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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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Herren der Geister, sind Brüder, und meist werden sie Mandos und Lórien genannt. Eigentlich aber heißen so nur die Orte, wo sie wohnen, und ihre richtigen Namen lauten Námo und Irmo.
    Námo, der Ältere, wohnt in Mandos, im Westen von Valinor. Er ist der Hüter der Totenhäuser und ruft die Geister der Gefallenen auf. Er vergisst nichts und weiß um alles, was sein wird, bis auf dasjenige, was noch im Willen Ilúvatars liegt. Er ist der Schicksalsricher der Valar, doch verkündet er Spruch und Urteil nur auf Manwes Geheiß. Vaire, die Weberin, ist seine Gemahlin, die alles, was je in der Zeit gewesen ist, in ihre Stoffe wirkt; und die Hallen von Mandos, die immer werden, indem die Zeiten vergehen, sind mit ihren gewebten Geschichten behangen.
    Irmo, der Jüngere, ist der Herr der Gesichte und Träume. In Lórien sind seine Gärten, im Lande der Valar, und sie sind die schönsten auf der Welt und voller Geister. Die sanfte Este ist seine Gemahlin, die von den Wunden und von der Müdigkeit heilt. Grau ist ihr Gewand, und Ruhe ist ihr Geschenk. Bei Tage geht sie nicht um, sondern schläft auf einer Insel im baumbeschatteten See von Lórellin. Aus den Quellen von Irmo und Este schöpfen alle, die in Valinor wohnen, neue Kraft; und oft kommen die Valar selbst nach Lórien und finden dort Rast und Erholung von der Bürde Ardas.
    Mächtiger als Este ist Nienna, die Schwester der Feanturi; sie wohnt allein. Sie ist der Trauer kundig und beweint jede Wunde, die Arda von den Anschlägen Melkors erlitten. So groß war ihr Leid, als die Musik erklang, dass ihr Lied zur Klage wurde, lange bevor die Musik endete, und der Ton der Trauer war schon unter die Themen der Welt gewoben, ehe sie noch begonnen. Doch Nienna weint nicht um sichselbst, und wer ihr lauscht, lernt das Mitleid und das Ausharren in der Hoffnung. Ihre Hallen liegen im westlichsten Westen, an den Grenzen der Welt, und selten nur kommt sie in die Stadt Valimar, wo alle froh sind. Lieber geht sie zu den Hallen von Mandos, die nahe den ihren liegen; und alle, die in Mandos warten, rufen sie an, denn sie bringt dem Geiste Stärkung und wandelt Kummer in Weisheit. Die Fenster ihres Hauses blicken von den Mauern der Welt nach draußen.
    Der Größte an Kraft und Mannestaten ist Tulkas, der den Beinamen Astaldo, der Tapfere, trägt. Er kam als Letzter nach Arda, um den Valar in den Kämpfen mit Melkor zu helfen. Ringkampf und Kräftemessen sind seine Lust. Nie steigt er zu Ross, denn er kann schneller laufen als alles, was Beine hat, und er kennt kein Ermüden. Sein Haar und Bart sind golden, seine Haut rötlich; Waffe genug sind ihm seine Fäuste. Wenig kümmern ihn Vergangenheit oder Zukunft, und nichts taugt er im Rate, doch ist er ein beherzter Freund. Seine Gemahlin ist Nessa, Oromes Schwester, und auch sie ist behend und leichtfüßig. Die Hirsche liebt sie, und sie folgen ihr, wann immer sie durch den Wald geht; und sie kann sie im Wettlauf besiegen, schnell wie ein Pfeil und mit dem Wind im Haar. Tanzen ist ihre Lust, und in Valimar tanzt sie auf Wiesen von Immergrün.
    Orome ist ein mächtiger Herr. Obgleich nicht so stark wie Tulkas, ist er doch schrecklicher im Zorn; Tulkas hingegen lacht allezeit, ob im Spiel oder im Krieg, und sogar Melkor lachte er ins Gesicht in den Schlachten vor der Geburt der Elben. Orome liebte die Länder von Mittelerde; er verließ sie nur widerstrebend und kam als Letzter nach Valinor, und oft ging er in alter Zeit gen Osten über die Berge und kehrte mit seinem Tross in die Hügel und Ebenen zurück. Er ist der Jäger der Ungeheuer und Bestien; an Pferden undHunden hat er seine Freude, und alle Bäume liebt er, weshalb er auch Aldaron, von den Sindar Tauron, der Herr der Wälder, genannt wird. Nahar heißt sein Ross, das weiß ist in der Sonne und wie Silber schimmert bei Nacht. Das Valaróma heißt sein großes Jagdhorn, dessen Ton wie der purpurne Aufgang der Sonne ist oder wie der scharfe Blitz, der die Wolken spaltet. Lauter als alle Hörner seines Trosses wurde es in den Wäldern gehört, die Yavanna in Valinor hatte wachsen lassen, denn dort übte Orome mit seinen Gehilfen und seinen Tieren für die Jagd auf die üblen Geschöpfe Melkors. Oromes Gemahlin ist Vána, die Ewigjunge; sie ist die jüngere Schwester Yavannas. Alle Blumen blühen, wenn sie des Weges kommt, und öffnen sich unter ihrem Blick, und alle Vögel singen.
    Dies sind die Namen der Valar und der Valier, und hier ist in Kürze berichtet, welches ihre
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