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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume
Autoren: Santiago García-Clairac
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schon tot?«
    Metáfora sieht mich an, als sehe sie einen Geist.
    Inzwischen bin ich vollkommen wach.
    Â»Was ist passiert?«, frage ich. »Was war mit mir?«
    Â»Jetzt kapiere ich nichts mehr«, sagt Metáfora. »Du warst so gut wie tot … das Wasser … anscheinend hat dich das Wasser wieder … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich glaube, es hat dich wiederbelebt.«
    Â»Wiederbelebt?«, fragt Hinkebein verständnislos. »Das kann nicht sein. Niemand kehrt ins Leben zurück, wenn er erst mal tot ist.«
    Â»Da siehst du’s ja!«, widerspricht Metáfora. »Sieh ihn dir doch an! Er lebt!«
    Â»Dann war die Verletzung wohl doch nicht so schlimm«, erklärt Hinkebein. »Der erholt sich bald wieder. Sieht aus, als hätten wir uns umsonst Sorgen gemacht.«
    Â»Es geht mir schon wieder viel besser«, bestätige ich. »Ich muss so etwas wie eine Halluzination gehabt haben …«
    Â»Aber … Du warst so gut wie tot!«, ruft Metáfora verwirrt. »Vor ein paar Minuten hast du im Sterben gelegen!«
    Â»Ich? Ich soll im Sterben gelegen haben?«, frage ich verwundert.
    Â»Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen!«, beharrt sie. »Ich weiß, dass du beinahe tot warst!«
    Hinkebein nimmt wieder meine Hand und fühlt meinen Puls. Dann entdeckt er das Blut auf meinem Hemd.
    Â»Das ist nicht sein Blut«, stellt er fest. »Es ist Strombers Blut. Arturo hat nichts abbekommen. Er ist unverletzt.«
    Metáfora knöpft mein Hemd auf und betrachtet meinen Oberkörper. Von einer Verletzung ist nichts zu sehen.
    Â»Und ich sage dir, er war tot!«, sagt sie trotzig. »Ich habe gespürt, wie sein Herz aufgehört hat zu schlagen.«
    Â»Wahrscheinlich hat er eine Art Schock erlitten«, erklärt Hinkebein. »Durch den anstrengenden Kampf oder durch die abgestandene Luft in dieser Grotte. Möglicherweise gibt es hier nicht genug Sauerstoff. Man hat schon von Leuten gehört, die wie tot gewesen sind und sich nach wenigen Stunden wieder erholt haben. Erinnere dich an diese armen Menschen, die lebendig begraben wurden, weil man sie für tot gehalten hat. So was Ähnliches muss wohl mit Arturo passiert sein.«
    Â»Vermutlich«, sage ich.
    Â»Unglaublich!«, ruft Metáfora immer noch verwirrt. »Du bist von den Toten auferstanden!«
    Â»Komm, jetzt übertreib mal nicht«, sagt Hinkebein. »Wichtig ist, dass er lebt. Vielleicht haben dir deine Nerven ja einen Streich gespielt, Arturo.«
    Mit seiner Hilfe gelingt es mir aufzustehen. Als ich den Blutfleck auf meiner Kleidung sehe, zucke ich zusammen. Der bloße Gedanke daran, dass das Blut von mir stammen könnte, jagt mir kalte Schauer über den Rücken.
    Â»Du hast Glück gehabt, Arturo«, sagt Hinkebein zu mir. »Stromber glaubt, er hätte dich umgebracht, deshalb ist er abgehauen. Dabei ist er es, der verletzt ist.«
    Â»Ich glaube, ihr irrt euch«, widerspricht Metáfora. Sie ist noch immer ganz durcheinander. »Ich sage euch, dass …«
    Â»Was ist denn das da?«, ruft plötzlich Cristóbal.
    Ich blicke zu der Stelle, auf die er zeigt.
    Hinkebein staunt: »Ein Schwert, das in einem Fels steckt! Wie ist das möglich?«
    Â»Wow!«, ruft Cristóbal fasziniert. »Ein echtes Schwert, in einem schwarzen Felsen! Ein Symbol des Krieges!«
    Â»Rede doch keinen Unsinn«, lacht Metáfora. »Du siehst zu viele Filme und außerdem dürftest du gar nicht hier sein. Das ist nämlich nur was für Erwachsene.«
    Â»Ich bin nur wegen Arturo hier, damit du’s weißt!«, gibt Cristóbal zurück. »Als ich ihn das erste Mal in der Schule gesehen habe, mit dem Drachen auf der Stirn, da wusste ich, dass er ein echt cooler Typ ist.«
    Â»Deswegen rennst du immer hinter uns Älteren her?«, frage ich. »Und wir dachten, du stehst auf Mireia.«
    Â»Quatsch, der Drachenkopf fasziniert mich«, erklärt er. »Wenn ich groß bin, will ich auch ein kühner Ritter sein, so wie du!«
    Â»Jetzt hör endlich auf damit«, unterbricht ihn Metáfora. »Hier gibt es keine Ritter. Und jetzt lasst uns von hier verschwinden, Arturo muss sich ausruhen.«
    Hinkebein geht zum Fluss, um sich das Schwert näher anzusehen, aber irgendetwas sagt mir, dass er das Wasser nicht berühren darf.
    Â»Halt!«, schreie ich. »Bleib vom Wasser weg! Geh
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