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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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Hand und begann Hickory hinter seinem eigenen Pferd her zu treiben.  
    Das unangenehme Gefühl wurde da zu einer ganz bösen Vorahnung und Maris spürte, wie sich Angst in ihre Eingeweide einfraß. „Ich muss zur Burg zurück für meine Vermählung“, sagte sie, während sie oben zur Sonne hochblinzelte, die schon anfing wieder vom Himmel herabzusteigen. Panik breitete sich in ihrer Magengrube aus. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht.  
    Victor lachte und der Klang davon sandte ihr ein Schaudern über den Rücken. „Euer Bräutigam ist derzeit nicht in der Lage der Zeremonie beizuwohnen. Es gibt keinen Grund für Euch zur Umkehr.“  
    In diesen Worten schwang ein so endgültiger Ton mit, der Maris ganz und gar nicht behagte. Es war ihr vorher schon eingefallen, dass sie Diricks Befehl missachtet hatte nirgends hinzugehen, außer mit ihm oder Raymond ... aber ihre Sorge um seine Sicherheit hatte hier bei ihrer Entscheidung den Ausschlag gegeben. Und in der panischen Angst er sei verletzt, war ihr auch, um ehrlich zu sein, ihr Versprechen gänzlich entfallen.  
    Michael trieb sein Pferd zu einem raschen Trab an und Maris sah sich gezwungen sich nach vorne zu beugen und Hickorys Mähne zu packen. Genau wie sie es damals getan hatte, als Bon sie entführte, zwang sie sich jetzt dazu, die Lage von allen Seiten zu betrachten. Sie schluckte die Angst, die ihr in der Kehle saß, herunter. Zu Fuß konnte sie nicht entkommen und Michael hatte ihr Pferd in seine Gewalt gebracht. Victor ritt so nahe bei ihr, dass der Schweif seines Reittiers gegen Hickorys Schulter streifte.  
    „Es ist nicht mehr weit“, sagte er zu seinem Vater, wobei er schnell nach vorne ritt, so dass ihre Pferde jetzt Kopf an Kopf trabten.  
    Maris war jetzt genau hinter ihnen, aber die beiden konnten sie nicht sehr gut sehen, solange die zwei Männer sie auf Hickory hinter ihnen herzogen. Sie nutzte die Gelegenheit, um ihre Hand unter ihren Rock gleiten zu lassen und ihren Dolch hervorzuziehen. Sie sandte ein Dankesgebet an ihre Mutter, die ihr eingeschärft hatte stets einen Dolch bei sich zu haben, und machte sich daran, die Zügel durchzuschneiden. Wenn sie flink war und das Glück ihr hold wäre, könnte sie sich losschneiden und entkommen. Vielleicht konnten sie und Hickory ihren Entführern entkommen. Falls nicht–  
    An dem Punkt ließ sie ihre Gedanken abrupt enden. Diese Möglichkeit, die wollte sie sich gar nicht ausmalen.  
    Erneut überdachte Maris die Fakten und die Situation. Dirick sollte mittlerweile über ihr Verschwinden unterrichtet worden sein und natürlich würde er kommen, sie zu finden. Das beruhigte sie etwas.  
    Aber während sie fortfuhr durch das dicke Leder durchzusäbeln, ließ ein anderer Gedanke sie erstarren. Michael und Victor hatten mit einer solchen Gewissheit von Diricks Verletzung gesprochen ... vielleicht war da etwas Wahres dran und er war tatsächlich nicht in der Lage hinter ihr her zu kommen. Vielleicht war er tot!  
    Wütende Tränen der Verzweiflung stiegen ihr in die Augen und sie schob den Gedanken beiseite. Sie würde jetzt nur an eines denken: Michael und Victor zu entkommen.  
    Als die Zügel fast durchtrennt waren, sammelte Maris sich innerlich und suchte all ihren Mut zusammen, als sie Hickory fest ihre Schenkel an die Seiten presste und ihr Stück Mähne noch fester packte. Mit einen letzten Schnitt durchtrennte sie das letzte Stück Leder und stieß ihrem Pferd die Fersen in die Seiten, so dass es ganz plötzlich zur Seite weggaloppierte.  
    Der Ausruf von Überraschung erklang leider viel zu nahe hinter ihr und sie beugte sich vor, um Hickory mit ihrer Stimme zu einer noch schnelleren Gangart anzutreiben, als sie beide in die Freiheit davongaloppierten. Das Donnern von Hufen hinter ihnen war laut und kam immer näher und sie spürte, wie Tränen ihr in den Augen brannten. „Lauf, Hickory, lauf!“, schrie sie der Stute ins Ohr und gab ihr wieder die Fersen.  
    Es nutzte nichts. Einer von ihnen galoppierte neben ihr heran und mit einem raschen Zupacken zog er sie aus dem Sattel und quer über seinen eigenen. Sie landete auf ihrem Bauch und sah wie der Boden schwindelerregend schnell unter ihren Augen dahinraste. Sie hatte versagt.  
    „Miststück!“ Michaels Stimme war ganz erregt vor Zorn, als er sein Pferd zum Schritt zwang. „Törichtes Weibsstück!“  
    Victor preschte heran. „Ich werde sie nehmen, Vater. Es ist mein gutes Recht, die kurze Zeit, die uns noch
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