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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller
Autoren: Timothy Stahl
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davon.«
    Ein Gegengift …
    In Sara klickte wieder etwas. Sie dachte an Berlin, an das Treffen mit Roxane Fortier, die Paul betäubt hatte und Sara selbst vergiften wollte. An den Mann, der ihr das Leben gerettet hatte. Und wie er es getan hatte.
    »Dieser Dunleigh … das ist Lorenz Hajek.« Und der Gedankenfaden spann sich wie von selbst weiter: »Sie nahmen neue Namen an. Aus Dunleigh wurde Lorenz Hajek, und aus Döberins Frau … Katharina Lassing.«
    »Und wir erhielten unsere Namen.« Paul nickte.
    »Hat er euch denn nicht gesucht?«, wollte Sara wissen.
    »Döberin blieb bei Jacob. Jacob lag im Koma, er durfte nicht allein gelassen werden.«
    »Aber …«, unterbrach Sara ihn, um Fassung ringend, »… wie konnte er denn überleben, all die Jahre? Er war doch …«
    »Sie hatten eine Nährlösung entwickelt, in der Jacob lag. Mehr weiß ich auch nicht.« Er wechselte zurück in den Fluss der anderen Geschichte. »Döberin schickte also Roxane. Sie fand uns nicht, weil Dunleigh unseren Tod vortäuschte, einen Unfall ausnutzte, bei dem vier Menschen ums Leben gekommen waren. Döberin selbst identifizierte die DNS-Proben, die Roxane ihm gebracht hatte. Sie stammten von seiner Frau, von Dunleigh und von uns. Keine Ahnung, wie Dunleigh dieses Manöver gelang. Das spielt wohl auch keine Rolle mehr.« Paul war jetzt fast zu erschöpft, um noch weiterzusprechen. Er musste sich jedes einzelne Wort abringen.
    »Komm, lass uns gehen«, sagte Sara. »Erzähl mir den Rest später.«
    Paul ließ sich von ihr aufhelfen. Wenn auch nur, weil er nicht die Kraft hatte, sich zu widersetzen.
    »Ich werde später zurückkommen, mit der Polizei, und wir holen Theo raus und legen dieser ganzen Mischpoke das Handwerk«, kündigte Sara an.
    Paul unterbrach sie. »Er ist ein guter Vater. Er hat sich wirklich hingegeben für seinen Sohn, hat sein Leben für ihn geopfert. Verstehst du das?«
    Sara wollte nicht darüber nachdenken, sie wollte nicht versuchen, es zu verstehen. Nicht jetzt. »Sein Sohn war so gut wie tot«, erinnerte sie ihn dennoch.
    Sie erreichten die Tür. Sara blickte den Gang entlang nach links, dann nach rechts. Die Luft war rein.
    »Das dachte er ja auch«, erwiderte Paul. »Döberin glaubte, es sei alles vorbei, und er wollte die Konsequenzen ziehen. Bis Jacob wach wurde, die Augen aufschlug, genau in dem Moment …«
    Unisono zuckten sie beide zusammen.
    Ein Schuss fiel, irgendwo, und sein Echo hallte sekundenlang nach.
***
    Fio bog den Rücken durch, ihre Brust wölbte sich nach vorn, als habe sie von hinten ein Schlag getroffen.
    Aber es war die Kugel aus Roxane Fortiers Revolver gewesen.
    Theo sah, wie Fios Finger ihre Kraft verloren. Das Skalpell entglitt ihnen und klirrte zu Boden. Sie suchte mit den Händen nach Halt am Rand des Bottichs. Langsam glitt sie daran hinab. Der Blutfleck auf ihrem Rücken wurde größer und dunkler.
    Ein klatschender Laut löste Theos Blick von ihr, ließ ihn den Kopf drehen.
    Der Mann, der sein Vater sein musste, hatte Fortier eine Ohrfeige versetzt. Und jetzt gab er ihr noch eine. Er hatte die kleine Tonfigur dabei nicht losgelassen. Eine Kante hinterließ einen blutigen Kratzer auf Fortiers blasiger Wange.
    Es musste furchtbar wehtun. Doch sie stand nur da und schaute den Mann an.
    Ihm flog Speichel von den Lippen, als er sie anbrüllte: »Bist du wahnsinnig? Weißt du, was du angerichtet hast?«
    »Ich habe Jacob gerettet«, antwortete sie, und ihre Stimme wurde beim Sprechen zu der eines kleinen Mädchens, als verberge dieses sich hinter der Maske dieser Frau.
    »Einen Teufel hast du! Umgebracht hast du ihn!«
    »Umgebracht? Aber ich … Sie wollte ihn …« Fortier deutete auf Fio, die sich am Bottich festkrampfte.
    »Musstest du sie denn … abknallen?« Er spie das Wort aus wie einen widerwärtigen Geschmack im Mund. »Wie einen Hund? Ich brauche dieses Mädchen! Jacob brauchte dieses Mädchen!«
    Jacob …?
    Theo drehte den Kopf und sah zu dem Gesicht des Mannes neben ihm.
    Jacob …
    Es war, als sagte ihm dieser Name etwas. Als sei …
    Nein, das war Unsinn.
    Natürlich hatte er mittlerweile mehr als nur eine Ahnung davon, worum es hier ging, auch wenn er nichts über die Ursprünge und Hintergründe wusste.
    Aber genetische Erinnerung …?
    Andererseits war da dieser ewige Albtraum vom Feuer, von den grässlichen Schmerzen, als würde ihm die Haut vom Leib gezogen – und dort lag ein Mensch, dessen Körper ein Feuer regelrecht zerstört hatte: Verbrennungen zweiten und
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