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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel
Autoren: Derrik Day
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wei..." Er stockte, denn sein Gekritzel war nun nicht mehr zu entziffern. Er mußte sich also anders helfen, und er tat das auf eine recht geschickte Art.
    „Wir wei... weinen, jawohl, weinen müßte man, wenn man dagegen Somerset sieht. Es gibt genug Millionäre, die ihr Geld loswerden wollen. Warum sollen sie das ausgerechnet nur in Broomsville tun? Somerset hat viel mehr zu bieten: eine herrliche Umgebung, Forellenbäche in rauhen Mengen, und vor allem eine gesunde Luft. Wenn es uns gelänge, bestimmte Leute für unsere Stadt zu interessieren, könnte Somerset noch berühmter werden als Broomsville. Nehmen wir nur mal die Gasthäuser unseres Ortes. Statt drei oder vier Männer werden in einem Saloon dreißig oder vierzig drin sitzen, wenn wir die Vorzüge Somersets nur ins rechte Licht zu stellen verstehen. Das Steuersäckel unserer Stadt würde ..."

    „Platzen!" knurrte jemand aus den hinteren Reihen, und schallendes Gelächter dankte ihm.
    „Platzen, jawohl!" Watson nickte hastig. „Wir könnten neue Straßen und Häuser bauen, den Bahnhof vergrößern, unsere Geschäftsleute würden ihre letzten Ladenhüter loswerden! Alle überhaupt würden von dem Fremdenverkehr profilieren!"
    „Er meint profitieren!" erklärte Mr. Gray den Umsitzenden. Erneute Heiterkeit hob an. Und doch waren einzelne nachdenklich geworden. Watson hatte gar nicht so unrecht! — Was die Leute in Broomsville geschafft hatten, warum sollte das nicht auch in Somerset möglich sein? Der Gedanke war wirklich nicht übel!
    „Ob profilieren oder profitieren", wehrte Watson böse ab, „das ist ganz egal. Jedenfalls würde Somerset reich. Warum sollen wir nicht die Session nutzen?"
    „Saison nutzen!" korrigierte Gray wieder eisern.
    „Na also! Mr. Gray ist ganz meiner Meinung." Watson grinste erfreut. Die Richtigstellung hatte er falsch verstanden. „Mr. Gray hat erkannt, wie wichtig es für uns alle ist, wenn wir uns anpassen. Die Leute aus dem Osten wollen eben im Augenblick die Romantik des Westens kennenlernen. Alle Millionärssöhne wollen Cowboy spielen. Und das können sie am besten hier! Geben wir den Leuten doch Gelegenheit, ihr Geld loszuwerden!"
    „Nicht dumm!" überlegte Mr. Gray und tippte mir dem Zeigefinger in die Luft. „Nur dürfte das nicht so ganz einfach sein, lieber Watson!"
    „Die Herren Millionäre werden sich darum reißen, ihren Urlaub bei uns in Somerset verbringen zu dürfen!"

    fügte der alte Osborne hinzu und stieß meckernde Laute aus, was Watson gleich wieder in Harnisch brachte.
    „Möchte wissen, was es da zu lachen gibt? Natürlich wird es nicht einfach sein, Gäste anzulocken! Und doch werden sich die reichen Burschen aus dem Osten die Finger belecken, wenn sie erst merken, daß Somerset wirklich was zu bieten hat. Mehr zu bieten hat, als das langweilige Kurbad Broomsville, in dem man nur moorbaden kann!"
    „Und was könnte man bei uns?" murmelte Osborne skeptisch.
    „Fischen!"
    Mr. Clever, welcher der ganzen Debatte bis dahin schweigend gefolgt war, fuhr hoch. Er war eigentlich nur gekommen, um zu hören, was sich Watson da wieder für einen Unsinn ausgedacht hatte. Aber jetzt waren die Verhandlungen in ein wichtiges Stadium getreten. Man hörte nicht mehr nur zu — man diskutierte sogar allen Ernstes über eine Idee des Amtsgehilfen. Mr. Gray schien der Angelegenheit wohlwollend gegenüberzustehen. Und daß der alte Osborne Einwendungen machte, verriet nur, daß auch er sich mit dem Problem ernstlich beschäftigte. Mr. Clever wollte eigentlich gar nichts sagen. Doch jetzt, wo das Stichwort „Fischen" gefallen war, fühlte er sich persönlich angesprochen. Immerhin hatte er als Vorsitzender des Anglerklubs nun ein gewichtiges Wörtchen mitzusprechen!
    „Die Kerle werden uns noch die letzten Forellen aus den Bächen zerren!" rief er aufgeregt in das halblaute Gemurmel seiner Vereinsbrüder hinein. „Sie werden die Fische jagen, ohne unsere Vorschriften zu beachten! —
    Nein, nein, Watson, schlagen Sie sich das nur aus dem Kopf! Ihre Idee an und für sich ist wirklich nicht übel, aber fischen? No!"
    Einen Moment war Watson richtig verdutzt. Der erste Widerstand also! Nun, er hatte damit gerechnet. Es würde bestimmt noch mehr Widerstände geben. Aber Widerstände sind dazu da, daß man sie bricht!
    Er setzte also wieder sein unnahbares Gesicht auf und wölbte die Heldenbrust, bis leise eine Hemdnaht krachte. Da stieß er erschrocken seinen Atem wieder aus. Noch war er Sheriffsgehilfe; bald
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