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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)
Autoren: George R. R. Martin
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Vierzehnjährige, hatte sich in purpurnen Samt gehüllt, der mit weißem Seehundfell abgesetzt war, Ser Axell Florent wirkte eher bescheiden in Rotbraun und Fuchsfell, der fromme Lord Sonnglas trug Mondsteine um Hals und Handgelenk und Finger, und der Kapitän aus Lys, Salladhor Saan, leuchtete wie ein Sonnenaufgang aus scharlachrotem Satin, Gold und Edelsteinen. Nur Ser Davos hatte ein einfaches Gewand angelegt, ein braunes Wams und einen grünen Wollmantel, und nur Ser Davos hielt seinem Blick voller Mitleid stand.
    »Ihr seid zu gebrechlich und verwirrt, um mir noch länger von Nutzen zu sein, alter Mann.« Es klang nach Lord Stannis’ Stimme, doch konnte das nicht sein, nein, das konnte einfach nicht sein. »Pylos wird mir von nun an mit seinem Rat
zur Seite stehen. Er betreut die Raben ja bereits, da Ihr nicht mehr in den Schlag hinaufklettern könnt. Ich will schließlich nicht, dass Ihr in meinen Diensten zu Tode stürzt.«
    Maester Cressen blinzelte. Stannis, mein Lord, mein trauriger, verdrossener Junge, du mein Sohn, den ich niemals hatte, das kannst du nicht tun, weißt du denn nicht, wie ich stets für dich gesorgt habe, für dich gelebt habe, dich allem zum Trotz geliebt habe? Ja, ich habe dich geliebt, mehr als Robert und Renly, denn du warst der Ungeliebte, derjenige, welcher der Liebe am meisten bedurfte. Dennoch erwiderte er lediglich: »Wie Ihr befehlt, Mylord, aber … aber ich bin hungrig. Dürfte ich mich an Eurer Tafel niederlassen?« An deiner Seite, ich gehöre an deine Seite …
    Ser Davos erhob sich von der Bank. »Ich würde mich geehrt fühlen, wenn der Maester neben mir säße, Euer Gnaden. «
    »Wie Ihr wünscht.« Lord Stannis wandte sich ab und sagte etwas zu Melisandre, die sich an seiner rechten Seite niedergelassen hatte, auf dem Platz, der die größte Ehre bedeutete. Lady Selyse saß zu seiner Linken und hatte ein grelles Lächeln aufgesetzt, das blitzte wie ihre Edelsteine.
    Zu weit entfernt, dachte Cressen benommen und sah hinüber zu Ser Davos. Zwischen dem vormaligen Schmuggler und der hohen Tafel saß ein halbes Dutzend Vasallen. Ich muss näher an sie herangelangen, wenn ich den Würger in ihren Kelch geben will, doch wie bloß ?
    Flickenfratz tollte herum, während der Maester um den Tisch herum zu Davos Seewert schlurfte. »Hier essen wir Fisch«, verkündete der Narr glücklich und winkte mit einem Barsch wie mit einem Zepter. »Unter dem Meer frisst der Fisch uns. Ich weiß es, ich weiß es, oh, oh, oh.«
    Ser Davos machte Platz auf der Bank. »Heute Nacht sollten wir alle das Narrenkostüm tragen«, sagte er düster, als Cressen sich neben ihm niederließ, »denn unser Unternehmen ist töricht. Die Rote Frau hat in ihren Flammen Siege gesehen, daher will Stannis auf seiner Forderung nach der
Krone beharren, gleichgültig, wie viele Soldaten ihm folgen. Ehe sie fertig ist, werden wir wohl alle mit eigenen Augen gesehen haben, was Flickenfratz erschaut hat: den Grund des Meeres.«
    Cressen schob die Hände in die Ärmel, als fröstele er. Mit den Fingern ertastete er die harten Kristalle in der Wolle. »Lord Stannis.«
    Stannis wandte sich von der Roten Frau ab, doch es war Lady Selyse, die antwortete. » König Stannis. Ihr vergesst Euch, Maester.«
    »Er ist alt, seine Gedanken schweifen umher«, fuhr der König sie schroff an. »Was gibt es, Cressen? Sprecht nur.«
    »Da Ihr entschlossen seid, in See zu stechen, ist es wichtig, dass Ihr mit Lord Stark und Lady Arryn zu einer Übereinkunft gelangt …«
    »Ich werde mit niemandem eine Übereinkunft treffen«, entgegnete Stannis Baratheon.
    »Auch das Licht schließt kein Bündnis mit der Dunkelheit. « Lady Selyse ergriff seine Hand.
    Lord Stannis nickte. »Die Starks wollen mich meines halben Königreichs berauben, so wie die Lennisters mir meinen Thron und mein eigener Bruder mir die Männer und die Festungen gestohlen haben, die rechtmäßig mir gehören. Sie alle sind Usurpatoren und damit meine Feinde.«
    Ich habe ihn verloren , dachte Cressen verzweifelt. Wenn er sich nur auf irgendeine Weise unbemerkt Melisandre nähern könnte … er brauchte lediglich einen kurzen Augenblick bei ihrem Kelch. »Ihr seid der rechtmäßige Erbe Eures Bruders Robert, der wahre Herr der Sieben Königslande und König der Andalen, der Rhoynar und der Ersten Menschen«, sagte er, »und dennoch dürft Ihr ohne Verbündete nicht hoffen zu obsiegen.«
    »Er hat einen Verbündeten«, hielt Lady Selyse dagegen. »R’hllor, den Herrn des
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