versuchen wolle, mit meinem einen Namen berühmt zu werden, so wie Bono oder Xzibit. Da sehe ich sie dann an, als hätte ich den Witz nicht kapiert.
    Ich sage, dass ich keineswegs berühmt sein will, sondern nur überleben.
    Sie lachen wieder, diesmal aber gedämpfter. Hier wartet eine größere Story und sie ahnen, dass es keine besonders nette Geschichte ist. Meist schauen sie den Flur hinunter oder im Klassenraum herum oder wo immer wir gerade sind und suchen eindeutig nach einem Fluchtweg. Aber es gibt immer eine, die mutiger ist als die anderen und die mich fragt, was ich mit »überleben« meine.
    Ich sage ihr, dass ich legal volljährig bin, weil meine Eltern im Knast sind. Nachnamen sind was für Familien. Ich lebe allein.
    Sie laden mich an ihren Tisch ein.
    Sie stellen mir Fragen.
    Ich beantworte sie.
    F: Lebst du wirklich allein?
    A: Ja.
    F: Wie in allein, allein?
    A: Allein, allein.
    F: Wo?
    A: Im Hinterzimmer von Randy.
    F: Dem Zooladen?
    A: Genau.
    F: Ehrlich?
    A: Ehrlich.
    F: Wieso?
    A: Ich füttere abends die Tiere und dafür lässt mich Randy umsonst dort schlafen.
    F: Ich war erst letzten Samstag da! Mein Bruder hat einen Skink bekommen.
    A: Weißt du, dass die Babynahrung fressen?
    F: Und Spinnen. Ich hab dich da gar nicht gesehen. Warst du da?
    A: Ich verziehe mich während der Öffnungszeiten. Randy benutzt das Hinterzimmer für seine Treffen mit internationalen Tierhändlern. Das sind echt zwielichtige Typen.
    F: Wohin gehst du dann?
    A: Ich besuche meine Eltern im Knast. Manchmal fahre ich mit dem Zug nach Manhattan. Wenn’s kalt ist, lese ich in der öffentlichen Bücherei.
    (Schweigen)
    F (Die Mutige): Wieso sind deine Eltern im Gefängnis?
    A: Schläger fertigmachen.
    F: Du meinst, sie haben Schlägertypen fertiggemacht?
    A: Ja.
    F: Schlägertypen, die es auf dich abgesehen hatten?
    A: Nein. Nicht auf mich. Sehe ich aus wie jemand, den man leicht vermöbeln kann?
    F: Und…?
    A: Wir haben neben einem Jungen gewohnt, der echt viel auszuhalten hatte. Nicht den normalen Kram. Das war richtig fies. Fragt mich nicht nach Details, ich will nicht darüber reden. (Die Mädchen sehen sich ganz betroffen an.) Der
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