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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition)
Autoren: Petra Horst
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Amerikaner sind, er kann es ihren Aufnähern an den Kampfanzügen entnehmen. Eine Einheit aus Arizona, seinem Heimatstaat. Aber er fragt nicht weiter nach. Eigentlich ist es ihm egal, wem sie ihre Rettung verdanken. Die Hauptsache ist, dass sie es geschafft haben. Er merkt jetzt erst, wie müde er ist, wie sehr ihn die Ereignisse der vergangenen Tage mitgenommen haben. Und obwohl dies sein erster Flug in einem Helikopter ist, gelingt es ihm nicht mehr, seine Augen offen zu halten.
    Sein Kopf dröhnt noch immer von der Explosion, das Brummen der Motoren, das sanfte Schaukeln während des Fluges. Wenige Minuten später ist er tief und fest eingeschlafen.

Gegen Abend
     
    Als jemand eine Hand auf seine Schulter legt, schrickt er zusammen. Er benötigt einen Augenblick, um sich zu orientieren. Das erste, was ihm auffällt, ist, dass es still ist, um ihn herum. Keine Motorengeräusche, keine Stimmen, nur der leise Wind, welcher draußen weht. Dann bemerkt er erstaunt, dass er wieder alles hören kann, sogar das Pfeifen des Windes. Er öffnet seine Augen jetzt ganz, erkennt das Gesicht von Carlos über sich, welcher ein wenig belustigt wirkt, als Joshua ihn so erstaunt ansieht.
    „Da bietet man einem Knaben wie dir mal etwas Besonderes, und was tust du? Verschläfst die ganze Angelegenheit! Ich muss mich doch sehr wundern.“
    Er wartet einen Moment, sieht Joshua noch einmal fragend an.
    „Wir fühlst du dich jetzt? Ausgeruht? Können wir noch ein wenig weiterfahren, oder soll ich dir lieber ein Hotelzimmer buchen? Allerdings denke ich, dass du diese ganze Geschichte lieber ebenso schnell abschließen willst, wie ich. Oder irre ich mich in diesem Punkt?“
    Joshau weiß erst gar nicht so genau, was Carlos mit dieser Andeutung meint. Dann aber dämmert es ihm.
    „Sind wir schon in den Staaten? In Arizona?“
    Als er sieht, das der Soldat daraufhin nickt, beeilt er sich, sich zu erheben. Er folgt Carlos anschließend, heraus aus dem Hubschrauber, auf ein staubiges Rollfeld. Es befindet sich direkt neben mehreren, großen Hangars, in denen sich weitere Maschinen dieser Art befinden.
    Ein Flugplatz, vermutet er, wohl eine Militärbasis oder etwas Ähnliches.
    Er beeilt sich, als er sieht, dass Carlos zu einem in der Nähe abgestellten Jeep geht, steigt ebenfalls ein, als man ihn dazu auffordert. Er darf diesmal sogar vorne Platz nehmen, neben Carlos. Als dieser gleich darauf den Wagen startet, kann er sich allerdings nicht mehr beherrschen. Er muss unbedingt zuerst eine Frage loswerden.
    „Wie geht es Rico? Was ist mit ihm, wo hat man ihn hingebracht?“
    Carlos schaltet den Motor noch einmal aus, wendet sich ihm zu. Er sieht ihn ernst an, scheint einen Moment zu überlegen, bevor er ihm antwortet.
     
    „Hör zu, mein Junge. Ich darf dir darüber keine Auskunft geben. Wenn ich dich heute wieder bei deinen Leuten abliefere, musst du alles, was du von Rico oder mir weißt, aus deinem Gedächtnis streichen. Miles wird es dir bestimmt ebenfalls erklären.
    Du wirst uns nie wiedersehen, du musst unsere Namen und all das, was zwischen uns passiert ist, vergessen. Wir werden dich ebenfalls vergessen ... , das alles dient alleine deinem Schutz, wenn du verstehst, was ich meine? Nie dürfen sie etwas über dich herausfinden ...“
    Als er das sagt, sieht er ihm eindringlich in die Augen. Joshua nickt kurz. Ja, er versteht das sehr gut. Nur zu deutlich hat er erleben müssen, mit welchen Leuten er sich da eingelassen hat. Trotzdem würde er gerne wissen, ob es Rico gut geht. Immerhin hat dieser Mann ihm das Leben gerettet.
    Aber als Carlos nun erneut den Motor startet, sieht er ihn nicht mehr an. Er konzentriert sich scheinbar nur noch auf ihren Weg, auf die Straße, die von der Militärbasis wegführt. Auch Joshua blickt nun nach vorne, er hängt seinen eigenen Gedanken nach. Sie fahren durch die Wüste, mehrere Stunden lang. Durch die hereinbrechende Dunkelheit, zurück in sein früheres Leben. Wenn es dieses überhaupt noch gibt ...

Drei Uhr fünfzehn
     
    Er sitzt in einem langen, nur wenig beleuchteten Gang. Der Stuhl ist unbequem, so, wie eigentlich alle Stühle bei Behörden. Wahrscheinlich will man bereits dadurch die Geduld der Menschen prüfen, welche dorthin kommen, um ihre Anträge zu stellen.
    Man hat ihn angewiesen, zu warten, aber das ist nun bereits eine gute halbe Stunde her. Er starrt auf die gegenüberliegende Wand, fixiert einen Punkt, genau auf Höhe seiner Augen, und versucht, ein wenig nachzudenken. Sein
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