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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus
Autoren: Stephen Baxter
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ist…«
    »Es ist wahr«, sagte Cornelius. »Kommen Sie endlich zur Sache, Malenfant. Die Wahrheit ist, dass er mehr tun will als nur Raketen zünden. Er will ein Raumschiff bauen – das heißt eine ganze Flotte von Raumschiffen – um sie von hier aus zu starten, im Herzen der Wüste und zu den Asteroiden zu schicken.«
    Malenfant sagte nichts.
    Della war sichtlich verärgert. »Deshalb bin ich aber nicht hergekommen.«
    »Malenfant, Sie haben unsre volle Unterstützung«, sagte Cornelius. »Eine Mission zu einem NEO, einem erdnahen Objekt, ist in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht durchaus sinnvoll: der erste Schritt zur kurz-bis mittelfristigen Expansion ins All. Und langfristig würde es den Unterschied machen.«
    »Welchen Unterschied?« fragte Della.
    »Den Unterschied zwischen dem Überleben der menschlichen Spezies und ihrer Auslöschung«, sagte Cornelius beiläufig.
    »Dann sind Sie also gekommen, um mir das zu sagen, Sie Frett-chengesicht?« knurrte Malenfant. »Dass ich die Welt retten soll?«
    »Wir halten das jedenfalls für möglich«, sagte Cornelius ungerührt.
    Della runzelte die Stirn und zog skeptisch die Brauen hoch.
    »Wirklich? Dann verraten Sie uns doch, wie die Welt enden wird.«
    »Wir wissen nicht wie. Aber wir glauben zu wissen wann. In zweihundert Jahren.«
    Die Zahl – die genaue Prognose – verschlug ihnen die Sprache.
30
    Malenfant ließ den Blick von seiner skeptischen Ex-Frau über die stirnrunzelnde Kongressabgordnete bis zum mysteriösen Pro-pheten schweifen, und Emma erkannte, dass er sich in die Enge getrieben fühlte – was untypisch für ihn war.
    ■
    Malenfant fuhr sie zum Bürocontainer zurück. Niemand sagte ein Wort während der Fahrt. Sie sinnierten vor sich hin und schienen sich in Gegenwart der anderen unbehaglich zu fühlen. Nur der in Gedanken versunkene Cornelius wirkte zufrieden.
    Im Container servierte Malenfant ihnen Getränke, Bier, Limona-de und Wasser, und dann traten sie hinaus in die kalifornische Wüste.
    Verstärkte und verzerrte Stimmen waberten über den festgebacke-nen Boden, während ein langsamer Countdown ablief.
    Malenfant schaute ständig auf die Uhr. Es war eine protzige Rolex. Keine Implantate oder Aktiv-Tattoos für Reid Malenfant, nein danke. Für einen Mann mit seinen Visionen von der Zukunft, sagte Emma sich, war er ziemlich stark in der Vergangenheit verwurzelt.
    Die Zündung erfolgte.
    Emma sah einen Lichtfunken, eine beinahe unsichtbare Flamme an der Basis des Prüfstands und wallenden weißen Rauch. Und dann brandete der Lärm gegen sie an, ein atonales Knattern, das die Luft zerriss. Der Boden erzitterte, als ob sie Zeugen eines gewaltigen Naturereignisses würden, eines Wasserfalls vielleicht oder eines Erdbebens. Aber das hier war nichts Natürliches.
    Malenfant hatte sie einmal zu einem Shuttle-Start mitgenommen. Sie hatte damals Tränen in den Augen gehabt – aus schierer Begeisterung über die Macht, die dem Gerät von Menschen verlie-31
    hen worden war. Nun traten ihr unwillkürlich wieder Tränen in die Augen, selbst beim Anblick dieses kläglichen, amputierten Schiffs, das in seinem Stahlkäfig gefangen und am Boden ver-schraubt war.
    »Cornelius hat Recht. Nicht wahr, Malenfant?« sagte sie. »Du hast mich seit Monaten belogen. Vielleicht sogar seit Jahren.«
    Malenfant berührte sie am Arm. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich weiß. Ich habe sie selbst miterlebt. Du verdammter Kerl«, flüsterte sie. »Es gibt hier noch viel zu tun, Malenfant.«
    »Wir packen das«, sagte Malenfant. »Wir kriegen diesen Cornelius und seine Gurkentruppe schon in den Griff. Wir kriegen überhaupt alles in den Griff. Das ist erst der Anfang.«
    Cornelius Taine schaute mit glasigen Augen zu.
    Bill Tybee:
    Mein Name ist Bill Tybee.
    … Funktioniert dieses Ding überhaupt? Ach du Scheiße. Noch mal von vorn.
    Hi. Mein Name ist Bill Tybee, und dies ist mein Tagebuch.
    Nun, so eine Art Tagebuch. Es ist eigentlich ein Brief an dich, June. Es ist eine Schande, dass wir nicht persönlich miteinander sprechen dürfen, aber ich hoffe, das ist ein Ausgleich dafür, dass du an deinem Geburtstag nicht zu Hause sein kannst – zumindest ein kleiner. Du weißt, dass Tom und Klein-Billie dich vermissen.
    Ich werde dir an Weihnachten wieder einen Brief schicken, falls du dann immer noch nicht zurück bist, und ich werde eine Kopie ziehen, damit wir sie uns nach deiner Rückkehr zusammen ansehen können.
    Schau dir mal das Haus an.
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    Das ist
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