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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel
Autoren: Derrik Day
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Geschäfte dadurch machen könnte. Sie waren eben Businessmen! Idealismus war nur etwas für Hohlköpfe, wie Watson einer war. Prost! Sie zwinkerten und tranken sich zu.
    „Well .. . auch das wäre in Ordnung!" brummte Watson stolz und stieß sich elastisch von seiner Tonne ab. „Wir wollen nichts überstürzen; aber ich bin trotzdem dafür, daß wir uns morgen hier wieder einfinden, um die weiteren Schritte zu beraten. Ich werde morgen tagsüber persönlich die Plakate malen. Würde mich freuen, wenn Mr. Clever mir dabei etwas behilflich sein könnte! Er schreibt doch besser als ich!"
    Mr. Clever nickte. Für die erhöhten Mitgliedsbeiträge konnte man schon ein paar Plakate mitmalen. Natürlich bezweckte Watson damit etwas ganz anderes. Klar, seine Schrift war so, daß einem davon übel werden konnte.

    Aber noch schlimmer war es mit seiner Grammatik bestellt. Watson hatte einfach Angst, sich zu blamieren.
    „Wir gehen goldenen Zeiten entgegen!" jubelte der Vorsitzende des neugebildeten Komitees wieder und hieb nochmals mit voller Wucht gegen die Tonne. „Freunde! — Kameraden! — Mitbürger! — Brüder! Es lebe Somerset, unsere Stadt!"
    „Haaaaptschiiih!" erklang es aus nächster Nähe.
    Jetzt wußte Watson endlich, woher das Niesen kam. Er drehte sich blitzschnell um und bückte sich, seine Rechte langte hastig hinter die Tonne. Aber er war zu langsam — wie immer. Etwas summte pfeifend an seiner geröteten Nase entlang. Dann machte es ... ping! — und die trübe Gasfunzel an der Decke zersplitterte. Watson fühlte, daß sich jemand auf seinen nagelneuen Stetson stützte, und heulte vor Grimm laut los. Seine dürren Finger griffen ins Leere. Ringsum ertönten verblüffte Rufe. Die Anwesenden sprangen hoch und rempelten sich dabei gegenseitig an. Ein tolles Tohuwabohu brach aus. Watson begann plötzlich grauenhaft schrill aufzulachen. Der unbekannte Nieser mußte ihn und seine Schwächen sehr gut kennen; nämlich seine Kitzligkeit! — Jemand kitzelte ihn tatsächlich in der Bauchgegend. Watson kicherte los und tanzte wie eine Primaballerina hin und her. Er landete schließlich quietschend mitten im Knäuel der fluchenden Komiteemitglieder, die nun in ihm den unbekannten Missetäter vermuteten und sofort ziemlich eifrig drauflos droschen. Watson schrie, als ob er am Spieß steckte, aber es dauerte trotzdem einige Zeit, bis Cocktail eine andere Lampe angezündet hatte und die Männer ihren Irrtum

    erkannten. Sie ließen daraufhin zwar von ihrem Opfer sogleich ab und entschuldigten sich auch — doch die Veilchen und Beulen im Gesicht ihres Vorsitzenden verschwanden davon leider nicht sogleich!
    Verschwunden war nur der unbekannte Nieser! —
    Das neue „Vereinslokal" des „Bundes der Gerechten" befand sich in einem Wolkenkratzer — in der Laubkrone einer uralten Eiche am Ortsausgang von Somerset. Es lag gut zwanzig Meter hoch und war nur über eine Strickleiter zu erreichen, die Dorothy mit ihrer Freundin in mühsamer Arbeit geknüpft hatte. Bei Versammlungen wurde sie vorsorglich eingezogen. Die Leiter natürlich — nicht Dorothy. So war man dann auch meistens vor Störungen geschützt.
    Den neuen Beratungsort konnte man eigentlich nicht „Saal" nennen. Das wäre glatte Hochstapelei gewesen. Er besaß keine Wände und hatte deswegen auch keine Türen
    — ein Hammelsprung war hier also nicht möglich. Das Dach dieses Pfahlbaues bestand aus nebeneinandergelegter Teerpappe, die verhindern sollte, daß die Mitglieder des Bundes bei Regenschauern nasse Köpfe bekamen
    — was, wie Pete behauptete, leicht die Denkfähigkeit beeinträchtigen sollte. Da die Pappe aber drei ziemlich große Löcher aufwies, wurde das Denkvermögen der Bundesmitglieder leider nur teilweise geschützt!
    Vor Attentaten war man hier oben sicher. Selbst die Möglichkeit, den Baum einfach umzusägen, entfiel. Jede Störung durch ungebetene „Gäste" konnte von oben herab leicht verhindert werden. Man besaß dafür sogenannte

    Kf-Bomben. Das war eine Geheimwaffe des Bundes und hatte ihre durchschlagende Wirkung schon oft unter Beweis gestellt. Besonders gefährlich war ihre Spätzündung! Sie zündete nämlich immer erst dann, wenn ein Gegner eine dieser mit Kuhfladen gefüllten Packpapiertüten (daher Kf) auf den Deckel bekam (daher auch Spätzündung!). Die Tüten pflegten in solchen Momenten aufzuplatzen (daher durchschlagend) und der an sich sehr fruchtbare Inhalt ergoß sich über das nach oben gerichtete Heldengesicht des
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