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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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erinnert, und Dale hat Hollywood von ihr erzählt, und Hollywood hat mit dem Mädchen geredet, und das war ein großes, großes Stück. Es hat mitgeholfen, ihn zu schnappen. Also komm mir nicht auf die Tour.«
    Bobby Dulac setzt einen Ausdruck völlig heuchlerischer Zerknirschung auf. »Sorry, Tom. Ich glaube, ich bin irgendwie angespannt und gleichzeitig restlos erledigt.« Dabei denkt er: Du hast also ein paar Dienstjahre mehr als ich, und du hast Dale einmal diesen beschissenen kleinen Tipp gegeben, na und? Ich bin ein besserer Cop, als du jemals einer sein wirst. Wie heldenhaft bist du eigentlich gestern Nacht gewesen?
    Gegen Viertel vor zwölf in der Nacht zuvor waren Armand »Beezer« St. Pierre und seine Kumpane von der Thunder Five
aus der Nailhouse Row heraufgeröhrt gekommen, um in die Polizeistation zu stürmen und von den drei anwesenden Beamten, die bereits jeweils eine Achtzehnstundenschicht hinter sich hatten, genaue Auskunft über ihre Fortschritte in dem Fall zu fordern, der ihnen allen am meisten am Herzen lag. Was zum Teufel ging hier vor? Was war mit der Dritten, ha, was war mit Irma Freneau? Hatte man sie schon gefunden? Hatten diese Clowns irgendwas in der Hand, oder warfen sie weiter nur Nebelkerzen? Ihr braucht Hilfe?, donnerte Beezer. Macht uns zu Deputies, dann bekommt ihr alle gottverdammte Hilfe, die ihr braucht, und noch mehr dazu. Ein Riese namens Mouse war grinsend an Bobby Dulac herangetreten und hatte ihn vor sich her geschubst, Jumbowanst gegen Sechserpackbauch, bis Bobby mit dem Rücken an einem Aktenschrank stand. Dann hatte der Riese Mouse sich in einer Wolke aus Bier- und Marihuanadunst rätselhafterweise danach erkundigt, ob Bobby schon jemals einen Blick in die Werke eines Gentlemans namens Jacques Derrida geworfen habe. Als Bobby erwiderte, er habe noch nicht einmal den Namen dieses Gentlemans gehört, sagte Mouse: »Ohne Scheiß, Sherlock«, und trat zur Seite, um finster die Namen an der Tafel anzustarren. Eine halbe Stunde später wurden Beezer, Mouse und ihre Kumpane unzufrieden, nicht zu Deputies ernannt, aber beschwichtigt fortgeschickt, und Dale Gilbertson sagte, er müsse nach Hause fahren, um etwas zu schlafen, aber Tom solle noch bleiben – für alle Fälle. Die zum Nachtdienst eingeteilten Kollegen hatten beide eine Ausrede gefunden, um nicht hereinkommen zu müssen. Und dann sagte Bobby, er werde eben auch bleiben, kein Problem, Chief. Das ist also der Grund dafür, dass wir diese beiden Männer so früh am Morgen in der Polizeistation antreffen.
    »Gib mal her«, sagt Bobby Dulac.
    Lund nimmt die Zeitung vom Schreibtisch, dreht sie um und hält sie hoch, damit Bobby sie lesen kann: FISHERMAN IM RAUM FRENCH LANDING WEITER AUF FREIEM FUß lautet die Schlagzeile über einem Dreispalter in der linken oberen Ecke der Titelseite. Die Kolumnen sind blassblau unterlegt und durch einen schwarzen Rand vom Rest der Titelseite abgesetzt.
Unter der Schlagzeile steht in kleinerer Schrift: Identität des Psychokillers gibt Polizei Rätsel auf. Unter diesem Untertitel wird in noch kleinerer Schrift Wendell Green, mit Unterstützung der Redaktion als Verfasser genannt.
    »Der Fisherman«, sagt Bobby. »Dein Freund hatte gleich vom Start weg den Arsch offen. Der Fisherman, der Fisherman, der Fisherman. Würdest du mich King Kong nennen, wenn ich mich plötzlich in einen fünfzehn Meter großen Affen verwandeln würde, der auf Gebäuden rumtrampelt?« Lund lässt die Zeitung sinken und grinst. »Okay«, sagt Bobby verbindlich, »schlechtes Beispiel. Sagen wir, ich würde ein paar Banken überfallen. Würdest du mich dann John Dillinger nennen?«
    »Na ja«, sagt Lund und grinst noch breiter, »Dillingers Pimmel soll so riesig gewesen sein, dass er im Smithsonian in Spiritus aufbewahrt wird. Also …«
    »Lies mir den ersten Satz vor«, sagt Bobby.
    Tom Lund senkt den Kopf und liest vor: »›Während es der Polizei in French Landing nicht gelingt, Hinweise auf die Identität des teuflischen Doppelmörders und Sexualverbrechers zu entdecken, dem wir den Namen ›Fisherman‹ beigelegt haben, grassieren die Schreckgespenster von Angst, Verzweiflung und Misstrauen immer ungehemmter auf den Straßen unserer kleinen Stadt, verbreiten sich von dort aus zu den Farmen und Dörfern überall in der French County und verfinstern durch ihr Umherstreichen das gesamte Coulee Country.‹«
    »Genau das, was wir brauchen«, sagt Bobby. »O Mann!« Und schon im nächsten Augenblick hat er den Raum
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