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Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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du. Wohl neu im Geschäft, wie?«
    »Ganz neu nicht«, log Silke. »Also, dann mal Prost!« Als er seinen Kopf zur Seite drehte, schüttete sie ihr Glas auf den Boden. »Ich bin ja so schrecklich durstig«, sagte sie dann holprig lachend und schenkte sich nach. »Ooops, ist doch was daneben gegangen!« rief sie kichernd, denn die Flasche schäumte über.
    So ging es eine ganze Weile. Sie schaffte eine Flasche nach der anderen heran.
    Aber dann packte Harry Silkes Handgelenk. Er lächelte und kam mit seinem Gesicht nahe heran.
    »Hör zu, Kiki, jetzt reicht es mit dem Theater. Der Boden quietscht ja schon vor Nässe. Jetzt machen wir zwei mal Nägel mit Köpfen!«
    Sie starrte ihn entsetzt an.
    »Du hast mich ganz schön auf die Palme gebracht. Hier - fühl mal!« Er hatte ihre Hand genommen und sie geführt.
    »Ach du lieber Gott!«, rief Silke erschrocken.
    »Na, so mächtig bin ich nun auch wieder nicht«, sagte er und legte seine Hand um ihren Busen, während er Silkes Hand vor Ort festlegte, so dass sich das Mädchen nicht vom Fleck rühren konnte.
    »Jetzt stell dich doch nicht so dumm an«, sagte er ärgerlich. »Mach ein bisschen was.«
    »Aber was denn?«
    »Mann, bist du blöd!«, rief er und ließ sie los. »Lass dir dein Lehrgeld wiedergeben. Du kannst nicht mal anständig saufen!«
    Da sprang Silke auf und lief in die sogenannte Garderobe. Sie hockte sich vor den Spiegel und heulte, bis ihr die Schminke am Hals herablief.
    »Du liebe Zeit!«, rief die hereinkommende Rita aus. »Was ist denn los mit dir?«
    »Er - er hat ...« schluchzte Silke. »Er hat ...«
    »Na, was hat er denn? Dir zwischen die Beine gegriffen?«
    »Er hat meine Hand zwischen seine Beine gelegt. Du weißt schon wohin!«
    »Und daraus machst du ein Drama? Hättest du mal zwei Minuten mit ihm gespielt, und es wäre alles vorbei gewesen.«
    »Ich hätte ...?«
    »Es gehört manchmal dazu!«
    »Auch das?«
    »Auch das«, sagte Rita. »So 'n bisschen Fummeln ist ganz normal. Hast du noch nie was von Petting gehört? Davon wirst du weder krank noch schwanger. Also, ich weiß gar nicht, was das Theater soll ...«
    »Du bist wohl verrückt geworden!«
    Wutschnaubend kam Seferino in die Garderobe gestürzt. »Sie hat vier Flaschen Schampus mit Harry getrunken und dann Theater gemacht.«
    »Ich hab ja gar nicht soviel getrunken!«, heulte Silke auf.
    »Sie hat es so auf den Boden geschüttet, dass es Harry gemerkt hat!«, schnaubte der Italiener. »Du gehst sofort raus und entschuldigst dich bei ihm.«
    »Bei dem?«
    »Beim Senat nicht, dusslige Kuh!«
    Und jetzt raus. Mann, ist das eine Zicke!«
    Silke bekam einen Schubs und stand draußen. Wenig später hockte sie mit jenem Harry in einer anderen Nische. Sie nippte an einer Cola. Der Mann hing mit geschlossenen Augen im Sessel und seufzte verzückt, während sich Silke bei ihm »entschuldigte«.
    Danach fand Silke in ihrem Slip einen neuen Hunderter. Harry musste ihn unbemerkt hineingeschoben haben. So meinte das Mädchen, dass es nun so schlimm auch wieder nicht war. Und von dieser Stunde an war sie nicht mehr so »zickig«, wie es der Italiener bezeichnet hatte.
    Nach ein paar Tagen hatte sie den Bogen heraus. Sie verdiente überraschend gut. Schon nach Kurzem besaß sie eine Anzahl von Stammkunden, auf die sie recht gut einzugehen wusste.
    »Der Kleine, Dicke«, erzählte sie Rita, »der ist ein hohes Tier bei der Stadt. Er hat seinen Spaß daran, wenn du richtig säuisch mit ihm sprichst. Also Ausdrücke habe ich von dem gelernt. Ich kann es dir sagen! Und der Lange, der immer mittwochs kommt, der will von mir wissen, wie ich es treibe. Dem habe ich vielleicht Storys aufgetischt.«
    »Jedenfalls machst du dich ganz gut. Seferino ist mit dir zufrieden«, sagte Rita. »Es ist doch alles gar nicht so schlimm, oder?«
    »Überhaupt nicht«, meinte Silke. Sie war immer ein wenig angetüdelt, wie sie es selbst bezeichnete. Das machte sie lustig, manchmal regelrecht ausgelassen. »Wenn man erst einmal begriffen hat, wie leicht man die Kerle um den Finger wickeln kann, ist das Ganze ein Kinderspiel.«
    »Na fein, dass du es begriffen hast, Silke. Ich glaube, du bist bald die beste Kraft in diesem Laden.«
    »Du, guck mal, die beiden dort drüben? Der im weißen und der im himbeerfarbenen Anzug. Sehen nicht wie normale Gäste aus.«
    »Sind auch keine«, zischte Rita. »Das sind Luden. Zuhälter, wenn du das verstehst. Die ködern die Mädchen. Lass dich bloß auf nichts ein. Nicht mal auf ein
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