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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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schien verlegen. »Ein wenig Schabernack gehört zu jedem Kobold dazu. Selbst ein Wichtel muss ab und zu ein wenig Spaß haben.«
    Kylah unterbrach sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Das ist jetzt gleichgültig. Wir haben wichtigere Fragen. Über verschwundene Verträge, beispielsweise.«
    Es entging den Kindern nicht, dass die beiden Kobolde einen raschen Blick tauschten.
    »Was für Verträge?«, fragte Brock gedehnt, während Finola verkündete: »Mit so etwas kann ich nichts anfangen. Ich kann ja nicht einmal lesen.«
    »Dann warst du also auf Brocks Hilfe angewiesen«, folgerte Kylah.
    »Ja, leider«, rutschte es der Koboldin heraus, ehe ihr klar wurde, dass das schon fast einem Geständnis gleichkam. Sie presste sich die Hand auf den Mund und rollte mit ihren grünen Augen, doch die Worte waren ihr schon entschlüpft und konnten nicht zurückgenommen werden.
    »Hört zu«, mischte sich Mona ein. »Es geht hier nicht darum, euch wegen irgendetwas, das ihr getan habt, zu schimpfen oder zu bestrafen. Wir wollen nur endlich erfahren, was los ist! Unsere Grandma scheint in Geldschwierigkeiten zu stecken. Sie wird von einem Bankangestellten und einem Anwalt, ja, ich würde sagen, bedroht. Die Magischen erklären uns allen den Krieg, weil es irgendwelche Verträge über einen Verkauf gibt. Bitte, sagt uns, was ihr darüber wisst, und dann lasst uns gemeinsam überlegen, ob wir nicht einen Weg finden, wie wir alles wieder in Ordnung bringen und sowohl unserer Grandma als auch den Magischen helfen können.«
    Alle Anwesenden starrten Mona schweigend an. Selbst die Kobolde.
    »Was ist? Habe ich etwas Dummes gesagt?«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Nein, ganz im Gegenteil. Klarer hätte man die Sache nicht zusammenfassen können. Ich bin stolz auf dich, mein Schwesterherz. Solch eine beeindruckende Rede!«
    Sie knuffte ihn in den Arm. »Veralbere mich nicht.«
    »Ruhe ihr beiden«, unterbrach Kylah. »Ich glaube, nun sind die Kobolde dran, uns zu berichten, was sie wissen. Schließlich haben wir ein Recht darauf, endlich genau zu erfahren, warum man uns auf unserem Weg zur Quelle der Sehenden gefangen genommen hat und wie im Augenblick der Stand der Dinge ist.«
    »Das kannst du besser«, ließ Finola an den Wichtel gewandt vernehmen.
    Brock rutschte von der Sessellehne, verschränkte die Hände auf dem Rücken und begann auf dem abgewetzten Teppich auf und ab zu gehen. Dann blieb er stehen, räusperte sich und begann zu berichten.



D ieser Glatzkopf, der sagt, dass er von der Ulsterbank kommt, war in den vergangenen Monaten immer wieder da«, begann Brock seinen Bericht.
    »Ich mag ihn nicht«, warf Finola ein. »Deshalb habe ich ihm zweimal die Schuhe zusammengeknotet und ihm einmal einen nassen Schwamm auf den Sessel gelegt.« Sie kicherte, schwieg dann aber, als Brock ihr einen strengen Blick zuwarf.
    »Unterbrich mich nicht!« Er räusperte sich noch einmal. »Wo war ich? Ach ja, bei diesem Mr MacCorley. Er bedrängte Mrs O’Connor und sprach immer wieder von fälligen Raten und nicht bezahlten Zinsen. Es ging um Hypotheken und Kredite, die nicht bedient werden. So ganz konnte ich mir keinen Reim darauf machen, doch seine Drohungen habe ich wohl verstanden: Er würde ihr das Haus und all ihre Ländereien wegnehmen, wenn nicht irgendetwas geschieht.«
    Die Kinder sahen einander an und nickten. So weit hatten sie die Situation bereits verstanden.
    »Was geschah dann?«, drängte Patrick.
    »Dann tauchte dieser Mr Grant auf, den ich noch weniger mag. Er hat einen gefährlichen Blick.«
    Das konnte Mona nur bestätigen. Während sie Mr MacCorley lediglich nicht leiden konnte, war ihr Mr Grant richtig unheimlich.
    »Er kommt von Ashford Castle, hat er jedenfalls behauptet, und er bot Mrs O’Connor an, das ganze Land mit allem was darauf und darunter ist zu kaufen. Es sagt, das sei besser für sie, als zu warten, bis die Bank ihr alles wegnimmt. Er hat behauptet, sie sei MacCorley dann für immer los und könnte friedlich in ihrem Häuschen wohnen bleiben.«
    »Ja, als Belohnung dafür, dass sie uns Magische und unsere heiligsten Plätze verkauft!«, schnaufte Finola ungehalten, die sich offensichtlich nicht länger zurückhalten konnte. »Und als wir das dem Elfenfürsten erzählt haben, hat er sie verdammt. Sie und ihre ganze Familie«
    »Ruhe!«, schnauzte Brock sie verärgert an. »Also, Mr Grant kam immer wieder und brachte dann diesen Vertrag mit, durch den sich alle Probleme in Luft auflösen
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