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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2
Autoren: Don Winslow
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arbeitet«, sagte Neal.
    »Natürlich. Wir wußten, daß Sie ihn zu dem Rendezvous auf dem Gipfel führen würden. Ihre Obsession mit Lan würde es nicht zulassen, daß Sie aufgaben. Wir wollten, daß sowohl Sie als auch Peng sahen, wie Lan und Pendleton Selbstmord begingen. Wir wollten, daß Sie das in Washington erzählten und Peng in Peking.«
    Neal sah Lan an. »Ihre Schwester war einverstanden damit?«
    Lan nickte. »Sie war willens. Ihr Leben nach Mutters Selbstmord war eine Tortur für sie. Ich hatte gehofft, ihr Opfer würde nicht nötig werden, aber Ihre Obsession verlangte es.«
    »Seien wir ehrlich, Mr. Carey. Hong hat sich nie vergeben, aber ich tat es auch nicht. Nach dem Tod meiner Frau nahm Hong teil am schlimmsten Kampf der Roten Garden. Sie wurde trainiert als Agentin, als Killerin. Sie war besessen von Selbsthaß. Nach dem Chaos, als ich zurück an die Macht kam, ließ ich sie suchen. Ich sperrte sie selbst ein. Wir waren durch unsere Schuld und unsere Trauer aneinandergekettet. Ich bat sie, die Mission auszuführen.«
    »Ihre eigene Tochter?«
    »Ich erwarte nicht, daß Sie das verstehen.«
    »Und es war Hong, mit der ich auf dem Berg war?«
    »Alles ging nach unserem Plan, außer der Anwesenheit von Mr. Simms. Das war etwas, womit wir nicht gerechnet hatten.
    Wir wußten nicht, daß er mit Peng zusammenarbeitete, bis er schoß.«
    Auf den großgewachsenen Mann in dem schwarzen Umhang. A. Brian Crowe.
    »Wieso bekam Crowe die Kugel ab?«
    »Er war mein Kontaktmann«, sagte Lan. »Er stellte mich Künstlern in Kalifornien vor. Er nahm mich auf die richtigen Partys mit und machte mich mit den richtigen Leuten bekannt.«
    »Warum?«
    Gott, dachte Neal, ich bin immer noch eifersüchtig.
    »Geld«, antwortete Xao. »Wir haben ihn gut bezahlt. Aber als Lan nach China zurückkehrte, sah Mr. Crowe sein Zusatzeinkommen verschwinden. Er wandte sich an die Taiwanesen und versuchte, sein Wissen zu verkaufen. Sie lachten ihn aus und drohten, ihn dem FBI auszuliefern. Er bekam Angst und rannte weg. Wir arrangierten seine Einreise, um uns selbst zu schützen. Es war glückliches Timing.«
    »Nicht für Crowe.«
    »Er war ein Söldner. Söldner sterben.«
    Neal wandte sich wieder an Xao. »Es hat also alles geklappt. Peng und ich sahen die zwei Doubles in den Abgrund springen. Warum bin ich hier? Warum bin ich nicht zurück in den Staaten, und verbreite Ihre ›Falschinformation‹?«
    »Simms. Mr. Simms wollte Sie töten. Aus Gründen, die ich bereits erklärt habe, konnten wir das nicht zulassen. Deswegen mußten wir Mr. Simms töten, um Sie zu retten.«
    »Sie haben diesen Job Xiao Wu übertragen, einem Literaturstudenten, einem Touristenführer?«
    »Sie sind sehr naiv, Mr. Carey. Xiao Wu hat einen Abschluß in Literatur, aber sein Reiseführer-Status ist etwas, das Sie als Cover bezeichnen würden. Er arbeitet für uns in einem anderen Bereich.«
    »Das erklärt immer noch nicht, warum Sie mich hierbehalten haben.«
    »Mehrere Gründe. Erstens hatten wir Angst, daß Sie über Simms’ Tod reden. Einen CIA-Agenten zu töten… Selbst einen Verräter… ist eine ernste Sache, die wir gerne vermeiden würden. Also haben wir das Gerücht in die Welt gesetzt, daß Mr. Simms untergetaucht ist. Mr. Frazier ist abgestürzt.«
    »Aber ich bin doch Mr. Frazier.«
    »Eben. Ihre Arbeitgeber werden informiert werden, daß Sie unter diesem Alias in die Volksrepublik eingereist sind, wo ein früher Tod Sie erwartete.«
    »Also sucht die CIA nicht mehr nach ihm, und meine Leute suchen nicht mehr nach mir.«
    »Drittens wissen Sie leider zuviel.«
    »Warum haben Sie’s mir gesagt?«
    Li Lan ging zu ihm herüber und nahm seine Hand. »Du gingst an deiner Schuld zugrunde. Hätten wir dich nach Hause geschickt, wärst du dort gestorben.«
    Neal schüttelte ihre Hand ab. »Werde ich je frei sein?«
    »Vielleicht irgendwann, wenn wir an der Macht sind und es nichts mehr zur Sache tut«, sagte Xao. »Wenn es sicher ist.«
    Neal dachte an Graham, daran, daß auch Graham ein Opfer dieser ganzen Sache würde.
    »Sie werden hier im Kloster bleiben«, erklärte Xao. »Sie müssen natürlich kein Buddhist werden, aber wenn sie gesund sind, wird erwartet, daß Sie Arbeiten übernehmen. Wenn Sie versuchen zu fliehen, werden Sie exekutiert. Haben Sie verstanden?«
    Neal nickte.
    »Es tut mir leid für Sie, Mr. Carey. Aber Sie sind – wie wir alle – verantwortlich für ihr eigenes Schicksal.«
    Xao ging hinaus in die Sonne.
    »Es tut mir
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