Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Autoren: Romana R. K.
Vom Netzwerk:
wenige Meter von ihr entfernt waren, hob sie ihren Blick und schenkte
ihnen ein kurzes Lächeln, indem sich ein leichtes Grübchen auf ihrem Gesicht abzeichnete.
    Die
Männer schauten ihr nach, doch nicht, weil sie sie verdächtigten. Die Diebin
erkannte schnell, dass es nur eine einfache Patrouille war. Es waren junge
Männer und sie eine junge schöne Frau, was ihr zudem in die Karten spielte. Wer
würde ein junges hübsches Mädchen in einem edlen Gewand und angemessenem
Benehmen des Betruges und des Diebstahls beschuldigen?
    Nicht
einmal das stümperhafte Begutachten und Pfeifen der Wachen brachte sie aus der
Rolle, doch sie war erleichtert, sie nicht mehr hinter ihrem Rücken zu wissen
als sie um die Ecke verschwand.
    Aus
der Entfernung drang bereits das Stimmengewirr vom Markt zu ihr herüber. Es
hallte durch die einzelnen Gassen und Straßen, die nun überfüllt von Menschen
der verschiedensten Altersstufen und Klassen waren, doch die junge Frau lief
unbeirrt weiter, sprang gelegentlich über eine große Pfütze, um die sie nicht
herumlaufen konnte und hielt stets den Sack mit den Äpfeln unter ihrem Gewand
fest in ihrer Hand. Eine falsche Bewegung könnte sie verraten und in einer menschenüberfüllten
Straße konnte dies ihren Untergang bedeuten, doch es war nicht das erste Mal,
dass sie gestohlene Ware durch die Polis schmuggelte und so wusste sie auch in
diesem Fall was sie tun musste.
    Nach
kurzer Zeit hatte sie einen großen leeren Platz erreicht, der von allen Seiten
mit alten Steinhäusern zugebaut wurde. Es waren keine Unterkünfte ärmlicher Bauern.
Allerdings wohnten hier auch keine wohlhabenden Athener, das war schnell zu
erkennen. Einige Häuser hatten tiefe Risse in der Fassade. Die Steinmauern
waren am Bröckeln und die Holzbalken, die zur Verstärkung mitverarbeitet
wurden, waren von Insekten zerfressen worden. Eine große Wasserlache inmitten
des Platzes spiegelte die Sonne am Himmel wieder. Daneben, ein alter
Holzkarren, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Büsche vor einem der
heruntergekommenen Häuser verbargen kleine Vögel in ihrem Geäst. Deren
Zwitschern ließ die Stille harmonisch wirken, doch die Frau ließ sich selbst
davon nicht beirren. In ihren Augen war ein misstrauisches Funkeln
wiederzuerkennen, als sie ihre Umgebung genauer betrachtete. Sie wusste, dass
der Schein trügen konnte. Es war vielleicht still, die Vögel, die munter ihr
Lied zwitscherten, wollten sie glauben lassen, dass niemand hier war, aber
selbst ein Dieb wie sie es war, hatte gelernt, sich ihrer Umgebung anzupassen.
Wer konnte also garantieren, dass nicht auch andere dazu in der Lage waren,
sich die Natur zu Nutze zu machen und sie so mit einzubeziehen, dass sich der
Feind oder das Opfer in Sicherheit wog und nicht einmal ahnte, dass das, was er
mit seinen Augen sah, nicht immer der Realität entsprach.
    Nach
wenigen Momenten der Stille, vernahm sie dann plötzlich Kindergelächter, das
aus einer Gasse zu ihr herüber schallte und sie schließlich aufmerksam werden ließ.
Das helle Gold in ihren Augen funkelte regelrecht und ein bedrohlich wirkender Rotton
war zu sehen, als sie ihr Umfeld genauestens begutachtete.
    Zwei
kleine Schatten huschten an der Hausmauer gegenüber vorbei, dann war es wieder
ruhig. Nur das unheimliche Pfeifen des Windes, der sich den Weg zwischen den
Steinmauern hindurch bahnte, war zu hören. Das Lied der kleinen heimischen
Vögel erstarb abrupt.
    Sie waren gut. Ihre Deckung war fast perfekt, allerdings waren sie noch lange nicht
so geübt wie sie. Ihre Vorgehensweise machte sie schließlich zu einer der
gefürchtetsten Diebe in der gesamten Polis.
    Langsam
holte sie den Sack mit den Äpfeln unter ihrem Gewand hervor und ließ ihn auf
den Boden fallen. Dieser öffnete sich als er aufschlug und gab den Inhalt frei.
Nur wenige Sekunden später erschienen zu den schwarzen Silhouetten an den
Hausmauern und dem lieblichen Lachen in den Gassen die dazu gehörigen
Gesichter. Erst eins, dann waren es drei und ehe sie sich versah, kamen auch
aus den Büschen kleine Gestalten auf sie zu geschlichen. Mit größter Vorsicht
und ganz langsam kamen sie aus ihren Verstecken auf sie zu. Es waren Kinder,
einige nicht älter als vielleicht 7 Jahre alt. Jungen und Mädchen, Groß und Klein,
alle kamen sie zu ihr gelaufen, neugierig und verwahrlost. Ihre Leiber waren
schmutzig. Viele von ihnen hatten Prellungen und Schürfwunden an Armen und Beinen,
zerzauste Haare und aus Leinentüchern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher