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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth
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fortbewegten, den Eindruck, als ob sie zusammengehörten. Schließlich sagte eine Frau, die sich mit solchen Dingen auskannte, es müsse sich um einen Ballon handeln. Malory hatte so etwas zwar noch nie gesehen, aber ein paar Leute aus dem neunzehnten oder zwanzigsten Jahrhundert hatten ihm Ballons beschrieben. Was dieses Objekt anbetraf, so entsprach es den Beschreibungen tatsächlich.
    Der andere Körper – er war weitaus größer – ähnelte einer riesigen Zigarre.
    Die Frau sagte, dies sei entweder ein Luftschiff oder ein Fahrzeug derjenigen, die diesen Planeten erschaffen hatten.
    »Engel?« murmelte Malory. »Aber warum sollten sie ein Luftschiff benutzen? Sie haben doch Flügel.«
    Schließlich vergaß er diesen Gedanken und schrie zusammen mit den anderen auf, als das große Luftschiff plötzlich herabtauchte. Ein einstimmiger Aufschrei erklang, als es explodierte. Brennend fiel es dem Fluß entgegen.
    Der Ballon flog weiter nach Nordosten und war bald darauf verschwunden. Aber lange bevor er untertauchte, hatte das flammende Luftschiff die Wasseroberfläche getroffen. Sein Skelett versank beinahe auf der Stelle. Nur einige Teile seiner Haut brannten noch auf dem Wasser, aber dann verschwanden auch sie.
     
    3
     
    In dem Himmelsschiff hatten sich weder Engel noch Dämonen aufgehalten. Der Mann, den Malory und seine Frau aus dem Wasser zogen und in ihrem Boot ans Ufer ruderten, war weder menschlicher noch unmenschlicher als sie. Er war ein hochgewachsener, dunkelhaariger, dürrer Kerl mit einer langen Nase und einem weichen Kinn. Seine großen, dunklen Augen starrten sie im Schein der Fackel an, und eine ganze Weile lang sagte er gar nichts. Nachdem man ihn in das Gemeindehaus gebracht, abgetrocknet und in warme Decken gewickelt hatte, sagte er etwas auf französisch und wechselte dann zum Esperanto über.
    »Wie viele haben überlebt?«
    Malory sagte: »Das wissen wir noch nicht.«
    Ein paar Minuten später brachte man die ersten von zweiundzwanzig Leichen ans Ufer. Einige davon sahen ziemlich übel zugerichtet aus. Auch eine Frau war darunter. Obwohl man die Suche über die ganze Nacht und einen Teil des nächsten Morgens ausdehnte, war das alles, was man fand. Der Franzose war der einzige Überlebende. Obwohl er geschwächt war und immer noch unter dem Schock litt, bestand er darauf, aufzustehen und an der Suche teilzunehmen. Als er die Leichen neben einem der Gralsteine aufgereiht liegen sah, brach er in Tränen aus und schluchzte lange vor sich hin. Für Malory war dies ein Beweis dafür, daß es mit der Gesundheit des Mannes aufwärtsging. Zumindest litt er nicht an einem solch starken Trauma, daß er unfähig war, seinem Kummer Ausdruck zu geben.
    »Wohin sind die anderen verschwunden?« verlangte der Fremde zu wissen.
    Schließlich verwandelte sich seine Sorge in Zorn. Er ballte die Fäuste, reckte sie zum Himmel und verfluchte in heulender Wut jemanden namens Thorn. Später fragte er die Leute, ob sie ein anderes Luftfahrzeug, einen Helikopter, gesehen oder gehört hätten. Viele gaben ihm eine positive Antwort.
    »In welche Richtung ist er verschwunden?« fragte er.
    Einige sagten, daß die Maschine, die diese seltsam schnatternden Geräusche erzeugt habe, flußabwärts geflogen sei. Andere hingegen wollten gesehen haben, wie sie in der entgegengesetzten Richtung verschwand. Mehrere Tage später kam die Nachricht, daß die Flugmaschine während eines starken Regens vierhundert Kilometer flußaufwärts in den Fluß gestürzt sei. Es hatte nur einen Zeugen gegeben, und der beschwor, daß ein Mann sich aus dem sinkenden Fahrzeug habe retten können. Mit Hilfe von Trommeln sandte man eine Nachricht in dieses Gebiet und fragte an, ob dort plötzlich irgendwelche Fremde aufgetaucht seien. Die Antwort lautete, daß man keine ausfindig gemacht habe.
    Als man eine Anzahl von Gralzylindern im Fluß treibend fand, brachte man sie zu dem Überlebenden. Einen davon identifizierte er als seinen eigenen. Noch am gleichen Tag ließ er sich von diesem Gral eine Mahlzeit servieren. Mehrere der anderen Gräle waren >frei<, was hieß, daß sie von jedermann geöffnet werden konnten. Der Staat Neue Hoffnung konfiszierte sie auf der Stelle.
    Dann fragte der Franzose, ob an dieser Stelle irgendwelche riesige Schiffe vorbeigekommen seien, die von Schaufelrädern angetrieben wurden. Man sagte ihm, daß eins, die Rex Grandissimus, die der berüchtigte König John von England befehligte, tatsächlich hier gewesen
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