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Das Maerchen der 1001. Nacht

Das Maerchen der 1001. Nacht

Titel: Das Maerchen der 1001. Nacht
Autoren: Teresa Southwick
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zuckte sie zusammen, obwohl sie mit dem Besuch des Kronprinzen gerechnet hatte. Sie atmete tief durch, öffnete die Tür und war sekundenlang sprachlos. Vor ihr stand der attraktivste Mann, dem sie jemals begegnet war. Er war groß, hatte dunkles Haar und strahlte Macht und Autorität aus.
    Schließlich nahm sie sich zusammen. „Hallo“, begrüßte sie ihn.
    „Ich bin Malik Hourani“, stellte er sich vor und verbeugte sich respektvoll.
    „Es freut mich, Sie kennenzulernen.“
    „Ganz meinerseits.“ Er ließ den Blick über ihre schlanke Gestalt gleiten. Ihm schien zu gefallen, was er sah, denn in sei nen dunklen Augen leuchtete es bewundernd auf. „Es tut mir leid, dass ich Sie nicht selbst abholen konnte. Ihr Flugzeug ist pünktlich gelandet.“
    „Um genau zu sein, war es Ihr Flugzeug, in dem ich gekommen bin.“
    „Stimmt“, antwortete er mit ernster Miene. „Ich hätte Sie gern gleich nach Ihrer Ankunft begrüßt, war jedoch leider verhindert.“
    „Das macht nichts.“ Sie war sogar erleichtert gewesen, dass er nicht da gewesen war. „Man hat mir erklärt, Sie seien bis heute Abend wegen dringender Staatsgeschäfte unabkömmlich.“
    „Wir waren früher fertig, als wir gedacht haben. Glücklicherweise, möchte ich sagen, denn ich konnte es kaum erwarten, Sie kennenzulernen. Herzlich willkommen in Bha’Khar, Adina Farrah.“
    Die erste Hürde war genommen, Malik Hourani hielt sie für Addie. Beth bekam Herzklopfen, als sie den ungemein gut aussehenden Mann betrachtete. Sein eleganter dunkler Designeranzug saß perfekt und ließ ahnen, dass sich darunter ein athletischer Körper verbarg. Er hatte ein markantes Gesicht, eine gerade Nase und sinnliche, fein geschwungene Lippen, die Zärtlichkeit und Leidenschaft zu versprechen schienen.
    Noch nie zuvor war sie einem Mann begegnet, der auf den ersten Blick den Wunsch in ihr weckte, herauszufinden, wie sich seine Lippen auf ihren anfühlen mochten. Jetzt aber war es so weit, sie konnte sich der faszinierenden Ausstrahlung dieses Mannes nicht entziehen. Das verwirrte sie und lenkte sie ab, was sie ganz und gar nicht gebrauchen konnte. Sie musste einen klaren Kopf bewahren und sich eine gute Erklärung dafür einfallen lassen, warum er sie mit einem anderen Namen anreden sollte.
    „Kaum jemand nennt mich Adina“, begann sie.
    „Wie denn?“, fragte er erstaunt.
    „Beth“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Das ist die Abkürzung von Bethia, meinem zweiten Vornamen. Meine Eltern haben meiner Schwester und mir sehr ähnlich klingende Namen gegeben: Adina und Alina.“ Sie zuckte die Schultern.
    „Sie sind Zwillinge, stimmt’s?“
    „Ja.“ Mit heftig klopfendem Herzen wartete sie darauf, dass er den Schwindel durchschaute, obwohl er eigentlich gar keinen Grund hatte, Verdacht zu schöpfen. Als er sie jedoch nur erwartungsvoll ansah, fuhr sie erleichtert fort: „Sie können sich sicher vorstellen, dass es immer wieder zu Verwechslungen geführt hat. Deshalb wurde ich schließlich Beth genannt.“
    „Soll ich Sie auch so anreden?“
    „Ja bitte.“
    Er nickte. „Gut, abgemacht.“
    „Vielen Dank, Königliche Hoheit.“
    „Nennen Sie mich bitte Malik. Das klingt nicht so förmlich und hilft Ihnen, Ihre Befangenheit abzulegen.“
    Offenbar spürt er, wie nervös ich bin, dachte sie. Doch welche Frau wäre das in dieser Situation nicht? „Als Tochter eines Botschafters bin ich daran gewöhnt, hochgestellte Persönlichkeiten mit dem Titel anzureden. Es ist schwierig für mich, diese Gewohnheit zu ändern.“
    „Das ist verständlich. Sehen Sie es aber einmal so: Manchmal werde ich mit ‚Königliche Hoheit‘ angeredet, manchmal mit ‚Sir‘. Doch im privaten Bereich bin ich einfach nur Malik.“ Als er lächelte, blitzten seine weißen Zähne und bildeten einen interessanten Kontrast zu seiner gebräunten Haut.
    Bildete sie es sich nur ein, oder hatte seine Stimme bei den Worten „im privaten Bereich“ etwas tiefer und seltsam sinnlich geklungen? Sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, und hätte am liebsten tief durchgeatmet.
    „Okay, dann nenne ich Sie Malik“, erwiderte sie und ver suchte, sich zu entspannen.
    „Fein.“ Er reichte ihr die Hand.
    Sie ergriff seine, und seine langen, schlanken Finger fühlten sich warm und stark an. Plötzlich kribbelte ihr die Haut, und dieses Kribbeln setzte sich fort über den ganzen Arm bis in ihre Brüste, so als hätte Malik sie berührt. Seine Augen schienen plötzlich ganz dunkel zu
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