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Das neue Rueckentraining

Das neue Rueckentraining

Titel: Das neue Rueckentraining
Autoren: GU
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Rücken werden also sämtliche körpereigenen Informationen gesammelt und an das Gehirn und die dazugehörenden zentralen Einheiten weitergeleitet. Das geschieht auf zwei Wegen: Der erste Weg ist vom Gehirn über den Rückenmarkskanal in die Muskeln hinein. Hier handelt es sich um Informationen zur Anspannung und Entspannung der Muskeln. Der zweite Weg läuft genau umgekehrt, nämlich von den Muskeln über den Rückenmarkskanal zum Gehirn. Er informiert über die Anspannung der Muskeln (etwa wie stark), über die Stellung von Gelenken, über Berührungen und Bewegungen. Alle diese Informationen werden im Rücken gesammelt, gebündelt und der zentralen Verarbeitung im Gehirn zugeleitet. Damit ist der Rücken neben dem Gehirn das bestinformierte Organ. Über sämtliche im Körper ablaufenden Geschehnisse weiß er jederzeit Bescheid und kann auf sie Einfluss nehmen. Verschaltungen von Muskeln oder Gewebestrukturen wie Bänder und Sehnen mit den Nerven halten ihn ständig auf dem Laufenden. Selbst Gefühle – positive, wie etwa Anerkennung, und negative, wie beispielsweise Überforderung – bleiben ihm nicht verborgen. Und er reagiert entsprechend. Deswegen ist Ihr Rücken ein Spiegelbild Ihres Befindens und Ihrer momentanen Leistungsfähigkeit.
    GU-ERFOLGSTIPP
Halten Sie Ihre Nerven in Bewegung!
    Über die Nerven machen wir uns oft überhaupt keine Gedanken, dabei müssen auch sie gepflegt werden. Wussten Sie eigentlich, dass Nerven auch gedehnt werden können und müssen? Nerven müssen mobil sein und jeder Bewegung folgen können, damit keine Probleme entstehen. Allein das »dicke Rückenmark« kann bis zu sieben Zentimeter länger werden. Und gerade auch der Ischiasnerv muss flexibel bleiben, sonst »zwickt« er. Machen Sie Ihren Nerven zuliebe unsere Dehnübungen 9 bis 14 ( >  bis > ).

Die Sprache des Rückens
    Ihr Rücken kann Ihnen viel erzählen, denn er hat eine eigene Sprache. Sie nennt sich »Propriozeption« (lateinisch proprius = eigen, receptio = Empfindung) und basiert auf kleinen Organen, den Rezeptoren. Diese nehmen Reize auf und leiten sie über Nervenbahnen dorthin, wo der Mensch sie verarbeiten kann: ins Gehirn. Die meisten Informationen unterdrückt der menschliche Organismus, weil sie ihm nicht wichtig scheinen. Wenn Sie sich jedoch auf sie konzentrieren, werden die Signale verständlich.
    Der Rücken selbst ist – mit Ausnahme der Halswirbelsäule – nicht mit diesen kleinen Kommunikationswundern gesegnet. Aber sie reichen aus, um zu verstehen, was Ihnen Ihr Rücken mitteilt: ob es ihm gut, weniger gut oder gar schlecht geht. Hören Sie hin, damit Sie ihn besser kennen lernen und seinen Forderungen nachkommen können. Sie werden staunen, was Sie plötzlich alles spüren.
Die Rezeptoren – wichtige Messfühler
    Aus der Tiefe des Körpers werden ständig Informationen über die Spannung der Muskulatur, die Stellung der Gelenke, über Druck, Schmerz, Kälte und Wärme gesendet, und bei Bewegungen wird sogar die Geschwindigkeit ermittelt. So erfahren Sie, wie Sie gerade sitzen oder stehen. Wie viel Kraft Sie aufwenden müssen, um eine Tasse Tee oder einen Kasten Mineralwasser zu heben. Oder wie der Fuß im Sand oder auf unebenem Rasen im Park aufgesetzt werden muss. Besonders an den empfindsamen Zonen der Füße und der Hände besitzen wir viele dieser Messfühler. In den Muskeln der Finger befinden sich etwa 120 Stück pro Gramm Muskelmasse. Am Rumpf, und hier besonders an der Wirbelsäule, gibt es verhältnismäßig wenige: Pro Gramm Muskelmasse befinden sich dort nur fünf Messfühler. Deshalb sind wir an Händen und Füßen so sensibel und am Rücken dagegen vergleichsweise unsensibel. Das erklärt, weshalb Sie oft gar nicht merken, was mit Ihrem Rücken geschieht. Dabei sind die Rezeptoren mit einer Sirene oder einem Blaulicht vergleichbar – mit einem kleinen Unterschied: Sie warnen nicht nur, sie signalisieren auch, wenn Sie sich wohlfühlen.
    GU-ERFOLGSTIPP
REZEPTOREN WARNEN AUCH IM ALLTAG
    Wenn Sie am Arbeitsplatz längere Zeit starr sitzen, werden einige Muskelgruppen durch die einmal eingenommene Position überfordert. Dies melden Ihnen die Rezeptoren sofort. Sie senden Warnsignale aus, wann immer ihnen etwas nicht gefällt. Hören Sie besonders in belastenden Situationen darauf. Falls Ihnen das nicht gleich gelingt, sollten Sie vorsichtshalber automatisch etwas tun: Wechseln Sie spätestens nach zehn Minuten Ihre Sitzposition, damit die Muskeln nicht überfordert
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