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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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zu spät ist“, drängte er sie und half ihr in den Sattel.  
    Michael stieg auf sein eigenes Pferd und trieb Maris und Victor vor ihm aus dem Burghof hinaus. Sie trabten rasch durch das Eingangstor, über die Zugbrücke und weg vom Schloss.  
     
    ~*~
    Bon de Savrille tauchte aus einer Ecke des Burghofes auf, gerade als Maris und ihre Eskorte vorbeiritten. Sein Gesicht war ganz zerfressen vor Sorge, als er in den Stall eilte und unter den wachsamen Augen des Stallmeisters ein Pferd aussuchte.  
    „Sputet Euch, Mann“, trieb er diesen an, während er in die Richtung schaute, in die sie entschwunden war.  
    Endlich reichte man ihm die Zügel und er sprang mit einem Satz in den Sattel. Mit einem lauten „Ha!“ riss er den Hengst herum und donnerte durch den Burghof und über die Zugbrücke und folgte von dort dann der Spur der beiden Männer und der Frau, die er liebte.  
     
    ~*~
    Dirick zwang sich die Augen zu öffnen, aus der Dunkelheit herauszukommen, die ihn mit so lockenden Rufen zu sich rief. Da war etwas ... etwas Dringendes...  
    Stimmen drangen an sein Ohr ... wie von ganz weit weg. Er dachte, er habe sich bewegt ... ja, das musste er wohl getan haben, denn gleißender Schmerz fuhr ihm am Bein entlang hoch und ballte sich unten an seinem Rücken zusammen.  
    Die schreckliche Unruhe kam ihm wieder ... dann war sie wieder entschwunden.  
    Kräftige Hände zogen an ihm und schoben ihn, und er wollte in diese Schwärze und in den Schlaf versinken ... aber die schreckliche Unruhe zog weiter an ihm ... zog ... wie die Hände, die seine Ruhe störten.  
    Maris.  
    Der Name schlug wie der Blitz in seinem Bewusstsein ein und jäh riss es ihn aus dem Dämmerzustand. Etwas mit Maris ... seine Augen waren geöffnet, versuchten sich trübe auf die Gesichter zu konzentrieren, die auf ihn niederschauten. Maris war nicht darunter, fiel ihm vage auf ... Heinrich ... Bart ... Raymond...  
    Maris ... sein Verstand schrie den Namen, diese schreckliche Unruhe, aber es kostete ihn seine gesamte Kraft, schon allein seine sieben Sinne irgendwie einzusammeln. Die schreckliche Unruhe hatte nichts mit ihr zu tun ... Maris, seine baldige Gemahlin, seine Geliebte...  
    D’Arcy.  
    Dirick krächzte den Namen, als er darum kämpfte, sich aufrecht hinzusetzen. Gott im Himmel, er würde sie entführen! „Maris“, schaffte er noch aus einem trockenen, angeschwollenen Hals hervorzustoßen.  
    Ganz schwach hörte er, wie Heinrich lachte, obwohl ihm die Sorge ins Gesicht geschrieben stand. „Der Mann ist besorgt, dass er seiner Frau heute Nacht nicht genug Gutes tun kann ... er muss wohlauf sein.“ Nichtsdestotrotz beugte sich der König zu Dirick herab. „Könnt Ihr stehen, Mann?“  
    Dirick sammelte all seine Kräfte und Sinne zusammen und nickte mit dem Kopf, während er die Hand ergriff, die ihm da angeboten wurde. Es war eine Hand mit vielen Ringen und gehörte zu Heinrich ... aber Dirick achtete gar nicht darauf, als er sich nach vorne warf, die Hand packte und sich auf die Beine zog.  
    Er war im Wald. Die Jagdteilnehmer hatten sich um ihn versammelt, zusammen mit ihren Reittieren und den Hunden, sogar der tote Eber war da. „Ich muss gehen“, war alles, was er sagen konnte, kaum hatten seine Augen Nick entdeckt.  
    „Ludingdon, was fehlt Euch? Ihr müsst zur Burg zurückkehren, damit man dort nach Euch sieht!“ Heinrich brüllte die Befehle. „Richard! Marcus! Nehmt ihn und bringt ihn zu den Ärzten und hört nicht auf seine Reden. Er hat meine Jagd lange genug aufgehalten!“  

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
     
    „Wie weit ist es noch zu ihnen?“, fragte Maris, während sie sich in dem Wald nach Anzeichen einer Jagdgesellschaft umblickte. Sie war mit Michael und Victor recht weit aus London heraus geritten und rechnete damit, jeden Augenblick auf die Jagdgesellschaft zu treffen.  
    Keiner der beiden Männer erwiderte etwas auf ihre Frage, sie schienen sie nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen.  
    „Ich sehe die anderen nirgends“, sagte sie mit etwas lauterer Stimme. „Die Jagdgesellschaft hat doch sicherlich nicht so weitab vom Schloss gejagt.“ Ein unangenehmes Gefühl machte sich ganz tief unten an ihrem Rücken breit, also zog sie die Zügel an und brachte Hickory zum Stehen. „Seid Ihr sicher, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben?“  
    Michael hielt sein Pferd an und drehte sich zu ihr um. „Kommt, Maris, stellt meine Führung hier nicht in Frage.“ Er riss ihr die Zügel aus der
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