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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika
Autoren: Elfie Ligensa
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heißt Metro.« Charlotte umarmte ihre Mutter. »Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ihr uns in Berlin besucht. Dann fahren wir einmal nach Hamburg, wenn du magst, aber auch nach Paris. Und die Zeit in der französischen Metropole werden wir gemeinsam in vollen Zügen genießen – das wird wunderbar werden.« Ihre schönen blauen Augen strahlten vor Vorfreude. »Schade nur, dass Olivia und Victor nicht mitkommen können. Aber dann ist ihr Baby gerade mal ein paar Wochen alt.« Sie lachte. »Wer hätte gedacht, dass aus meinem ungestümen Bruder mal ein so zärtlicher Ehemann und hervorragender Arzt wird! Du kannst stolz auf ihn sein, Mama.«
    Â»Ja, er hat einen sehr guten Ruf in Kapstadt. Seine Praxis floriert. Und Olivia ist bezaubernd – und sein guter Geist. Ihre Liebe hat Victor erst zu dem Mann gemacht, der er heute ist.«
    Hufgetrappel erklang, zwei Reiter kamen langsam auf den Hof geritten. Im nächsten Moment schrien Anna-Maria und Benjamin laut auf.
    Â»Was ist denn los?« Charlotte lief die drei Stufen hinunter und eilte in Richtung der Stallungen. »Nein!« Vor Entsetzen schlug sie die Hände vors Gesicht.
    Blutüberströmt sank David vom Pferd, er hatte sich nur noch mit Mühe die letzten Minuten im Sattel halten können. Auch Peter Dielburgs Kleidung war am linken Arm zerfetzt und blutverschmiert.
    Â»Hilf David!« Peter Dielburg wies auf den Mann, der ebenso verzweifelt wie vergebens versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Sein Gesicht war an der linken Seite verquollen, eine Platzwunde über dem linken Auge blutete immer noch.
    Er stöhnte unterdrückt auf, als Charlotte ihm unter die Arme griff und ihn stützte, so gut sie es vermochte. Drei, vier Schritte schaffte er, dann sank er laut aufstöhnend auf die Knie. »Ich … ich kann nicht …«
    Â»David! O mein Gott!« Karoline hastete auf ihn zu, gemeinsam mit Charlotte gelang es, den Schwerverletzten bis zur Veranda zu bringen. Halb ohnmächtig hing David in einem der Korbsessel, er hielt die Augen geschlossen und atmete schwer.
    Â»Ruft Pandu, er muss uns helfen!«, rief Charlotte ihren Kindern zu.
    Aber da kamen schon Pandu und Jamie, ein junger Mulatte, herbeigeeilt. Gemeinsam brachten sie David in sein Schlafzimmer. Der Stallmeister half Karoline, dem jetzt Besinnungslosen Jacke und Hemd auszuziehen.
    Â»Nein … o nein!« Entsetzt sah Karoline auf die blutigen Striemen, die sich quer über Davids Brustkorb zogen. Zwei Schusswunden am linken Oberarm bluteten stark. »Wer hat dir das angetan?« Mit zitternden Fingern streichelte sie Davids Gesicht, doch der Verwundete reagierte nur mit einem unterdrückten Stöhnen.
    Â»Er braucht einen Schluck Wein, der wird ihn beleben und neue Kraft geben.« Pandu zog David Bernhard die Stiefel und die Hose aus.
    Â»Ja … ja, du hast recht.« Karoline straffte sich und eilte zur Tür.
    Als sie mit einer Weinkaraffe zurückkam, hielt die Ohnmacht David immer noch umfangen, es gelang nicht, ihm ein wenig Wein einzuflößen.
    Â»Emmi kommt gleich mit dem Verbandszeug.« Karoline beugte sich über ihren Mann, vorsichtig tastete sie die Wunden ab. »Die Blutungen müssen zum Stillstand gebracht werden, das ist das Wichtigste.« Sie richtete sich ein wenig auf und sah Pandu an. »Ich denke, die Kugeln sitzen nicht allzu tief. Du kannst mir helfen, nicht wahr?«
    Â»Ja.« Pandu nickte. Sein breites, gutmütiges Gesicht wirkte auf einmal kantig, die Wangenmuskeln spielten. »Wenn ich denjenigen erwische, der Mister David das angetan hat …« Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Vorsichtig wurde die Tür geöffnet, Peter Dielburg kam herein. Er hatte die letzten Worte des Stallmeisters gehört. »Es waren vier Kerle, die uns überfallen haben«, sagte er.
    Â»Buren? Wir haben vor einigen Tagen schon gehört, dass es zwischen ihnen und dem britischen Empire wieder einmal kriegerische Auseinandersetzungen geben soll.« Karoline schüttelte den Kopf. »Warum muss es immer irgendwelche Scharmützel hier in der Gegend geben?«
    Der deutsche Diplomat schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wer es war. Zumindest schienen es keine Weißen zu sein, die unter Paul Kruger kämpfen. Es waren zerlumpte, wilde Kerle. Aber sie waren voller Hass auf David.« Er zögerte, dann fuhr er fort: »Mich haben sie wüst
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