Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen
Autoren: Stella Blomkvist
Vom Netzwerk:
auf dem
     Sommersitz des Landeszentralbankdirektors haben sich wie ein Lauffeuer in
     der Stadt verbreitet. Über das Internet.
    Das geschieht dem verdammten
     Grobian recht.
    Ich habe bereits alle
     Register gezogen, die mir zur Verfügung stehen, damit Baldvin
     Sigurlinnason verurteilt wird. Habe mir ein ausführliches ärztliches
     Attest geben lassen. Ganz offiziell Anzeige erstattet. Die
     Unterlassungsklage erneut vorgelegt, damit er sich Sigurjóna und
     den Kindern nicht nähern darf.
    Dieses Mal kommt er nicht
     davon!
    Máki hat in unserem
     Telefonat gestern Abend durchblicken lassen, die Akten vom Mord in
     Rockville würden geschlossen. Die Goldjungs hätten genügend
     Beweismaterial in der Hand, um meinen Klienten zu lebenslanger Haft
     verurteilen zu lassen. Dafür, dass er Donald Garber ermordet und ihm
     seine Geschlechtsteile abgeschnitten hat. Der zu erwartende Prozess sei
     eigentlich nur noch Formsache. 
    Andere Medienleute seien der
     gleichen Meinung. Jedenfalls hätten sie aufgehört, über den
     Fall zu berichten.
    »Nichts ist so alt wie
     die Nachrichten von gestern«, sagte Máki. »Das ist eine
     alte Wahrheit in der Nachrichtenbranche.«
    »Manchmal neigt die
     Vergangenheit dazu, ihren vermeintlichen Tod zu überleben«,
     antwortete ich. »Obwohl die Sterbestunde schon oft angekündigt
     wurde.«
    Máki zeigte sich
     sofort hellwach.
    »Was willst du damit
     andeuten?«, fragte er eifrig.
    »Unter uns?«
    »Okay.«
    Ich habe Máki in allen
     Details von meinen Verdächtigungen erzählt. Dass der Mord an
     Donald Garber auf die eine oder andere Weise mit dem Verschwinden von Karl
     Iliugason im Jahr 1974 zu tun hat. Ohne jedoch mit einem Wort das
     Nacktfoto zu erwähnen. Habe ihn aufgefordert, den Bezirksverwalter
     von Reykjanesbaer anzurufen, der bereits meinen Antrag für ein
     Wiederaufnahmeverfahren zum Fall von Karl Iliugason bekommen hat.
    Ich finde es immer noch
     wahrscheinlich, dass das Foto den Rachefeldzug losgetreten hat, der zu
     Mord und Misshandlung geführt hat. Obwohl es mir bisher nicht
     gelungen ist, es zu beweisen.
    Verdächtig sind daher
     zuerst einmal alle, von denen ich weiß, dass sie dieses Foto gesehen
     haben.
    Aber dabei handelt es sich
     nur um sehr wenige Leute. Wenn man Pfarrer Davids und Marias Erklärungen
     Glauben schenken kann, dass sie niemand anderem das Pornobild gezeigt
     haben.
    Andri Olafur, Pfarrer David
     und Maria haben zugegeben, das Foto gesehen zu haben, bevor Donald Garber
     ermordet wurde.
    Der Pfarrer und Maria haben
     ein Alibi für den Abend, an dem der Mord begangen wurde.
    Allerdings nur laut eigener
     Aussage.
    Ich hatte bisher noch keine
     Zeit gehabt, um herauszufinden, ob Maria an dem Abend, an dem Karitas
     Andri Olafur in der Kaffibarinn abgeschleppt hat, tatsächlich im
     Landspitali gearbeitet hat. Habe es auch nicht geschafft, das
     Gemeindemitglied zu treffen, das Pfarrer David zu ungefähr der Zeit
     getröstet haben will, als Donald in Rockville verblutet ist.
    Zwei Sachen, die ich in
     dieser Woche klären muss. Und außerdem muss ich versuchen, den
     geheimnisvollen Unbekannten zu entlarven, der Pfarrer David die E-Mail
     geschickt hat.
    Ich gehe immer noch davon
     aus, dass Andri Olafur Sveinsson unschuldig ist, was den Mord an Donald
     Garber betrifft. Natürlich hat er vieles andere Zweifelhafte auf dem
     Gewissen. Und wahrscheinlich würde er auch einen kaltblütigen
     Mord begehen, wenn es darauf ankäme.
    Aber ich weigere mich zu
     glauben, dass Andri Ólafur ein dummer Mörder ist.
    Andererseits könnte er
     diese traurige Verkettung von unglücklichen Umständen
     eingeleitet haben, indem er das Foto an Pfarrer David geschickt hat.
    Das ist der Zweifel.
    Der Onkel vom kleinen Kalli
     hat mir versprochen, mich morgen Abend zu treffen. In den Ruinen der
     Radarstation in Rockville. Um mir zu zeigen, wo er im Winter 1973-1974 in
     den Bunker hinabgestiegen ist.
    Ich möchte zwei Fliegen
     mit einer Klappe schlagen. Möchte das Haus des Kinderschänders
     unter die Lupe nehmen. Sehen, wo der Perverse Maria missbraucht und
     erniedrigt hat.
    Gunnvör Rikhardsdöttir
     geht sofort ans Telefon.
    »Ich suche für
     meinen Klienten eine Mietwohnung in Keflavik«, sage ich ohne große
     Vorreden. »Ist in eurem Haus in der Sudurgata etwas frei?«
    »Ja, meine Liebe, ich
     denke schon, es handelt sich um den ersten Stock.«
    »Und die Wohnung im
     Dachgeschoss?«
    »Nein, wir haben nur
     diese eine Etage zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher