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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth
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Clemens, Kapitän. Darunter wiederum stand, in noch kleineren Buchstaben: Inhaber & Betreiber: Die Rächer, Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
    Über dem Ruderhaus erhob sich eine Fahnenstange, an der ein quadratisches Banner mit einem scharlachroten Phönix auf hellblauem Grund wehte.
    Am Heck des untersten Decks hing in einem Winkel von fünfundvierzig Grad ein weiterer Mast, und auch an diesem wehte eine Flagge, die auf himmelblauem Grund einen scharlachroten Phönix aufwies.
    Sams Schiff war einhundertachtzig Meter lang und durchmaß in der Breite – einschließlich der Schaufelkästen – dreißig Meter. Wenn es voll beladen war, hatte es einen Tiefgang von sechs Metern.
    Es gab fünf Hauptdecks. Das unterste – das A- oder Heizdeck – enthielt verschiedene Lagerräume, den gewaltigen Batacitor, der sich sogar noch in das nächsthöhere Deck erhob, die vier Elektromotoren, die die Schaufelräder antrieben – und einen großen Kessel.
    Der Batacitor war eine riesige elektrische Apparatur, die achtzehn Meter breit und nahezu fünfzehn Meter hoch war. Einer von Sams Ingenieuren hatte behauptet, daß es sich dabei um eine Erfindung des späten zwanzigsten Jahrhunderts handele, aber da der gleiche Mann auch gesagt hatte, er habe über das Jahr 1983 hinausgelebt, nahm Sam an, daß er ein Agent gewesen war. (Der Kerl war übrigens seit langem tot.)
    Der Batacitor (von Batterie-Capacitor) konnte einem Gralstein innerhalb einer Sekunde eine enorme Ladung Energie entziehen und selbige dann wieder abgeben. Er war die Kraftquelle der vier gigantischen Schaufelradmotoren und aller weiteren elektrischen Anlagen des Schiffes, einschließlich der Klimaanlage.
    Der elektrisch beheizte Kessel war zwanzig Meter breit, zehn Meter hoch und diente dazu, heißes Wasser für die Duschen zu erzeugen, die Kabinen zu wärmen, Alkohol zu brennen, die Dampfmaschinengewehre und die Katapulte für die Kampfflugzeuge zu betreiben und Luft für die Kompressorkanone und Dampf für die Schiffssirenen und Schornsteine herzustellen. (Was die Schornsteine anbetraf, so verdienten diese ihren Namen an sich nicht, denn sie gaben lediglich gefärbten Dampf ab, der Rauch vortäuschen sollte, wenn Sam danach war, eine Show abzuziehen.)
    Am Ende des Kesseldecks – auf der Höhe des Wasserspiegels – befand sich ein großes Tor, das man hochziehen konnte, wenn man die beiden Beiboote und den Torpedo-Bomber zeigen wollte.
    Das über dem Kesseldeck liegende B- oder Hauptdeck war ein wenig kleiner, weil man auf diese Weise zu einem Außengang oder Promenadendeck gekommen war.
    Auf den Mississippidampfern, die Sam in seinen jungen Jahren gefahren hatte, wurde das unterste Deck stets >Hauptdeck< und das darüberliegende >Kesseldeck< genannt. Aber da der Kessel der Nicht vermietbar nun einmal auf dem untersten Deck beheimatet war, hatte Sam es Kesseldeck genannt. Dies hatte natürlich die an ihre irdischen Gepflogenheiten verhafteten Rudergänger anfangs etwas verwirrt, aber mittlerweile waren auch sie daran gewöhnt.
    Wenn das Schiff am Ufer eines friedlichen Landstrichs vor Anker ging, gab Sam seiner Mannschaft (ausgenommen natürlich den Wachen) gelegentlich Urlaub. Dann veranstaltete er für die örtlichen Großkopfeten eine Führung. Angetan mit einer weißen Fischlederjacke, einem langen, weißen Kilt, weißen schenkellangen Stiefeln und einer ledernen Kapitänsmütze, führte er seine Gäste dann durch das ganze Schiff. Natürlich behielten er und einige Matrosen die Leute dabei schärfstens im Auge, denn angesichts der Schätze der Nicht vermietbar mußte es selbst einer Landratte und einem Stubenhocker in den Fingern jucken.
    Indem er zwischen den einzelnen Sätzen hin und wieder an einer riesigen Zigarre paffte, erklärte Sam den Neugierigen bei diesen Gelegenheiten alles, was sie wissen wollten – das heißt, fast alles.
    Wenn er sie über das A- oder Kesseldeck geführt hatte, brachte er sie über die Treppe zum B-Deck.
    »Seeleute würden diese Stufen eine Leiter nennen«, sagte er dann, »da aber der größte Teil meiner Mannschaft aus ehemaligen Landratten besteht und wir einige wirkliche Leitern an Bord haben, habe ich mich dafür entschieden, Treppen auch Treppen zu nennen. Schließlich haben wir es ja auch mit Stufen zu tun und nicht mit Sprossen. Gleichermaßen – und trotz des Protests der Seefahrtsveteranen – habe ich bestimmt, daß die Wände Wände genannt werden und nicht Schotten. Allerdings mußte ich gestatten, zwischen euren
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