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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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von 82 Jahren interessiert haben, das glaube mir mal!”
    „Paul, woher willst du das so genau wissen?”
    Er schraubte die haselnussbraunen Augen nach oben. „Liebe Margrit, das weißt du so gut wie ich. Hajeps suchen sich meist Kinder oder Erwachsene mit besonderem kindhaftem Gemüt für ihre verrückten Experimente aus.“ Er grinste bei diesem Gedanken plötzlich merkwürdig. „He, da fällt mir was ein, es ist zwar verrückt, aber das könnte doch stimmen, wer weiß?“
    „Was?“
    „Na, womöglich sind deine adoptierten Kinder in Wahrheit gar keine, sondern nur in Kinder verwandelte Hajeps. Es sind außerirdische Spione, die uns später umbringen werden und ...“
    „Pfui! Jetzt wirst du aber gemein, Paul! Gut, dass die Kleinen dich nicht gehört haben.“ Sie schaute besorgt von einem Kind zum anderen.
    Er kicherte und die Fahrgäste, die dabei zugehört hatten grinsten nun auch. „Wieso? Das ist doch gar nicht so abwegig. Schon oft genug haben uns Hajeps mit allem möglichen gefoppt …“
    „Nun hörst du aber auf! Außerdem, Armin und Marianna waren weder besonders jung noch gebärdeten sie sich irgendwie kindisch.”
    „Dann haben sie die Beiden halt ohne irgendeinen besonderen Grund ermordet. Weiß ich, was Hajeps so denken! Margrit, ich habe im Gegensatz zu dir schon lange aufgehört, mich zu diesem Thema auch nur irgendetwas zu fragen. Ich versuche zu überleben, das ist alles! Im Übrigen hattest du damals keine weitere Leiche in der Kapelle gefunden ...”
    „Ich hatte keine Zeit, mich genauer umzusehen!” Eine Träne lief ihr nun die Wange hinab. „Und das weißt du ganz genau!”
    „Ach, jetzt sind wir gleich am Weinen! In letzter Zeit eigentlich immer! Schon gut, lieber Himmel!“ Er seufzte. „Ich kann doch für den Tod deiner Freunde nicht! Also wirklich, gerade du mit deinem Studium solltest doch eigentlich wissen, was du am besten gegen ein Schockerlebnis tun musst, dann wirst du auch nicht mehr so viel Schlechtes träumen.”
    Wieder entdeckte Margrit hier und da ein Grinsen unter den Fahrgästen. Sie lehnte den Kopf zurück, dann atmete sie tief durch.
    „Paul, das sagt sich so einfach ... aber du hast Recht!“
    „Also ehrlich”, er kicherte ein bisschen verlegen. „Wann habe ich das mal nicht?”
    „Stimmt! Ich werde mich bessern … aber die Beiden hatten ein solches Ende wirklich nicht verdient, gerade die nicht! Huch?”
    „Wieso huch?“ schreckte er hoch.
    „Na, es kribbelt plötzlich so komisch im Handgelenk!” Margrit bewegte vorsichtig ihren Arm, an welchem Tobias lehnte. „Bis hinauf zu den Fingern! Ach, wenn nur alles so gut bei mir einschlafen würde!”
    Leider wurde durch diese, wenn auch sachte Bewegung nicht nur Tobias sondern auch sein Schwesterchen geweckt. Beide begannen sich zu rekeln und der Kleine gähnte.
     „T’schuldigung, Tobias“, keuchte Margrit betroffen, „aber ich musste jetzt einfach dein Kissen ausschütteln!“ Margrit schlenkerte den Arm hin und her.
    „Daaas macht nichts, Mamms!“ krächzte das Kerlchen. „Es war wieso zu dünne!“
    „Das heißt sowieso, Tobias!“ Sie strich ihm zärtlich über das dunkelbraune Struwwelhaar, das ihm ziemlich wild vom Kopfe abstand. Der Junge war zwar größer als seine Schwester, doch dafür schlanker. Julchen sah immer ein wenig rundlicher aus, vor allem im Gesicht, obwohl eigentlich beide Kinder unternährt waren.
    „Willst du damit etwa andeuten, dass dieses hervorragende Kissen nicht bequem genug war?“ fragte Margrit
    Tobias krauste die sommersprossige Nase und seine wasserblauen Augen strahlten. „Es kann eben nich jeder solche guten Kissen haben wie ich!“ Er spannte den Arm an, sodass sich am Oberarm mühsam ein paar schwache Wölbungen in seinem Hemd zeigten. „Naaa - ah? Was sagst du dazu, Mamms, daas sind saugute Muckis, stümms?“ keuchte das Bürschchen mit knallrotem Kopf.
    „Alle Achtung!“ wisperte Margrit und machte eine ehrfurchtsvolle Miene.
    „Und hier“, er krempelte die Hosenbeine seiner Pluderhosen hoch, „sind auch welche!“
    „Ach, lass nur gut sein, Tobi!“ murmelte sie, dabei einen prüfenden Blick auf die dickliche Frau werfend, welche neben ihnen in der Bank saß und die sich anscheinend gestört fühlte.
    „Ich hab auch Muckis!” meldete sich Julchen. Im Gegensatz zu Tobias hatte sie samtbraune Augen und hätte eigentlich auch ansonsten gut als Pauls Kind durchgehen können.
    „Du bist ein Mädchen!” mischte sich Paul ein.
    Julchen schaute
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