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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition)
Autoren: Petra Horst
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ich, dass es erst einmal das Beste sein wird, du hörst mir noch ein wenig weiter zu, bevor du über einen Anwalt oder dergleichen nachdenkst!“
    Der Chefinspektor sagt das so überzeugend, dass Joshua zunächst nur nicken kann. Er schluckt einmal schwer, dann wartet er auf das, was nun kommt.
    „O.K., ich denke, du bist ein schlaues Bürschchen. Schließlich besitzt du ein Stipendium für die Highschool, da muss man schon was auf den Kasten haben. Dann hör mir mal weiter zu, vielleicht verstehst du anschließend besser, um was es für dich geht. Ich denke, um ziemlich viel!“
    Bevor er fortfahren kann, atmet der Inspektor einmal tief durch, er sieht Joshua mit einem eindringlichen, ernsten Blick an ...
     
    „In deinem Blut wurde Methamphetamin gefunden, zusätzlich noch einige ähnliche Begleitstoffe, das hat unser Doc herausgefunden. Zweifel gibt es daran jedenfalls keine, er kennt sich verdammt gut damit aus, hat sicher, so wie ich ihn kenne, alles doppelt und dreifach durchgecheckt, damit es vor Gericht jedem Gutachter und Zweifler standhält ... Und du bist ja in diesem Zusammenhang wirklich kein Einzelfall ... Alles deutet darauf hin, dass das Zeug irgendwo zusammengekocht wurde, in einem Hinterhoflabor oder sonst wo. Üblicherweise wird dieser Dreck dann in Diskotheken verkauft, wahrscheinlich auch dort, wo du mit deinen sauberen Freunden warst. Vielleicht ist ja tatsächlich etwas dran, an dem, was du dem Doc erzählt hast ... , ich meine, dass du keine Drogen nimmst. Fest steht aber, dass du das Zeug in deinem Blut hattest, als du in die Polizeikontrolle geraten bist, dass du vollgedröhnt warst, keinesfalls fahrtüchtig, ... und trotzdem am Steuer eines geklauten Pick-Ups gesessen hast.
    Und auch, dass du versucht hast, abzuhauen. Jede Sache ist alleine schon schlimm, zusammengenommen umso schlimmer. Wenn ich dir außerdem noch sage, dass, im Falle einer Verurteilung, die Mindeststrafe, die das Gericht bei einem Drogendelikt wie diesem verhängen muss, fünf Jahre Gefängnis lautet, dann sollte dir, spätestens jetzt, absolut klar sein, dass du in großen Schwierigkeiten steckst.
    Wenn ich das geklaute Auto, das Durchbrechen der Polizeiabsperrung, das Fahren unter Drogeneinfluss dazurechne ... , nun, ich denke, kein Gericht dieses Staates, wird einen wie dich, für weniger als sieben, acht Jahre in den Bau schicken!
    Und dabei ist es völlig unerheblich, ob du das Zeug selbst zu dir genommen hast, oder es dir von jemandem untergejubelt wurde. Im Zweifel kannst du das sowieso nicht beweisen. Du siehst, du hast wirklich eine Menge Schwierigkeiten!“
     
    Als er das gesagt hat, dreht er sich langsam um und geht zum Fenster herüber. Er will dem Jungen etwas Zeit lassen, über diese Dinge nachzudenken, bevor er weiteres mit ihm bespricht. Fast genau wie damals , denkt er. Auch der Bruder des Jungen hat hier gesessen. Allerdings sicher nicht ganz unschuldig an den Dingen, die man ihm vorgeworfen hat . Nein, er hat nachweislich einige Zeit mit dem Zeug gehandelt, bevor man ihn schließlich, bei einem dieser Geschäfte, auffliegen ließ. Trotzdem, auch damals sind mir bereits Zweifel gekommen , kommt es ihm in den Sinn. War die hohe Strafe, zu der man den jungen Mann letztlich verurteilt hat, wirklich gerechtfertigt?. Zehn Jahre Gefängnis lautete das Urteil gegen ihn, die übrigen Angeklagten, seine „weißen“ Freunde aus gutem Hause, kamen mit Bewährungsstrafen davon. Ein halbes Jahr später war er dann tot. Im Gefängnis erstochen, als er einem Freund zur Hilfe kommen wollte. Man darf in diesem Staat eben nicht die falsche Hautfarbe besitzen, oder den falschen Namen, oder beides. Er seufzt einmal leise . Es müsste vieles anders laufen!

 
Mittagszeit
     
    „Ich denke, du hast genug Zeit gehabt, nachzudenken, mein Junge. Vielleicht willst du uns ja jetzt einmal deine Version der Geschichte schildern. Wenn du dich wieder daran erinnerst, natürlich.
    Ich würde sie wirklich gerne hören, auch wenn ich kaum glaube, dass sie deinen Richter interessieren wird, bei den erdrückenden Beweisen gegen dich.“
    Chefinspektor Miles setzt sich jetzt auf den Stuhl, direkt gegenüber des Jungen. Er verschränkt die Arme vor der Brust und wartet geduldig ab, was nun kommt. Joshua schluckt einmal schwer. Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich erinnere mich nur bruchstückhaft an diesen verhängnisvollen Abend, und ich weiß immer noch nicht, wie diese Droge in meinen Körper gekommen ist. Auch dass die
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