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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum
Autoren: Frank Dalton
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war schon beinahe vorüber; leider stieß Sam zwei Sekunden zu früh einen zwar unterdrückten, aber immerhin noch hörbaren Schmerzenslaut aus.
    „Du hetzt sie uns doch noch auf den Hals!" flüsterte Pete unruhig.
    „Bleibst du still, wenn dir einer mit genagelten Schuhen auf die Hand tritt?"
    In der gleichen Sekunde flitzten sie in die Höhe und türmten, denn sie waren entdeckt.
    In wilder Flucht erreichten sie schließlich das Puppentheater.
    Da kam Pete ein Gedanke, den er für großartig hielt.
    „Schnell hinter die Bühne!"
    Sie machten zwei oder drei große Sprünge und verschwanden dann in der Bretterbude, die hinter der Bühne, nur durch einen schmalen Zwischenraum von ihr getrennt, stand.
    Es war eine sehr seltsame Bude. Fensterlos, wie sie war, herrschte in ihr ein mattes Halbdunkel. Sam stieß, kaum daß er eingetreten, gegen einen Herrn, der mit dem Rücken an der Wand lehnte. „Excuse, Sir!" bat er verdattert und verbeugte sich. Der Herr jedoch nahm keine Notiz von ihm.
    Sam trat rasch einen Schritt zurück. Er hatte keine Lust, eine Ohrfeige zu beziehen. Hierbei trat er einer Dame auf die Füße, die er bisher noch nicht bemerkt hatte. Er flötete ein zweites „Entschuldigung, bitte!" Aber auch die Dame schenkte ihm keine Beachtung!
    Plötzlich warf ihm Pete ein Ding aus Eisen zu, das wie ein Helm aussah und von einem riesigen Federbusch gekrönt war. j „Aufsetzen!" flüsterte er dem Freund zu.
    Erstaunt blickte Sam zu Pete hinüber; der stand an die Wand gelehnt, ohne sich zu rühren, hatte einen goldenen Panzer vor der Brust, einen Degen in der Hand und einen wallenden Bart vor dem Gesicht. In diesem Augenblick begriff er.
    Die Tür, durch die sie in die Bretterhütte gehuscht waren, wurde geöffnet. Ihre Verfolger spähten suchend in den Raum. Sam hatte sich noch im letzten Augenblick den Helm über den Kopf stülpen können.
    „Sind nicht hier!" vernahm man den einen Diener enttäuscht.

    „Schade!" erwiderte der andere. „Hätten ihnen mit Wonne das Fell versohlt; das einzig Richtige für solches Diebesgesindel!"
    Draußen begann jetzt der Papagei wieder wie verrückt sein „Hilfe! Mord!" zu plärren. „Dort sind sie!" rief der erste Diener erfreut. „Dieses tolle Biest schreit immer dann am aufgeregtesten, wenn Fremde in der Nähe sind!"
    Sie schlugen die Tür zu und verschwanden eilig.

    Zweites Kapitel
    EIN TOLLES DURCHEINANDER
    Pete verwandelt sich in eine Puppe und Sam in ein Wolfskrokodil — Johnny, der „Süße", verschwindet in einem Teich — Eine „Königin" erweist sich dankbar

    Als die Gefahr vorüber war, betrachtete Sam Pete eingehend.
    „Fein siehst du aus!" gab er neidlos zu. „Wie Karl der Große nach der Völkerschlacht bei Leipzig! Oder wie —" Weiter kam er nicht. Das Abenteuer ging weiter!
    In diesem Augenblick wurde nämlich die andere Tür geöffnet; sie hatten bisher gar nicht gewußt, daß noch eine zweite Tür vorhanden war. Ein kleiner, mickriger Mann kam herein. Ehe Pete wußte, wie ihm geschah, wurde er unsanft bei den Schultern gepackt.
    „Wer hat denn diesem Sassafras den komischen Bart umgehängt?" schimpfte der Mann ärgerlich. „Keine Zeit, jetzt noch etwas daran zu ändern — muß eben so spielen!"
    Pete begriff, was los war und machte sich auf einiges gefaßt. Der Mann schien kurzsichtig zu sein; er hatte bisher noch gar nicht gemerkt, daß dieser Sassafras keine Puppe war. Pete beschloß, die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Das schien ihm besser als für einen Schokoladendieb gehalten zu werden. Also machte er seinen Körper steif, und das war gut so, denn in derselben Minute griff ihm der Mann unter die Schultern, hob ihn hoch und schleppte ihn fort. Sam stand wie angewurzelt, starrte ihm nach und wußte nicht, was er nun tun sollte. Er vergaß sogar, den Mund, den er vor Staunen weit aufgerissen hatte, wieder zu schließen. Er merkte überhaupt erst, daß er ihn offen hatte, als sich eine Fliege darin fing und nicht wieder hinaus konnte.
    Pete spähte mit wachen Augen umher; die Sache machte ihm plötzlich Spaß. Er war also die Puppe, die als nächste in diesem Stück, das er nicht kannte, auftreten sollte! Nun, er wollte den Leuten schon zeigen, wie Theater gespielt werden mußte.
    Der Mann trug ihn in einen schmalen, überdachten Raum hinter der Bühne. Hier hantierten bereits zwei andere eifrig herum. Pete glaubte zu wissen, wie die Sache vor sich ging: Die großen, schweren, beinahe lebensechten Puppen liefen auf flachen
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