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Das Multiversum Omnibus

Das Multiversum Omnibus

Titel: Das Multiversum Omnibus
Autoren: Stephen Baxter
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Es ist eine Verantwortung, der wir uns stellen müssen.
    Ich will Ihnen einen gangbaren Weg zu einer unendlichen Zukunft für die Menschheit aufzeigen, eine Zukunft mit unbegrenztem Potenzial. Und Sie wissen auch, dass es sich eines Tages für Sie auszahlen wird: Geld für Saatgut, das ist alles, damit wir den ersten Schritt tun können – selbst finanzierend schon auf mittlere Sicht – jenseits der Grenze der Erde. Aber ich möchte, dass Sie verstehen, weshalb ich das tue. Wieso ich es tun muss.
    Wir können es schaffen. Wir werden es schaffen. Wir sind auf uns gestellt. Es liegt nur an uns.
3
    Dies ist erst der Anfang. Begleiten Sie mich.
    Ich danke Ihnen.
    Michael:
    Das ist es, was ich gelernt habe, Malenfant. Ich sage dir, wie es ist, wie es war und wie es sein wird.
    Im Nachglühen des Urknalls breiteten die Menschen sich in Wellen im Universum aus, trugen ihre Händel aus, waren fruchtbar und mehrten sich, vergingen und entwickelten sich weiter. Es gab Kriege und Liebe, es gab Leben und Tod. Bewusstseine vereinigten sich zu Strömen des Bewusstseins oder lösten sich in glitzernde Tropfen auf. In gewissem Sinn erlangten sie sogar Unsterblichkeit, eine Kontinuität der Identität durch Fortpflanzung und Verschmelzung über Milliarden Jahre hinweg.
    Überall fanden sie Leben.
    Nirgends fanden sie Intelligenz – außer der, die sie selbst mit-brachten oder erschufen –, die mit menschlichen Leistungen sich zu messen vermochte.
    Mit der Zeit erloschen die Sterne wie Kerzen. Doch die Menschen zehrten vom ›Fett‹ der Gravitation und erlangten eine Macht, die in früheren Zeiten unvorstellbar gewesen wäre.
    Sie erfuhren von anderen Universen, aus denen das ihre sich entwickelt hatte. Diese frühen, einfachen Realitäten waren bar jegli-chen Bewusstseins, ein sich verzweigender Baum der Leere, der weit in die Hyper-Vergangenheit ausgriff.
    Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, wie die Intelligenz jener Ära – die Krone der Spezies, eine Rasse, die hundert Milliarden mal älter war als deine Menschheit, Malenfant – mental strukturiert war. Sie schien nach nichts zu streben, sich nicht zu vermehren, nicht einmal zu lernen.
4
    Sie hatte nichts mit uns gemeinsam, den Nachfahren des Nachglühens.
    Nichts außer dem Willen zu überleben. Und selbst das wurde ihnen mit der Zeit verwehrt.
    Das Universum alterte: Es wurde gleichförmig, unwirtlich, lebensfeindlich und schließlich tödlich.
    Es folgte ein Zeitalter des Kriegs, die Auslöschung von Milliarden Jahre alten Erinnerungen, ein Feuerwerk der Identität. Dann folgte ein Zeitalter des Suizids, als die Besten der Menschheit die Selbstvernichtung der weiteren sinnlosen Zeitvergeudung und dem Überlebenskampf vorzogen.
    Die großen Ströme des Bewusstseins trockneten aus und versieg-ten.
    Doch ein Rest überdauerte: ein Rinnsal der Unbeugsamen, die sich noch immer weigerten, der Dunkelheit zu weichen und hin-zunehmen, dass das unerbittlich alternde Universum ihnen die Schlinge um den Hals immer weiter zuzog.
    Bis sie schließlich erkannten, dass das falsch war. So weit hätte es nicht kommen dürfen.
    Die letzten Bewohner des Unterlaufs – zum Äußersten entschlossen und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte – verbrannten die letzten Ressourcen des Universums und griffen nach der tiefsten Vergangenheit aus. Und – siehe da.
    Beobachte den Mond, Malenfant. Beobachte den Mond. Es nimmt seinen Anfang…
    5
6

7
Was erblickst du
    Im finstren Hinterhof und Abgrund der Zeit?

WILLIAM SHAKESPEARE
8
Emma Stoney:
    Emma hatte wohl gewusst, dass Reid Malenfant – gescheiterter Astronaut, ihr Ex-Mann und derzeitiger Chef – Space Shuttle-Raketentriebwerke aufgekauft und in der kalifornischen Wüste statisch gezündet hatte. Sie hatte geglaubt, das alles sei Teil eines umfangreichen Müllentsorgungs-Programms.
    Sie hatte allerdings nicht gewusst, dass er die Raketen für einen Flug zu den Asteroiden einsetzen wollte.
    Nicht ehe Cornelius Taine ihr davon erzählte.
    Dies, und noch vieles mehr.
    »… Ms. Stoney.«
    Beim Klang der sanften, trockenen Stimme schreckte Emma auf und straffte sich vor der Softscreen.
    Da stand ein Mann vor ihr im weichen Licht ihres Büros in Las Vegas: ein dünner Weißer im Nadelstreifenanzug der Achtziger und mit einem akkuraten Kurzhaarschnitt. »Ich wollte Sie nicht erschrecken. Es tut mir Leid. Mein Name ist Cornelius«, sagte er.
    »Cornelius Taine.«
    Neutraler Akzent. Boston? Er schien um die Vierzig zu sein. Sie sah keine Anzeichen
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