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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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fragte Dominik die anderen und deutete hoch in die Luft.
    „Wer ist denn das?“ wunderte sich Axel. „Ein Ritter als Wetterhahn?“
    Dominik lachte auf. „Nein, das ist der berühmte Rathausmann. Von hier unten sieht er klein aus. In Wirklichkeit mißt er aber stattliche 3 Meter und 40 Zentimeter. Stellt euch vor: Damit es von starken Sturmböen nicht vom Dach geweht werden kann, ist das Ritter Standbild nicht fest angeschraubt!“
    „Das soll wohl ein Witz sein“, kicherte Poppi. „Dann fällt es doch bei nächster Gelegenheit herunter!“
    Dominik winkte ab. „Nein, die Figur ist an einem Pendel befestigt. Bei Sturm kann sie dadurch leicht hin- und herschwanken und der Naturgewalt trotzen!“
    Axel grinste über den komplizierten Satz seines Knickerbocker-Kumpels und meinte: „Na, hoffentlich wird der Rathausmann bei Sturmstärke 7 nicht seekrank!“ Dominik hatte aber noch etwas auf Lager. „In der Stadtbibliothek im Rathaus befindet sich ein 400 Jahre altes Kochbuch. Ich war einmal mit der Schule hier, und der Bibliothekar hat uns ein Stück daraus vorgelesen. Stellt euch vor: Damals haben die Menschen noch Adler mit Knödel, gebratenes Eichhörnchen mit Salat, Igel in saurer Sauce, gebratene Schwäne, Spechte und Murmeltiere gegessen!“ „Wääää!“ lautete Poppis Kommentar.
    „Adler esse ich noch heute!“ sagte Axel.
    Die anderen starrten ihn entsetzt an. Was sollte das bedeuten?
    „Naja“, grinste der Junge, „zu alten und zähen Brathühnern sagt man doch auch ,Gummi-Adler’!“
    Er prustete los, weil ihm der Scherz gelungen war.
    Lachend marschierten die vier nun durch eine Tür, über der ein großes Schild „Ferienspielstand“ hing.
    „Wir sind die Knickerbocker-Bande“, stellte Axel sich und die anderen vor. „Wir möchten gerne FerienspielPässe!“
    „Sehr erfreut, mein Name ist Uschi“, lächelte das Mädchen hinter dem Pult und händigte ihnen die gewünschten Heftchen aus.
    Während sie ihre Namen auf der ersten Seite eintrugen, bemerkte Dominik, daß er von Uschi neugierig gemustert wurde.
    „Wahrscheinlich hat sie mich erkannt“, dachte er stolz. Er wollte schon eine Bemerkung über seine Arbeit am Theater fallen lassen, doch Lieselotte machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Sie gab den anderen einen Wink, sich zu beeilen.
    „Tempo! Tempo!“ kommandierte sie. „Wir müssen uns beeilen.“
    Als sie wieder auf der Straße standen, erklärte sie den anderen, was sie vorhatte: „Auf Seite 27 des FerienspielPasses steht, daß in zwanzig Minuten eine Führung durch die Redaktion der ,Großen Zeitung’ beginnt. Die dürfen wir unter keinen Umständen versäumen.“

Lilo bekommt einen Anfall
    „Kindern ist der Zutritt in das Redaktionsgebäude untersagt“, schnauzte der Portier die vier Freunde beim Eingang an.
    Die Knickerbocker-Bande zog daraufhin lächelnd die Ferienspiel-Pässe aus der Tasche und winkte dem grimmigen Mann damit zu.
    „Nichts da“, rief dieser und erhob sich drohend. „Die Führungen haben nur im Juli stattgefunden. Und jetzt haben wir August. Abmarsch, meine Herrschaften!“ Mit dem Daumen zeigte er in Richtung Straße und grinste triumphierend.
    „Verfluchter Gemsenmist“, schimpfte Lilo. „Ich habe mich verlesen!“
    Vor dem Zeitungsgebäude hielt ein Taxi mit quietschenden Reifen. Eine Dame in einem pinkfarbenen Hosenanzug sprang heraus. Sie trug einen wagenradgroßen, bonbonrosa Hut, unter dem lange, dunkelgraue Haare hervorlugten.
    „Das ist sie ... die Reporterin, von der ich euch erzählt habe“, flüsterte Poppi ihrer Freundin zu.
    Lilo unterdrückte ein Lachen. „Entweder hat sie zwei Kilogramm Zwiebel geschnitten, oder sie verträgt die Kontaktlinsen nicht. Sie hat ja knallrote Augen. Und schau nur, die Tränen rieseln ihr über den Verputz! Ich wollte sagen ... das Make-up!“
    Petra Stocker stöckelte an den Kindern vorbei. Den Kopf hielt sie hochnäsig in die Luft gestreckt.
    „Das macht sie, damit ihr die Kontaktlinsen nicht rausrutschen“, raunte Lilo den anderen zu. Ein mittelstarkes Lachkonzert war die Folge.
    „Jetzt reicht es! Verschwindet! Dalli-dalli!“ schrie der Portier und stürzte aus seiner Glaskabine.
    „Aber, Herr Finsterich, wieso denn so aufgebracht?“ fragte eine ruhige Stimme hinter den Kindern. Die vier drehten sich um und erblickten einen älteren Herrn mit einer Goldrand-Brille. Er schmunzelte über das ganze Gesicht und zwinkerte Poppi zu.
    „Dich kenne ich doch! Möchtest du vielleicht für
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