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Das Mondlexikon

Das Mondlexikon

Titel: Das Mondlexikon
Autoren: Christina Zacker
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ein Fest zur Eröffnung des fröhlichen Mai mit all seiner sexuellen Freiheit und dem „Grüntragen“ zu Ehren des neuen Frühlingsgewandes der Mutter Erde. Beltane gehörte zu den höchsten Feiertagen der Kelten. Außerdem galt die „Walpurgisnacht“ als großer Sabbat der Hexen: Die Menschen waren in dieser Nacht vor ihnen sicher, denn die Zauberinnen ritten mit Hexensalbe bestrichen auf dem Besen zum Blocksberg und holten sich dort durch Orgien und Höllenmahl neue magische Kraft. Als drittes großes Fruchtbarkeitsfest (nach Candlemas und Ostara ) feierte man auch in Rom an Beltane die „Nacht des Überschwangs“, der freien Liebe zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Ceres. Bis ins 16. Jahrhundert hinein galt der Brauch, dass Ehebande und Moral in dieser Nacht außer Kraft gesetzt waren. Der Name „Walpurgisnacht“ ist übrigens ein kirchlicher Versuch, dieser Hexennacht nachträglich einen christlichen Stempel aufzurücken: Walpurga soll im achten Jahrhundert eine Heilige gewesen sein, die den Menschen Schutz vor Hexen und Zauberei gebracht hat.
    Blauer Mond: Vollmonde, die zweimal im selben Kalendermonat erscheinen.
    Brachmond: alte Bezeichnung für den Juni. Er deutet an, wie man in früheren Zeiten die Felder bewirtschaftete – als Dreifelderwirtschaft nämlich. Bei diesem System wurde in zweijährigem Wechsel Sommer- und Wintergetreide angebaut, und im dritten Jahr das Feld mit Hackfrüchten bepflanzt. Die letztere Pflanzung nannte man „Brache“; sie wurde meist im Juni ausgebracht.
    Candlemas: Nach altem Brauch gilt Lichtmess oder Candlemas als Hexensabbat und als heidnischer heiliger Tag : Die Kräfte des Mondes verstärkt in dieser Nächten die Hexenkräfte. Diese Initiation der Hexen wurde bei den Kelten Imbolc genannt.
    Chinesischer Kalender: Im alten China wurde ein Lunisolarjahr benutzt. Schaltmonate ergaben hier – ebenso wie in Griechenland beim metonischen Zyklus – die Übereinstimmung von Mondjahr und tropischem Jahr . Es gab allerdings keine genaue Jahreszählung, stattdessen wurden die Jahre durch eine Kombination eines Symbols aus der chinesischen Naturphilosophie und einem Zeichen aus der chinesischen Astrologie bezeichnet. Es existierten zehn Symbole und zwölf Tierzeichen, die jeweils zyklisch durchlaufen wurden. In einem 60-jährigen Zyklus hatte damit jedes Jahr eine eindeutige Bezeichnung. Die einzelnen Zyklen wurden durch die Angabe eines wichtigen Ereignisses oder der Nennung des regierenden Kaisers gekennzeichnet.
    Christi Himmelfahrt: nach christlichem Glauben die Aufhebung Christi ins Himmelreich. Die katholische Feier gehört zum Osterfestkreis. Karfreitag (Tod), Ostern (Auferweckung) und Himmelfahrt hängen heute noch vom Mondkalender ab. Der Himmelfahrtstag ist eng mit Gewitterglauben verknüpft: vielleicht deshalb, weil dieses Fest stets an einem Donnerstag , dem Tag des altgermanischen Donnergottes Thor, gefeiert wird. Nach alter Vorstellung öffnete sich an diesem Tag der Himmel – dadurch entsteht besondere Wettergefahr.
    Christliche Feiertage: beruhen auf heidnischen heiligen Tagen . Durch den Sonnenkalender wurden diese um zwölf Stunden „versetzt“ – und waren fortan verfemt.
    Christmonat: alte Bezeichnung für den Dezember.
    Dezember: Der Monatsname stammt vom lateinischen „decem“ für zehn und ist nach dem römischen Kalender der zehnte Monat.
    Dienstag: nach alter Überlieferung der Tag des Planeten Mars. Der Name kommt vom germanischen Gott Ziu, einem Gott des Krieges und des Gerichts. Dienstag gilt daher von alters her als bester Tag für einen Dienstantritt, ist außerdem günstig für Gerichts- und Vertragssachen, ebenso für Hochzeiten. Diese waren ja in früherer Zeit eher ein wirtschaftlicher Zusammenschluss als die Festigung einer Liebesbeziehung.
    Donnerstag: nach alter Überlieferung der Tag des Planeten Jupiter. Er gilt als Glückstag, beinahe so wie der Sonntag . In der Bezeichnung steckt der germanische Gott Thor oder Donar, und demzufolge ist es auch ein wilder Tag, voller Donner. Manche Arbeit ist verboten, denn in heidnischen Zeiten galt der Donnerstag als Feiertag: In vielen Orten war Gerichts- oder Markttag. Der nachfolgende Freitag war nach christlicher Überzeugung ein ausgesprochener Unglückstag, an dem man am besten gar nicht erst aufstand.
    Erntemond: alte Bezeichnung für den September . Da der Vollmond um diese Jahreszeit ein paar Nächte hintereinander schon am frühen Abend aufgeht, gibt es mehr Helligkeit. Die Bauern
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