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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR
Autoren: LYNNE GRAHAM
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du solltest besser für eine Weile vergessen, dass du mich kennst.“
    „Ich tue einfach so, als hätte ich das nicht gehört“, erwiderte Gwenna in dem sachlichen und entschiedenen Ton, den sie vermutlich auch den Teenagern gegenüber verwendete, die sie unterrichtete. Anfang dreißig, mit kurzem, glänzendem dunklen Haar, strahlte sie für ihre Größe eine erstaunliche Energie und Autorität aus.
    Als Lydia die Tür zu dem kleinen Reihenhaus aufschloss, das sie jetzt für sich gemietet hatte, wandte Gwenna sich sofort in die Küche. „Ich mach uns einen Tee, während du nach oben springst und schnell ein paar Sachen packst.“
    Lydia war wie erstarrt. „Nein, ich komme nicht mit zu dir. Dies ist ein kleiner Ort. Du lebst und arbeitest hier. Auf keinen Fall darf ich dich in meine Probleme mit hineinziehen. Du musst auch an deinen Vater denken. Er hat den Tod deiner Mutter kaum verkraftet. Wir dürfen ihn nicht erneut aufregen.“
    Die betroffene Miene ihrer Cousine verriet Lydia, dasssie genau das richtige Argument vorgebracht hatte.
    „Aber vielen Dank, dass du dich so um mich bemühst“, fügte Lydia liebevoll hinzu.
    Gwennas Augen blitzten zornig auf. „Aber das ist doch keine Frage von bemühen. Du hast das Geld nicht genommen. Wir wissen alle, wer es getan hat!“
    Lydia errötete tief. „Nun, ihr glaubt vielleicht, es zu wissen …“
    „Hör auf!“, fiel Gwenna ihr gereizt ins Wort. „Erwartest du wirklich, dass ich stillschweigend zusehe, wie du für eine den Kopf hinhältst, die sich einen Dreck um dich schert?“
    Kreidebleich wandte Lydia sich ab und schaltete den Wasserkessel ein. Gwenna hatte noch nie das besondere Verhältnis zwischen Lydia und ihrer Mutter verstanden. Während Gwennas Familie ein friedliches, ruhiges Leben hatte genießen dürfen, hatte Virginia immerhin eine familiäre Tragödie und danach eine ganze Reihe unseliger Beziehungen überstanden, woran eine schwächere Frau zerbrochen wäre. „Meine Mutter hat es im Leben sehr schwer gehabt …“
    „Das hat sie dir schon eingeredet, als du fünf Jahre alt warst, und dich so dazu gebracht, sie zu bedienen, während sie über die Schrecken der Mutterschaft stöhnte“, fiel Gwenna ihr ungnädig ins Wort. „Davon abgesehen sollten wir auch nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass deine Mutter und dein Stiefvater es später geschafft haben, jeden Penny auszugeben, den du jemals verdienst hast!“
    „Du kannst ihnen doch nicht die Schuld dafür geben, dass der Nachtklub gescheitert ist und ich vergangenes Jahr alles verloren habe“, begehrte Lydia auf. „Ich war naiv und habe mir eingebildet, das Geld, das ich als Model verdient hatte, würde für den Rest meines Lebens reichen.“
    „Und das hätte es auch getan, wenn du davon nur dich selber und nicht auch noch Virginia und Dennis mit ihrer Riesenvilla und den Luxusautos hättest unterhalten müssen!Außerdem kann ich mir auch nicht vorstellen, dass du ein persönliches Interesse daran gehabt hast, einen Nachtklub zu eröffnen“, meinte Gwenna und seufzte.
    Lydia schwieg. Als sie ihre Arbeit als Model aufgegeben hatte, war damit ihr Stiefvater, der bis dahin ihre Karriere und ihre Finanzen gemanagt hatte, praktisch arbeitslos geworden. War es nicht das Mindeste gewesen, ihm das Kapital für den Nachtklub zu geben? Leider war das Unternehmen gescheitert. Aber Lydia hatte sich mit dem Verlust ihrer finanziellen Sicherheit abgefunden. Mit zweiundzwanzig war sie es längst gewöhnt, sich nach einer Enttäuschung wieder hochzurappeln.
    Gwenna wiederum wünschte sich nichts sehnlicher, als Lydias geldgierige Mutter und ihren diebischen Stiefvater in die Finger zu bekommen. Wie gern hätte sie den beiden, die Lydia als Goldesel der Familie ausgenutzt und sich auf ihre Kosten ein feines Leben im größten Luxus geleistet hatten, einmal ehrlich die Meinung gesagt! „Du musst der Wahrheit ins Auge sehen“, erklärte sie nun energisch. „Virginia hat die Spenden aus deiner Modenschau gestohlen und für sich ausgegeben.“
    Lydia schüttelte müde den Kopf. „Dennis hat sie auf einem Berg Schulden sitzen lassen. Sie ist vermutlich in Panik geraten.“
    „Hör auf, Entschuldigungen für sie zu suchen. Sie hat deine Unterschrift auf den Schecks gefälscht und die Konten von ‚Happy Holidays‘ geplündert. Und nachdem sie alles so gedreht hat, um dich als Schuldige dastehen zu lassen, ist sie jetzt auch noch untergetaucht! Lass dir das nicht von ihr gefallen“, drängte
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