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Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Titel: Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
Autoren: Ellis Drummond
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Reibeisen. Eine alte Aktenmappe diente als Rückenschild, und den Kopf schützte ein verbogener Feuerwehrhelm. Selbstverständlich trug er wie sein hoher Vorgesetzter Brotbeutel und Feldflasche. Zwei unvollständige Gasmasken hatte er sich um die Knie gebunden, was ihm ein mittelalterliches Aussehen verlieh.
    „Ich bin Korrespondent vom ,Tucson Star'", meldete sich Charly feierlich und tat, als habe er Jimmy nicht erkannt, „und wünsche den Herrn Festungskommandanten zu interviewen. Sein vorbildliches Verhalten hat bereits in sämtlichen Staaten Aufsehen erregt. Man reißt sich um sein Bild. Ich habe nur ein paar Fragen an ihn zu richten, wenn Sie gestatten!"
    „Onk— Herr Festungskommandant", schrie Jimmy in den hinteren Raum, jemand von der Presse! Darf er reinkommen?"
    „Noch drei Minuten, bin gerade mit der Generalschnapskarte beschäftigt."
    Charly schmunzelte stumm vor sich hin. Als Watson dann im Glanz seiner Ausrüstung vor ihm stand, nahm Charly eine stramme Haltung an.
    „Selten so etwas gesehen! An Einfallsreichtum unübertroffen! Die zweckmäßigste Ausrüstung der Welt" Mit diesen und ähnlichen Schlagworten fummelte er mit seinem Stenogramm vor Watsons Nase herum und bat wie nebenbei, auch einmal die modernen Waffen sehen zu dürfen, die die Sicherheit des Towns gewährleisten sollten.
    Geschmeichelt wies Watson auf sein „Arsenal", die Säbel und alten Flinten, Vorderlader und verrosteten Pistolen. Dabei merkte er gar nicht, daß auch seine Dienstpistole in die Hand des eifrigen Reporters geriet. Fachmännisch begutachtete Charly diese Verteidigungsinstrumente, um sie mit den höchsten Lobpreisungen an ihren Platz zurückzulegen. Seine Mission war beendet. Nein, hier gab es kein Stück, aus dem auch nur eine Mottenkugel geflogen wäre. Pete konnte beruhigt sein.
    „Wenn Sie gestatten, nehme ich Sie noch kurz auf, Herr Festungskommandant", bat Charly abschließend und zückte seinen Fotoapparat. Watson nahm eine Feldherrnpose ein, und es machte „klick". Dann donnerte Watson nach seinem Atjutanten, und der Reporter war gnädig entlassen.
    Der Morgen kroch von Osten heran wie ein riesiges Ungeheuer. Denn vor der aufgehenden Sonne her zogen finstere, grauschwarze Gewitterwolken, wie die Vorboten eines großen Unheils.
    Mr. Plumrose hatte ein unbehagliches Gefühl und suchte sorgenvoll den Horizont ab; er hatte die letzte Nachtwache und hockte in äußerst unbequemer Stellung auf dem Dach eines Hauses am westlichen Ortsrand, von dem aus man das Vorgelände der Stadt weithin überblicken konnte. In jeder Himmelsrichtung saß seit vier Tagen bei Tag und Nacht je ein Mann auf Ausguck. Der Festungskommandant hatte das so angeordnet.
    Plumrose schwang sich durch die Dachluke. War ihm da nicht schon etwas sausend über den Kopf gezischt? Ums Haar wäre er daneben getreten und vom Dach gestürzt, doch in letzter Sekunde bekam er neuen Halt und fiel gleich darauf durch die Dachluke, daß das ganze Haus erzitterte.
    „Alarm, Alarm — sie kommen!" schrie er auf der Treppe, hastete wie vom wilden Affen gebissen nach unten und rannte, immer wieder die gleichen Worte ausstoßend, weiter.
    Sein Alarmruf verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Überall stürzten Menschen aus den Häusern, meist noch so, wie sie im Bett gelegen hatten. Die Stahlhelme, Gasmasken, Koppel und sonstigen Ausrüstungsgegenstände, die sie stets griffbereit neben sich liegen hatten, wurden jedoch nicht vergessen und nahmen sich besonders malerisch zu den karierten oder sonst wie mit blauen, grünen oder roten Börtchen verzierten Nachtgewändern aus.
    Es dauerte keine drei Minuten, und schon glich „Fort Somerset" einem aufgescheuchten Affenhaus. Überall schrie und zeterte es „Alarm, Alarm — Hilfe, sie kommen!"
    Die Gegend um das Sheriffhaus glich bald einem wahren Hexenkessel. Männer, Frauen und Kinder suchten in dem Wirrwarr der Drahtverhaue Zuflucht, während die jüngeren sich dort auf die Verteidigung einrichteten. In dem dichten Gedränge trat einer dem anderen fast die Hacken ab, und gar manches Kleid, manche schöne Hose büßte an dem rostigen Stacheldraht seine Schönheit vollends ein.
    Die Timpedow lehnte laut schreiend aus dem Fenster und übertönte alles andere an Lautstärke: „Hiiilfe, Hiiilfe! Ich ende am Marterpfahl!"
    Der Festungskommandant, Hilfssheriff John Watson, stürzte aus dem Haus, gefolgt von Jimmy, der so weiß wie Gervaiskäse war, und von Plumrose, der, noch völlig außer Atem, die
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