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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen
Autoren: George Berings
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sich mühsam und tastete sich auf den Vorbau zurück, wo er sich seufzend in den  
      Schaukelstuhl fallen ließ. So lag er eine ganze Weile, wobei er sich selbst sehr leid tat. Aber dann fiel ihm plötzlich wieder der Tucson Star ein.  
      „Devil", sprang er auf, „was hat diese Timpedow da gelesen? Was war das mit dem großen Glück? Ich werde es ergründen! Jimmy!! He, Jimmy!!" Der Hilfssheriff schrie wie ein Zahnbrecher.  
      Nach einer geraumen Weile öffnete sich die Tür des Hauses. Ganz langsam, die Hände tief in den Taschen vergraben, erschien Jimmy Watson, der Neffe des Hilfssheriffs, auf dem Vorbau.  
      „Du hast gerufen, Onkelchen? Was ist dein Begehr?"  
      „Red nicht so geschwollen", fauchte das ,Gesetz', „wo schnappst du nur solche gewöhnlichen Worte auf? Los, Bengel, — verdufte. Irgendwo läuft Mrs. Jackson herum. Sie verkauft Zeitungen. Hier hast du einen Cent. In drei Minuten will ich den Tucson Star haben, verstanden?"  
      „Sehr wohl, Onkelchen!" Jimmy schob ab. Allerdings nahm er weder die Hände aus den Taschen, noch die Beine unter den Arm. No, Jimmy ließ sich Zeit.  
      John Watson kühlte inzwischen seine Beule. Auf seiner Stirn wuchs nämlich ein ganz schönes Hörnchen. Endlich, eine Stunde war fast vergangen, erschien Jimmy mit der Zeitung. Onkel John riß sie ihm aus der Hand.  
      „Hat lange genug gedauert", sagte er scharf, „zur Strafe setzt du dich jetzt auf den Vorbau, verstanden? Wenn einer zu mir will, sagst du, ich sei nicht zu sprechen. Ich habe zu arbeiten und wünsche nicht gestört zu werden!"  
      Jimmy zog sich murrend zurück. Onkel John stiefelte  
       
      in sein Office, wo er sich umständlich am Schreibtisch niederließ. Sein scharfes Auge überflog die erste Seite. Alle Wetter, was war denn das?  
      „Erdbeben in Japan", las er mit bebender Stimme. Nein, das kann es nicht sein. Durch ein Erdbeben in Japan kann Mrs. Timpedow ihr Glück nicht machen."  
      Onkel John dachte dann scharf nach. Wo mochte dieses Japan bloß liegen? Doch wohl nicht in der Nähe von Tucson? Das wäre ja außerordentlich gefährlich!  
      Auf der zweiten Seite las er von einem Empfang beim Gouverneur. Sämtliche reichen Leute von Arizona sollen dagewesen sein!  
      „Nein, so was", brummte der Hilfssheriff, „warum hat man mich nicht auch dazu eingeladen, zumal er ja erst neulich hier war und mich zu einem Obersheriff ernannt hatte. Ja, Undank ist der Welt Lohn!"  
      Nach dieser Feststellung las Onkel John die dritte Seite. Vielleicht würde auch er sein Glück machen, dann würde er den Gouverneur einladen und ,Mein lieber Freund' zu ihm sagen.  
      Aber auch auf der dritten Seite fand er das große Glück nicht. Im Gegenteil, da wurde nur über die schlechten Zeiten geschimpft.  
      Der Hilfssheriff studierte jetzt die vierte und letzte Seite. Sofort fiel ihm eine riesige Annonce auf. Da stand in großen Buchstaben:  
      „Dem Glücklichen schlägt keine Stunde!"  
      John Watson holte tief Luft. Das war das Richtige! Aber was sollte das bedeuten? Wieso schlug dem Glücklichen keine Stunde? Schnell buchstabierte er weiter.  
      „Warum schlägt dem Glücklichen keine Stunde?" las er laut vor sich hin. „Ganz einfach, weil der Glückliche die Minuten des Lebens nicht zählt. Darum ist jede Minute kostbar! Und wir raten Ihnen: Machen Sie Ihr Glück! Kaufen auch Sie sich sofort eine Eieruhr von der Firma Sandman & Co."  
      John Watson stierte vor sich hin. Was sollte er mit einer Eieruhr? So ein Blödsinn! Nur Timpedow konnte auf einen derartig dummen Geschäftstrick hereinfallen.  
      „Durch eine Eieruhr von Sandman & Co.", las Onkel John weiter, „können Sie wirklich Ihr Glück machen. Jede tausendste Eieruhr hat eine Besonderheit an sich. Neunhundertneunundneunzig Eieruhren sind auf vier Minuten eingestellt. Genau vier Minuten braucht der feine Sand in den Sandmann-Eieruhren, um von einem Glaskügelchen durch den engen Hals in das andere zu laufen. Aber jede tausendste Uhr braucht dazu nur dreieinhalb Minuten! Werden Sie also glücklicher Finder dieser tausendsten Uhr! Riesenpreise winken! Derjenige, der die erste Dreieinhalbminutenuhr bei der Firma Sandman & Co. abliefert, erhält ein herrliches Automobil und hat außerdem Anspruch auf eine Lebensstellung in der Eieruhrenfabrik Sandman <$ Co."  
      Das alles hatte John Watson nun gelesen. Ohne zu stottern und ohne einmal Luft zu holen! Der Schweiß stand ihm auf
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