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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende
Autoren: Robert Ludlum
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einmal—du solltest ihn nicht überfallen. Meinetwegen nennst du das die vielgerühmte weibliche Intuition, aber erschrecke ihn nicht... Das könnte Ärger geben.«
    Osterman sprang in den Pool und schwamm die sechsunddreißig Fuß bis zum anderen Ende unter Wasser. Leila hatte nur teilweise recht, dachte er. Tanner war in der Tat ein kompromißloser Nachrichten-Mann, aber außerdem war er auch ein sensibles und sensitives menschliches Wesen. Tanner war kein Narr, er sah, was um ihn herum geschah – überall. Das war unvermeidbar.
    Das Ganze lief auf das Überleben des Individuums hinaus.
    Es lief darauf hinaus, daß man das tun konnte, was man tun wollte. Einen >Exorzismus< schreiben, wenn man dazu imstande war. Ohne sich den Kopf über den Absatz von Deodorants im Staate Kansas zu zerbrechen.
    Bernie tauchte auf und hielt sich tief atmend am Poolrand fest. Dann stieß er sich ab und schwamm in langsamen Zügen zu seiner Frau zurück.
    »Habe ich dich in die Ecke geboxt?«
    »Das konntest du nie.« Leila sprach, ohne von ihrem Block aufzublicken. »Es hat einmal eine Zeit in meinem Leben gegeben, da dachte ich, dreißigtausend Dollar wären alles Geld der Welt. Das Haus Weintraub in Brooklyn war nicht gerade der größte Kunde der Chase Manhattan Bank.« Sie riß die oberste Seite ab und sicherte sie mit einer Pepsi-Cola-Flasche.
    »Das Problem hatte ich nie«, sagte Bernie und trat Wasser. »Die Ostermans sind in Wirklichkeit eine unbekannte Nebenlinie der Rothschilds.«
    »Ich weiß. Deine Rennfarben sind dunkelbraun und kürbisorange. «
    »Hey!« Bernie klammerte sich plötzlich am Beckenrand fest und sah seine Frau erregt an. »Habe ich dir das erzählt?
Der Trainer hat heute morgen aus Palm Springs angerufen. Dieser Zweijährige, den wir gekauft haben, ist die sechshundert Meter in einundvierzig Sekunden gelaufen!« Leila Osterman ließ den Block auf ihren Schoß fallen und lachte. »Weißt du, wir sind schon unmöglich! Und du willst Dostojewski spielen! Ich verstehe, worauf du hinaus willst ... Nun, eines Tages.«
    »Sicher. Und unterdessen solltest du ein Auge auf Kansas, und das andere auf deine albernen Pferdchen haben.«
    Osterman lachte und schwamm zur anderen Seite des Pools. Er dachte wieder über die Tanners nach. John und Ali Tanner. Er hatte sich in der Schweiz nach ihnen erkundigt. Zürich war begeistert.
    Bernard Osterman hatte seine Entscheidung getroffen. Irgendwie würde er seine Frau überzeugen.
    Er würde am nächsten Wochenende ernsthaft mit John Tanner reden.
     
    Danforth ging durch den engen vorderen Korridor seines Hauses in Georgetown und öffnete die Tür. Laurence Fassett von der Central Intelligence Agency lächelte und streckte ihm die Hand hin.
    »Guten Abend, Mr. Danforth. Andrews hat mich aus McLean angerufen. Wir sind uns erst einmal begegnet – Sie erinnern sich bestimmt nicht. Ist mir eine große Ehre, Sir. «
    Danforth sah diesen ungewöhnlichen Mann an und erwiderte das Lächeln. In der CIA-Akte stand, daß Fassett siebenundvierzig war, aber Danforth kam er viel jünger vor. Die breiten Schultern, der muskulöse Nacken, das faltenlose Gesicht unter dem kurz-gestutzten blonden Haar: alles das erinnerte Danforth an seinen herannahenden siebzigsten Geburtstag.

    »Natürlich erinnere ich mich. Bitte kommen Sie doch herein. «
    Als Fassett in den Flur trat, fiel sein Blick auf einige Degas-Aquarelle an der Wand. Er trat einen Schritt näher. »Sind die schön.«
    »Ja, das sind sie. Sind Sie Fachmann, Mr. Fassett?«
    »O nein. Nur ein begeisterter Amateur... Meine Frau war Künstlerin. Wir waren viel im Louvre.«
    Danforth wußte, daß er besser nicht über Fassetts Frau redete. Sie war Deutsche gewesen – mit Bindungen nach Ost-Berlin. Sie war in Ost-Berlin getötet worden.
    »Ja, ja natürlich. Bitte kommen Sie. Grover sitzt draußen. Wir haben uns das Woodward-Programm auf der Terrasse angesehen.«
    Die beiden Männer traten auf die mit Ziegeln und Naturstein bedeckte hintere Terrasse. George Grover erhob sich aus seinem Stuhl.
    »Hello, Larry. Jetzt geraten die Dinge langsam in Bewegung. «
    »Sieht so aus. Mir kann es nicht schnell genug gehen.«
    »Das gilt, glaube ich, für uns alle«, sagte Danforth. »Nehmen Sie einen Drink?«
    »Nein, danke, Sir. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich das so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    Die drei Männer nahmen an dem mit Keramikplatten belegten Tisch Platz. »Dann wollen wir doch gleich anfangen«, sagte
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